Page - 89 - in Änderung des Gewitter- und Hagelpotentials im Klimawandel
Image of the Page - 89 -
Text of the Page - 89 -
4.1VergleichzwischenKonvektionsparameternundSchadendaten
schiede zwischen den HSS Werten geringer ausfallen. Ein deutschlandweiter Vergleich
der Güte der beiden Parameter zeigt, dass beide CAPE–Versionen an der Station Lin-
denberg,Meiningen,StuttgartundMüncheneinenHSSgrößerals0,30besitzen.Anden
anderendreiRadiosondenstationenweisendiebeidenParameterdagegeneinegeringere
Qualität zurBestimmungeinesEreignissesauf.
Die Schwellenwerte der CAPE (SV Daten) für die Monate Juni und Juli sind ähnlich
zu denen für das SHJ (vgl. Tabelle 4.1). Vergleicht man diese aber mit den Ergebnissen
für die VH Daten, ergeben sich bis auf eine Ausnahme (München, CAPEB) erheblich
niedrigere Werte. Grund hierfür ist, dass die VH Daten auch wesentlich schwächere Er-
eignisse beinhalten, bei denen die Labilität in der Atmosphäre nicht so stark ausgeprägt
seinmuss.DesWeiterenzeigtsicheineerheblicheräumlicheVariabilitätderSchwellen-
werte. An den Stationen Greifswald, Lindenberg und München sind diese für CAPEB
am höchsten (>900Jkg−1), wobei an der Station München ein fast doppelt so hoher
Wert als an Stuttgart berechnet wird. Die gemittelte CAPE hingegen zeigt die höchs-
tenSchwellenwerte fürSchleswig,LindenbergundMünchen.RäumlicheRückschlüsse
könnenhiernichtgezogenwerden.
Tabelle 4.2 fasst den HSS für die VH Daten der einzelnen KPs während der hagelin-
tensivsten Monate für die deutschen Radiosondenstationen zusammen. Zum Vergleich
werden in der ersten Spalte die Ergebnisse der SV Daten für die gleichen Monate auf-
geführt. Letztere zeigen gegenüber Tabelle 4.1 für alle KPs einen höheren HSS (außer
beim LI100). Im Fall des VT bedeutet dies eine Verbesserung um 0,15. Dies ergibt sich
insbesondere durch die Beschränkung auf den hagelintensivsten Zeitraum, indem die
Auftretenswahrscheinlichkeit durch Fokussierung auf die Monate mit den meisten Er-
eignissenerhöhtwird.
Abhängig vom Gebiet haben die KPs eine unterschiedliche Qualität zur Bestimmung
vonHagelereignissen.Diedrei südlichenStationenMeiningen,Stuttgart undMünchen,
zeigen für die meisten KPs HSS Werte über 0,30 an, während dies in Schleswig und
Greifswald fast nie erreicht wird. Daraus kann geschlossen werden, dass im nördlichen
Teil, insbesondere mit maritim geprägtem Klima, die Stabilitätsbedingungen in der At-
mosphäre als Auslöser von Hagel eine geringere Rolle spielen. Im Gegensatz zu den
Ergebnissen in Süddeutschland, wo insbesondere KPs, die latente Labilität ausdrücken,
bedeutend sind, zeigen sich an der Station Schleswig der TT (HSS=0,32) und VT
(HSS=0,25) als am besten geeignete Prädiktoren. Beide geben die Bedingungen der
bedingten Labilität wieder. Tabelle 4.3 fasst die zu Tabelle 4.2 zugehörigen Schwellen-
89
Änderung des Gewitter- und Hagelpotentials im Klimawandel
- Title
- Änderung des Gewitter- und Hagelpotentials im Klimawandel
- Author
- Susanna Mohr
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-994-7
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 272
- Keywords
- Atmosphärische Risiken, Hagel, Gewitter, Klimawandel, Klimatologie (Zukunft, Konvektion)
- Categories
- Naturwissenschaften Physik
- Naturwissenschaften Umwelt und Klima