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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
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14 Das italienische Originalwerk rechte, eine von der Öffentlichkeit abgeschirmte Ausübung ihrer Religion und die strategische Kontrolle über eine Reihe von Städten zugestanden. Laut einer speziellen Bestimmung müssen protestantische Kultstätten mindestens fünf Meilen von Paris entfernt sein, weswegen sich die kalvinistische Gemeinde der Hauptstadt in dem be- reits mehrfach genannten Vorort Charenton (heute Département Val-de-Marne) an- siedelt. Dort entsteht 1607 nach den Plänen von Jacques II. Androuet du Cerceau der erste »temple« der Pariser Gemeinde, welcher 1621 durch einen Brand zerstört und kurz danach wieder aufgebaut wird. Bezeichnend für die Einschätzung der katholischen Kirche durch die reformierten Gemeinden während der Religionskriege ist eine anonyme Karikatur in einer protes- tantischen Flugschrift, welche die von Spanien gelenkte katholische Liga als ehrgei- zige Furie zeigt, die um den Preis der Verwüstung des Landes nach der französischen Krone strebt. In dem Sendschreiben an den jungen König Ludwig XIII. (1601–43) am Beginn der Défense de la confession werden neben den konfessionellen Besonderheiten der reformierten Kirchen vor allem deren unerschütterliche Treue zur Krone und deren kompromissloser Widerstand gegen jede Einmischung des Papstes in französische Angelegenheiten unterstrichen. Dennoch würden sie vom Jesuitenorden, der als wich- tigster Verteidiger des christlichen Glaubens auftrete, in Wahrheit aber ein Instrument der politischen Machenschaften des Papstes sei, diffamiert : Ce sont ceux-là (Sire) qui pour auancer leur [ !] desseins particuliers esmeuuent des tumultes & scandales contre nous, afin de couurir leur jeu, & afin que le trouble qu’ils esmeuuent soit imputé à zele de religion. Car ils ne peuuent souffrir vn Roy, quoy que Catholique Romain, s’il n’est persecuteur de ses subjets, & s’il ne met le feu en son Royaume. (S. 9) Angriffe von protestantischer Seite auf die von Heinrich IV. tolerierten Jesuiten finden sich in zahlreichen Schriften dieser Jahre : Le rameau de verte-espine (1610) von N. D. P. und Le bouquet des fleur-d’espine (1611), eine unter dem Pseudonym L’Hermite des Fontaines erschienene poetische Verteidigungsschrift der französischen Interessen, Anti-Iesuiste. Au Roy (Saumur 1611), versehen mit detaillierten Auflistungen der Be- drohungen, denen Frankreich ausgesetzt ist, die Memoires et advis, pour rendre les Iesu- ites vtiles en France (1614) gegen den Jesuitenorden und Les Alarmes (O. O. 1615), ein dramatischer Appell an die Regentin Maria de’ Medici. Das kurz nach der Ermordung von Heinrich IV. an einem unbekannten Ort veröffentlichte, anonyme Schmähgedicht Le confiteor de Henry le Grand unterstreicht in seiner ersten Strophe den fatalen Fehler, den der König bei der Versöhnung mit den Jesuiten begangen habe :
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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79696-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
170
Keywords
Giambattista Marino, translation italian-german, Counterreformation, Giambattista Marino, Ăśbersetzung italienisch-deutsch, Gegenreformation
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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655