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Thürc erhebt sich eine Art Ettlsrücken, der oben in einer Nosc
endet, die aber jetzt durch ein neues Dach verbaut ist.
Pcim Eintreten in das Innere machen der ganz neue,
blendend weiße Kalkübcnug der Kirche, der zu dem ehrwür-
digen goMischen Baue durchaus nicht paßt, so wie auch die
grellen Vergoldungen der Statuen des Hochaltars, die wenig
Geschmack und Kenntniß des schicklichen '.-erralhcn, einen
recht widerlichen Eindruck. Die Kirche, deren Hauptzierde die
schöne, leichte Wölbung ist, besteht aus einem Haupt-, zwei
Seiten- und einem selir niedrigen Ncbenschiffe, das sich an
das Seitenschiff der Epistelseile anschließt'), und einem >.'icl
älteren Paue angehört «u haben, '.'iellcicht in ihrer frühcsten
Gestalt die erwähnte alte Kapelle zum heiligen Vlute gewesen
zu sein scheint.
Das Hauptschiff ist mel'r denn noch einmal so breit als
die Seilenschiffe, und gleich diesen in der ^ange dadurch ver-
kürzt, daß der hinter den letzten zwei Pfeilern gelegene Tl'eil
um zwei Stuscn erhöht, und dem Fußboden nach schon zum
Chor gezogen ist; nur das Nebenschiff wird durch eine Kapelle
neueren Anbaues so weit verlängert, daß es über das erste
Drittl'eil des Cl^ ors hinausreicht. — Acht Pfeiler, je vier aus
jeder Seite, tragen das Gewölbe, doch sind ihrer nvei in den
Musikchor, welcher die westliche Seite einnimmt, hineingcbaut.
Sie sind achteckig, au den Seiten sanft cingcschmiegt, oben
von einem aus kleinen Nundstäbcn und Hohlkehlen gebildeten
Simse, der die Stelle eines Knaufes vertritt, umfangen, und
unten mit einer Art Fuß versehen. An ilnicn laufen durch-
aus keine Gurtfortfetzungen herab. Die Ribben des Gewölbes,
das durch sie in rautenförmige Felder geiheilt ist, treten ziem-
lich stark hervor, und haben da, wo sie sich durchkreuzen, kreis-
runde Platten; nur an einer Stelle eine der Art Oeffnung.
Die Seitenschiffe sind ungemein schmal, niedriger als das
Hauptschiff, mit spitz» und hochgehaltenen Kappen und einfa»
chem Gewölbe. An ihren Seilenwänden rüden die Gurten des-
selben auf Wandpfeilcrn, die bis zum Vcden herabgehcn, und
eine in seichter Canellirung eingeschmiegte Halbsäule bilden. Be-
leuchtet werden die drei Schiffe nur durch vier Fenster, welche
in der linken Kirchenwand angebracht sind, während die gegen-
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Grätz
Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Title
- Grätz
- Subtitle
- Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Author
- Gustav Schreiner
- Publisher
- Verlag Franz Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1843
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.55 x 20.25 cm
- Pages
- 638
- Keywords
- Graz, Steiermark, Stadt
- Categories
- Geschichte Chroniken
- Geschichte Vor 1918