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Guido Adlers Erbe - Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
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© 2017, V&R unipress GmbH, Göttingen ISBN Print: 9783847107217 – ISBN E-Lib: 9783737007214 Vorgeschichte zumRaub:Robert Lachunddie Denkmälerbibliothek MitdemgrassierendenAntisemitismusanderUniversitätWienundderdamit einhergehenden Berufung Robert Lachs33wurde der Grundstein für den spä- teren Bibliotheksraub gelegt. Guido Adler bewahrte sich zunächst über seine Schüler Rudolf von Ficker (1886–1954)34 undWilhelm Fischer (1886–1962)35 einen gewissenEinfluss am Institut undgleichzeitig behielt er die Leitungder PublikationderDenkmälerderTonkunst inÖsterreich(DTÖ).361928spitzesich der Konflikt zwischen Lach undAdler bzw. Ficker zu, dennAdler dürfte an- scheinend der Institutsschlüssel abgenommen worden sein. Dies führte am 23.Mai 1928 zu einemÜbereinkommenzwischendenbeiden Institusvorstän- denLachundFicker. DieDTÖ-Bestände verblieben bis aufWiderruf ammu- sikhistorischenSeminar undkonntenweiterhin genutztwerden,wobei jedoch Ficker über „den Schlüssel der DTÖ-Kästen und die Verantwortung über die 33 Vgl. Staudinger: Musikwissenschaft an der Universität Wien 1945–1955 (Anm.3), hier S. 160–161. 34 Rudolf v. Fickerwar einerder ältesten SchülerGuidoAdlers. 1920–1927war erExtraordi- narius an der Universität Innsbruck; ab 1927 Mitvorstand des musikalischen Seminars nebenRobert Lach anderUniversitätWien,was zu andauerndenKonflikten führte; 1931 wurde Ficker als o. Prof. an die UniversitätMünchen berufen. 1945wurde er seitens der amerikanischenMilitärregierung inseinemAmtbestätigt; vgl.KamilaStudigl-Ciechowicz: „Hier ist der reinste Hexenkessel!“ Rudolf von Ficker und das Wiener Musikwissen- schaftliche Seminar. In: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv Nr. 34/2015, S. 101–123 (URL: https://www.uibk.ac.at/iup/buch_pdfs/brennerarchiv_34_2015.pdf, abgerufen am 28.9.2016). Da dasMünchener Seminar und die Bibliothek gegen Kriegsende zerstört wurdenunddaherkeinLehrbetriebmöglichwar,wurdeerbeurlaubtundkonntevonTirol auswissenschaftlich arbeiten. Ficker zur SituationamWiener Institut nachKriegsende: „Infolgemeiner liberalenGesinnungundalsVertreterderRichtungmeinesLehrershatte ichdortvonSeitederantisemitischenMajoritätgrosseSchwierigkeitenundfolgtedeshalb 1931 einer Berufung als o. Prof. an die Universität in München, behielt jedochmeine österreichische Staatsbürgerschaft bei.Als 1933dasNaziregimeanbrach, hatte ich auch dortUnannehmlichkeitenallerArt,daichstetsdenBeitrittzurNSDAPablehnte.“(ÖSTA, AdR,BMU,PAErichSchenk,Fol. 81–82,SchreibenFickeranDr.ThomasBenner, Intern. AffaireDivision,EducationBranche, Igls bei Innsbruck, 2.8.[19]46). 35 WilhelmFischer studierte bei GuidoAdlerMusikwissenschaft sowieGeographie undGe- schichteundwar von1912bis1928seinAssistent. 1923wurdeFischerzumao.Univ.-Prof. ernanntundübernahm1928übernahmalsNachfolgerRudolfvonFickersdenLehrstuhlfür Musikwissenschaft anderUniversität Innsbruck. ImApril 1938wurdeer als Jude zwangs- pensioniert. 1945wurdeFischer rehabilitiert undwar bis 1948Direktor derMusiklehran- staltenderStadtWien.1948erhielterwiederseinenLehrstuhl inInnsbruck,woervon1951 bis 1961 als o.Univ. Prof. lehrte.Vgl. ElisabethTh.Hilscher: Fischer,Wilhelm. In:Rudolf Flotzinger (Hg.):ÖsterreichischesMusiklexikonONLINE.Wien:ÖAW2002–2015 (URL: www.musiklexikon.ac.at/, abgerufenam19.9.2016). 36 Vgl.ElisabethTheresaHilscher:Chronikdes Instituts fürMusikwissenschaft. In:100 Jahre Musikwissenschaft inWien,ÖMZ53(1998),H. 10, S. 4–7,hierS. 5. RaubundRückgabederBibliothekunddesNachlassesGuidoAdlers 93 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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Guido Adlers Erbe Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
Title
Guido Adlers Erbe
Subtitle
Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
Editor
Stefan Alker-Windbichler
Murray Hall
Markus Stumpf
Publisher
V&R unipress GmbH
Location
Wien
Date
2017
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7370-0721-4
Size
15.5 x 23.2 cm
Pages
316
Keywords
Political Science, National Socialism, Nazi-looted, musical life, provenance research, Nationalsozialismus, NS-Raub, Musikleben
Category
Kunst und Kultur
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