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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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330 Grundformen der Gefäfse. fäfs mit einem Pfropf geschlossen wird). Das Ausgiefsen wird er- leichtert, wenn das Gefäfs eine schnaubenartige oder rohrartige Dille oder wenn es einen geschweiften Ausgufs erhält, wie das bei Krug und Kanne der Fall zu sein pflegt. Die Verzierung des runden Ausgufsrandes pflegt aus Perlschnüren und nach aufsen ab- fallenden Blattreihen gebildet zu werden. Der geschweifte Ausgufs wird, wo er nicht durch den Schwung seiner Linie allein schon wirkt, und ebenso die Schnaube durch Masken, Muscheln etc. geschmückt; die rohrartige Dille erhält häufig am Ausgufsende einen Tierkopf mit offenem Rachen als Schmuck. Der Gefäfsdeckel weist im allgemeinen eine hutförmige Ge- stalt auf, legt sich in den Ausgufsrand hinein, um denselben herum oder liegt glatt auf; er erhält eine Handhabe in Form eines Knopfes, eines Bügels oder eines Ringes und wird, wenn er nicht lose auf- sitzt, mittelst eines Scharniers befestigt oder an Schnüren und Ketten verschiebbar gemacht (Rauchfafs). In der Antike sind die Deckel hin und wieder als kleine Gefäfse, Schalen oder Krüge gebildet Der Gefäfshenkel richtet sich, was seine Gestalt, Stellung und Zahl anbelangt, nach dem Zweck und der Gröfse des Gefäfses. Beim vertikalen oder Ohrhenkel liegen die Ansätze in einer senkrechten Ebene übereinander; beim horizontalen Henkel in einer horizon- alen Ebene nebeneinander; beim Bügelhenkel in einer senkrechten Ebene einander gegenüber. Der meist angewandte ist der vertikale Henkel. Der horizontale Henkel ist speziell für das Heben, der vertikale für das Neigen (beim Ausgiefsen) des Gefäfses bestimmt; vertikale Henkel eignen sich hauptsächlich für hohe, horizontale für flache Gefäfse. Weitere Bildungen entstehen durch Kombination, z. B. wenn in der Mitte eines horizontalen Henkels ein Ohrhenkel ansetzt. Da man sich ursprünglich der Stricke statt der Henkel bediente, • nehmen letztere vielfach die entsprechende Gestalt an (Strickhenkel), vergl. Taf. 182. 4. Die Henkel sind im allgemeinen draht- oder bandförmig, werden am unteren Ansatz mit Masken verziert oder zeigen pflanzliche Ausläufer, endigen in Schwanen- und Delphinen- köpfe, imitieren gewundene Schlangen u. s. w. Bei Gufsgefäfsen soll der Henkel so angebracht sein, dafs das Ausgiefsen bei vollem und beinahe leerem Gefäfse gleich bequem erfolgen kann. Es ist vielfach versucht worden, die Gefäfse nach ihrer Bestim- mung, nach ihrem Zwecke zu klassifizieren, obgleich auch hier bestimmte Grenzen sich nicht festsetzen lassen, da die Gefäfse in vielen Fällen mehreren Zwecken zugleich gerecht werden, woraus sich Kombinationen und Zwischenglieder ergeben. Wir folgen ungefähr der Einteilung Sempers, wenn wir die Gefäfse in folgende Gruppen unterbringen:
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Title
Handbuch der Ornamentik
Subtitle
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Editor
Franz Sales Meyer
Location
Leipzig
Date
1937
Language
German
License
PD
Size
9.6 x 15.7 cm
Pages
628
Category
Kunst und Kultur
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