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Das Wiener Handwerksordnungsbuch - (1364–1555)
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I.2. Forschungsstand zum Wiener Handwerksordnungsbuch 13 der wirtschaftlichen, bruderschaftlich-religiösen und sozialen Aspekte der Lehrlings- und Gesellenordnungen im spätmittelalterlichen Österreich, vor allem aufbauend auf die da- mals vorherrschenden Erkenntnisse von Georg Schanz zur Entstehung von Gesellenver- einigungen9. Als weiterer österreichischer Historiker, der sich umfassend mit der Geschichte des Wiener Handwerks beschäftigte, ist Heinz Zatschek (1901–1965) zu nennen. Sein 1949 erschienenes Buch „Handwerk und Gewerbe in Wien“10 gilt bis heute als Standardwerk zur Wiener Handwerksgeschichte vom 12. Jahrhundert bis zum Jahre 1849. Zatschek wertete vor allem das HWOB und die im Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA) befindlichen Innungsurkunden sehr genau aus. Das gänzliche Fehlen von Anmerkungen bzw. Quellennachweisen wird durch Zatscheks oft treffende Beobachtungen weitgehend ausgeglichen. Zatschek verarbeitete seine umfassende Quellenkenntnis darüber hinaus zu mehreren Aufsätzen, in denen beispielsweise seine schon in „Handwerk und Gewerbe“ angesprochene Unterscheidung zwischen Einung und Zeche abgehandelt11 oder der Ver- such unternommen wurde, die undatierten Ordnungen des HWOB in eine chronologi- sche Reihenfolge zu bringen12. Zatscheks Tod im Jahre 196513 hinterließ in der Beschäftigung mit dem spätmittelal- terlichen Wiener Handwerk eine unverkennbare Lücke, kaum ein Historiker hat sich seit- her mit dem HWOB eingehender beschäftigt. Erst in den 1990er Jahren setzte sich vor allem Ferdinand Opll wieder ausführlicher mit dieser Handschrift auseinander. Neben der Abfassung eines Aufsatzes zum Zeitverständnis in den Ordnungen des HWOB14 legte er auch ein umfassendes Register zu der Handschrift an, das heute im WStLA allgemein zugänglich ist15. Weiters wurden in der Vergangenheit in einigen Studien zu einzelnen Handwerken Ordnungen aus dem HWOB herangezogen und auch teilweise gedruckt. Hervorgehoben seien an dieser Stelle beispielsweise die Arbeiten von Emil Hütter (1835–1886) zu den Wie- ner Lederern16 oder von Gustav Otruba (1925–1994) und J. A. Sagoschen zu den österrei- chischen Gerberzünften17 und -gesellen18. In allen genannten Werken finden sich Drucke von Texten aus dem HWOB. Otruba griff in weiteren Studien immer wieder Ordnungen aus dem HWOB auf und edierte sie teilweise, wie unter anderem der von ihm herausgege- bene und großteils bearbeitete Band zum 170. Jubiläum der ÖSAP (Österreichische Sani- tär-Keramik und Porzellan-Industrie AG) zeigt19, in der die Geschichte der Wiener Hafner auf Grundlage einiger Texte aus dem HWOB aufgearbeitet wird. Eine Gesamtedition, die alle Ordnungen des HWOB in einem Band vereint, fehlt bisher. 9 Siehe unten S. 80f. 10 Zatschek, Handwerk. 11 Zatschek, Einung. Siehe dazu unten S. 21. 12 Zatschek, Handwerksordnungen. 13 Zu Zatscheks Leben vgl. allgemein Hruza, Heinz Zatschek. 14 Opll, Zeitverständnis. 15 WStLA, Sammlungen, Handschriften, A 97/3. An dieser Stelle möchte ich Ferdinand Opll für die Zurverfügungstellung seiner Arbeitsmaterialien zum HWOB – im Speziellen der von ihm angefertigten aus- führlichen Regesten zu den im HWOB enthaltenen Texten – danken. 16 Hütter, Lederer. Hütter war neben seinen historischen Forschungen vor allem als Zeichner, Radie- rer und Litograph tätig, vgl. dazu ÖBL 3 (1965) 7. 17 Otruba–Sagoschen, Gerberzünfte. 18 Otruba–Sagoschen, Sage mit Gunst. 19 Otruba, Steingut.
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Das Wiener Handwerksordnungsbuch (1364–1555)
Title
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
Subtitle
(1364–1555)
Author
Markus Gneiß
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2017
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20418-3
Size
17.3 x 24.5 cm
Pages
674
Keywords
Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
Categories
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