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Nr.132–133 281
133.
Der Bürgermeister und der Rat der Stadt Wien erneuern auf Bitte der Plattner denselben die
Ordnung.
1479.
HWOBfol.44v.
Regest:Uhlirz,Urkunden2Nr.15.438.–Literatur:Uhlirz,Gewerbe649.
AnnoDominietc. septuagesimononohabnameinherren ..derburgermaisterundratder
stat zu Wienn den maistern den plattnern gemainclich, irn mitburgern, durch gemains
nutzundb aufnemensb irs handwerchsunddurch irer vleissignpetewilln ir ordnungver-
newtgemachtundaufgesetzt:
[1.] also das sich nù furbaser kainer hie zu maister setzen sull, er bring dann vor ur-
kund, das er elich geporen sey, oder beweise es hie vor dem rat mit frum(en), erbern
lewten, und das er auch seine lerjar erberlich ausgedint und sich frumklich und redlich
enthaldnhab,undgewinnburgerrecht,undgebedenmaisternzunotdu˚rft irshandwerchs
ainhalbphundphennig.
[2.] Sy sulln auch under in erwelln zwen maister, die erber und getrew sein, die sol
in der rat bestetten, und sulln auch die versuhen, die sich zu maister setzen welln, ob sy
maister mugen sein oder nicht, und mit der hannd kunen machen ain(en) gantzen mans
harnasch, und sullen alle wochn ainst umbgen und beschawn, das die gu˚t und gerecht
sein,damitmeniclicharmundreichbewartundnyemandsbetrogenwerde.
[3.] Und ob ain gast der arbait icht herbràcht, die sulln sy auch beschawn; ist sy gu˚t
und gerecht, so mag sy der gasst verkauffen in den zwain jarmerkhten, jerlich zu Gotz-
auffartc [ChristiHimmelfahrt] undzusandKathreintag [25.November] andemHof1, als
vonalterherkomenist,undnicht indenherwergenundzukainerandernzeit imjar;und
welhergasstdawider thùt,desharnaschsolder statverfalln sein.Undwasdiezechmaister
solher arbait finden, di nicht gut noch gerecht ist, sy sey hie gemacht oder herpracht, di
sullen sy nemen und dem burgermaister antwu˚rtn zu gemainer stat handen undd dem
richter seinwanndldavongevalln lassen.Sprèchaberyemands,monhiete imunrechtlich
beschaut, und wolt das werich gerecht machen, des sùllen sy im stat thun vor den herren
des ratz, sodarzugeschaftwerden,unddenannderenmaisternallen.
[4.] Itemwaszeugszuiremhanndberchherbrachtwirdet,densollensyauchbeschau-
en, und ob der guet und gerecht ist, mùgen sy den miteinander kauffen und unnder sy
tailln und ain(em) yeden, was er des ungeverlich zù bezallen hat, gevallen lassen. Und
ob ain maister oder meniger aus in icht umb werichzeug ausschikhen oder selbs ziehen
wollten,deroderdieselbensùllenesdenanndrenzuwissenthun,obsyauchmitschikhen
odergelltdargebenwelln;undwas syallsowerichzeugsherbrinngen,den sòlln syunnder
sich taillen in maynung, als vorstet. Wollten sy abèr allso nicht mitsennden, so mag ain
ydermaister,waserwerichzeugsherbrinngt,zuseinselbsnotturftbrauchenundbehallten
ander anndrenmaister irrung.
[5.] Item es sol auch ain yeder maister nicht mer dann ain(en) offen laden haben,
darinner seinarbait vailhabundvertrecht,undmagauch indemselben ladenain smittn
133 a-t gestrichen. b–b Links neben der Zeile von gleicher Hand mit Verweiszeichen eingefügt. c Danach
gestrichen: tag. d Bis zumEndederOrdnungvonandererHand.
133 1 ZumPlatzAmHof sieheobenNr.33Anm.1.
Das Wiener Handwerksordnungsbuch
(1364–1555)
- Title
- Das Wiener Handwerksordnungsbuch
- Subtitle
- (1364–1555)
- Author
- Markus Gneiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20418-3
- Size
- 17.3 x 24.5 cm
- Pages
- 674
- Keywords
- Late Medieval Vienna, Craft ordinances, Craftsmen, Late Medieval Urban Administration, Commented Edition, Wien im Spätmittelalter, Handwerksordnungen, Handwerker, Spätmittelalterliche Stadtverwaltung, Kommentierte Edition
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen