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1.3 OffeneProbleme
VerbindungderVerfahren
Die geberlosenVerfahren können jeweils in bestimmten begrenztenDrehzahlbereichen ein-
gesetztwerden (vgl.Abschnitt 1.2.3 undTabelle 1.1).Wird durch eineBeschleunigung der
Arbeitsbereich des aktuell aktiven geberlosen Verfahrens verlassen, muss auf ein anderes
geeignetesgeberlosesVerfahrengewechseltwerden.
Wenn die Verbindung der Verfahren mit einer schaltenden Vorgehensweise (mit oder oh-
neHysterese) implementiert wird, sindUnstetigkeiten des berechnetenRotorwinkels sowie
der berechnetenDrehzahl zu erwarten.Daherwird in [77] vorgeschlagen, für jedesVerfah-
ren einen eigenen PLL für die Berechnung derWinkelgeschwindigkeit zu verwenden und
mit einer Fuzzy-Logik (vgl. [78]-[81] für Fuzzy-Logik) zu verbinden. Anschließend wird
derWinkel durch eine Integration derWinkelgeschwindigkeit berechnet. DerWinkel wird
wiederum den geberlosen Verfahren zugeführt. In [82] wird hingegen vorgeschlagen, eine
Fuzzy-Logikmit einemWinkelbeobachter zu kombinieren. Das hat den Vorteil, dass statt
zwei unabhängiger PLL-Strukturen nur ein Beobachter eingesetzt wird, umRechenzeit zu
sparen. In [82]wird einBeobachter zweiterOrdnung für denWinkel verwendet.Alternativ
werden in [41, 83] „Zwei-Massen“-Modelle für denBeobachter vorgeschlagen.Die direkte
Verbindung derWinkelinformation aus den unterschiedlichen Verfahren wird in [84] vor-
geschlagen.Da dieWinkelinformation aber nichtmit einemBeobachter gestützt wird, sind
ungünstigeWinkelsprünge beimÜbergang zu erwarten. In [44] und [85]werden direkt die
EMK-Verfahren durch Testsignalverfahren gestützt. Das Vorgehen stützt sich unverhältnis-
mäßig stark auf dasEMK-Verfahren und erscheint daher unflexibel bei derGewichtung der
Winkeldifferenzen.
1.3 OffeneProbleme
IndemvorhergehendenAbschnitt1.2wurdedargestellt,dassderEinsatzdergeberlosenRege-
lungbeidemaktuellenStandderTechnikinElektro-undHybridfahrzeugennureingeschränkt
möglich ist.Zunächst fehlengeeigneteModelle für dieEntwicklungunddenTest der geber-
losenVerfahren inderSimulation.Erschwerendkommtofthinzu,dassdieEffekte,aufdenen
diegeberlosenVerfahrenberuhen,nichtausreichendverstandensind.DaherkanndieEignung
einesDesigns einer PMSMfür vorhandene geberloseVerfahren oft erst amMotorprüfstand
getestetwerden.Weiterhin gelten für denEinsatz von geberlosenVerfahren inElektro- und
HybridfahrzeugenhoheAnforderungenandieGenauigkeit undRobustheit.DieAnforderun-
genandieGenauigkeitkönnenderzeitvonVerfahren,diedemStandderTechnikentsprechen,
nur teilweiseundnur inausgesuchtenArbeitspunkteneingehaltenwerden.Zudembestehtdie
Gefahr, aufgrunddes aktuellenArbeitspunktes die Stabilität derWinkelberechnungundda-
mitderfeldorientiertenRegelungzuverlieren.DaherkönnenWinkelübergroßeBereichedes
MotorkennfeldesüberhauptnichtodernichtmitausreichenderGenauigkeitberechnetwerden.
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Ein neues Konzept für die geberlose Regelung von Permanentmagnet-Synchronmaschinen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge
- Title
- Ein neues Konzept für die geberlose Regelung von Permanentmagnet-Synchronmaschinen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge
- Author
- Sebastian Paulus
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-7315-0862-5
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 180
- Keywords
- Hybridfahrzeuge, Energiemanagement, Fahrerassistenzsysteme, Optimale Regelung, Modellbasierte Prädiktive Regelunghybrid vehicles, energy management systems, driver assistance, optimal control, model predictive control
- Category
- Technik