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Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
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Page - 22 - in Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz

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22 Zur Ausstattung der Schlosskapelle Einige Zeitzeugen erwähnten schön geschnitzte Kirchenbänke, laut Anna Miksch und Stefanie Hirschfeld waren es (vier bis) fünf schmale Bankreihen aus dunklem Holz.97 Die meisten Zeitzeugen erinnerten sich an stehende, sowie von der Gewölbedecke und an der Wand hängende Leuchter, sowie etliche Stehleuchter auf dem Hauptaltar, an je einen größeren und kleineren Nebenaltar; der Hauptaltar habe einen hohen Sockel mit Schnörkeln aus Messing oÄ., gehabt.98 Dieser Altarsockel hatte 1794 während der Franzosenkriege als besonderes Geheimversteck ua für die Hauptkasse der Stadt Linz und Wertsachen der OÖ Stände, die damals zur Sicherheit zeitweilig im Hagen gelagert waren, gedient.99 1794 und zu weiteren Terminen in der Zeit der Franzosenkriege wurde daher Schloss Hagen stark bewacht. Bibliothek und Nachbarräume dienten als Kanzlei. 100 Auch 1796 nahmen die ständischen Kanzleien Quartier im Hagen: Am 9. August 1796 trafen die Stände in Abstimmung mit dem Besitzer des Schlosses Hagen, Graf Johann Heinrich von Starhemberg die Vereinbarung, dass ihre Kanzleien („Geschaften“) Quartier in seinen Schlössern Auhof und Hagen nehmen sollten. Die Akten, Katastralbücher etc. der oberösterreichischen Stände sollten im Schloss Hagen vor einem etwaigen Feindeinfall geschützt werden. Am 18. April 1797 beschlossen die Stände, das alle ständischen Ämter ihre Manipulationen fortsetzen, und die nötigen Akten, Kredits- und Katastralbücher etc. vom Schloss Hagen wieder nach Linz geschafft werden sollten. Die sich in diesem Schloss befindliche Hauptkasse jedoch, samt Obligationen, solle unter Obsorge dort verbleiben. Die Barschaft über 30.000 fl und Obligationen sollten in diese Hauptkasse gelegt werden.101 Einem Vermerk im Schlossarchiv Hagen zufolge lagerten auch von 1800 bis 1809 Gold, Geld und andere Wertsachen im Hagen, „allwo ein gar guerts geheimbs Loechl ist, welliches die franzesischen nit findig seind“.102 Was den an die Schlosskapelle anschließenden Nebenraum betrifft, so war er, wie bereits erwähnt, als Taufkapelle in Verwendung, beherbergte ein „schlichtes Taufbecken“, ähnlich jenem in der Martinskirche in Linz. 103 Sie wirkte laut Burgstallers und Reders Memorierung wie eine größere Seitennische, mit einem „kleinen Altärl“ mit Heiligenbild und Taufstein. 104 In der Taufkammer memorierte Zeitzeugen ferner Putti, 105, „ein ca 80cm-1m großes ovales an der Wand hängendes Marienrelief, wo die Madonna auf der Mondsichel stand, mit 97 Reder, PI 19. März 2001; Miksch, PI 11. August 2009. Hirschfeld, 23. April 2002. Fehrer, PI 12. Oktober 2009. 98 Reder, PI 19. März 2001; Burgstaller, PI 3. Februar 1999, Hirschfeld, PI 23. April 2002; Miksch, PI 11. August 2009. 99 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 13, auch Aussage Josef Weingärtners. 100 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 13. 101 AStL, LR B IV 1/859. 102 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 5, Lade 3, Varia. Es gab auch Spekulationen, ob es sich bei dem geheimen „Loechl“ nicht etwa um den unterirdischen Gang/Fluchtweg handeln könnte (s.u.). 103 Reder, PI 3. Februar 1999 und 19. März 2001. 104 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 12. Fam. Reder, Hirschfeld, Ströbinger, PI. Die Form des alten Taufbeckens ähnelte ferner jener des Schlossbrunnens; im Anschlag des Ferdinand Carl von Cronpichl von 1699 wurde ua ein großer ansehnlicher „Tauffstein“ erwähnt. OÖLA, LA, Sch. 1238, fol. 362 ff; HA Weinberg, Sch. 1296, OÖ Anschläge A-H 1557>1741, fol. 450>454. Anschlag = Beschreibung und Schätzung eines Gutes/einer Herrschaft vor der Veräußerung. Fichtinger, Glossar, 20. 105 Putto, pl. Putti, Kindergestalt; im kirchlichen Bereich meist wenig bekleidete kleine Engel mit Flügeln, im weltlichen zuweilen nackt dargestellt.
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Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
Title
Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
Authors
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag Schäffer
Location
Linz
Date
2012
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
82
Keywords
Kapelle, Linz, Oberösterreich
Categories
Geschichte Chroniken
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