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Nach 1918
Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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Die jüdische Bevölkerung Wiens in der Zwischenkriegszeit 53 RunddieHälfte (57,7 Prozent) der jüdischenWienerInnenwar laut Volks- zählung 1923 imAusland geboren. Diese Personen stammten vorwiegend aus Galizien,derBukowinaundUngarn.29Allein inderLeopoldstadt lagderAnteil der imAusland geborenen Bevölkerung an der gesamten Bezirksbevölkerung bei44Prozent.30Rund25.000vorrangigmännliche Judenwaren indenJahren nach dem Ersten Weltkrieg als Flüchtlinge aus Galizien und der Bukowina nachWien gekommen,31 was für die Zwischenkriegszeit zu einem geringeren FrauenanteilunterdenWiener JudenundJüdinnen imVergleichzursonstigen Bevölkerung führte.32 Von den jüdischenWienerInnen nutzen allerdings nur erstaunlichwenigealsUmgangssprachedas Jiddische, lautVolkszählung 1923 handelteessichuminsgesamt2.434vorwiegendausGalizienoderderBukowi- na stammende Personen, diemehrheitlich in der Leopoldstadt, in der Brigit- tenau und imAlsergrund lebten.33 Eswaren vorwiegend diese oft als „Ostju- den“ bezeichneten, zum Teil Jiddisch sprechenden und zu den ärmeren SchichtenderWienerBevölkerungzählendenJudenundJüdinnen,diewieder- holtgroßeAblehnungdersichderdeutschenKulturverbundenen„Westjuden“ erfuhren.34 Der starke Trend zur Bildung innerhalb derWiener Juden und Jüdinnen hatte sichauchnachdemErstenWeltkrieg fortgesetzt: JüdischeStudentInnen nahmen im Jahr 1924 mit fast einem Drittel aller Studierenden (30 Prozent) einenweiterhin sehrhohenAnteil allerHochschülerInnenein,wenngleich ihr Anteil 1920/21 höher gewesen war (42 Prozent)35 und bis 1938 tendenziell sank.36 Die Studienschwerpunkte jüdischer Studierender lagenwie Ende des 19. Jahrhunderts bei denRechtswissenschaften (36Prozent aller Studierenden tion (Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission 21/2, Wien/München 2004) 38–50 sowieKapitel 4. 29 Hingegenwar nur rund ein Viertel der katholischen EinwohnerInnenWiens imAusland geboren. Lichtblau, Integration, 500f.; Bundesamt für Statistik (Hg.), StatistischesHandbuch fürdieRepublikÖsterreich, 6. Jahrgang (Wien 1925) 14. 30 Bundesamt für Statistik,Handbuch 1925, 14. 31 Lichtblau, Integration,490f., 501;Goldhammer, JudenWiens, 13, 25f.;Lichtblau,Partizipa- tion, 234f. 32 Lichtblau,Partizipation, 243;Goldhammer, JudenWiens, 25;Magistratsabteilung fürStatis- tik, Jahrbuch 1930–1935, 8; Bundesamt für Statistik,Volkszählung 1934, Textheft, 28ff. 33 Lichtblau, Integration, 497; Lichtblau, Partizipation, 233. Nur ein Drittel dieser Personen war inWiengeboren.Magistratsabteilung fürStatistik, Jahrbuch1929 (NF, 2. Jahrgang)6. 1934 gabennurnoch510Personen JiddischalsUmgangssprachean.Magistratsabteilung fürStatis- tik, Jahrbuch 1930–1935, 13;Bundesamt für Statistik,Volkszählung 1934, Textheft, 53. 34 Lichtblau, Partizipation, 239;Lichtblau, Integration, 476f. 35 Tietze, Juden, 259f.;Goldhammer, JudenWiens, 39. 36 Maderegger, Ständestaat, 152ff.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Title
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Subtitle
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Authors
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Location
Berlin
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
376
Categories
Geschichte Nach 1918
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