Page - 177 - in Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Image of the Page - 177 -
Text of the Page - 177 -
Zur Methodik der sozialräumlichen Fallstudien 177
• Inwieweit geht es um ein einmaliges bzw. regelmäßiges Ereignis? Wel-
chen Rahmen setzt die zeitliche Dimension des Geschehens? In welchem
Verhältnis steht sie zur Beobachtungszeit?
• Wie lässt sich das physisch-räumliche Setting beschreiben? Welche
Möglichkeiten und Limitationen sind damit gegebenenfalls für das Ge-
schehen verbunden?
• Welche Personen sind eingebunden, in welchen Rollen sind sie einge-
bunden? Inwieweit gibt es „ZuschauerInnen“ des Geschehens? Wer ist
unter Umständen passiv eingebunden, wer indirekt bzw. in der Konse-
quenz davon betroffen?
Reflexion der Rolle des/der BeobachterIn im Geschehen
• Inwieweit ist der/die BeobachterIn in das Geschehen „integriert“? In-
wieweit gehen davon eventuell Irritationen für das Geschehen aus? (Ver-
ändern von Routinen, Beeinflussen von Interaktionen etc. – Anmerkung:
Dies galt es auch laufend bei der Analyse der beobachteten Interaktionen
zu reflektieren)
Analyse der beobachteten Interaktionen
• Wer ist an der Interaktion in welcher Weise beteiligt? Was tun die Betei-
ligten? Wer steht im Zentrum, wer eher am Rande des Geschehens?
• Welche Dynamik entfaltet das Geschehen? Wer reagiert worauf? Worauf
wird nicht reagiert? Was überrascht, was könnte als erwartbar/“normal“
angesehen werden?
• Welche Rückschlüsse auf die Beziehungsverhältnisse zwischen den
beteiligten AkteurInnen (und eventuell auch indirekt eingebundenen Per-
sonen/AdressatInnen) sind aus dem beobachteten Geschehen ableitbar?
Inwieweit zeigen sich Hierarchien, spezifische Kontakt- und Kommuni-
kationswege und -muster etc.?
• Auf JugendarbeiterInnen/Professionelle bezogen: Wie „le-
ben“/realisieren sie ihre professionelle Rolle? Was bedeutet dies für die
Interaktionen mit den Jugendlichen bzw. deren Möglichkeiten, die Nut-
zerInnen-Rolle zu gestalten? Was ist eventuell auffällig? Was wird damit
ermöglicht, was eventuell auch erschwert?
• Auf Jugendliche bezogen: Welche spezifischen Kompetenzen bzw. per-
sönlichen und sozialen Entwicklungspotenziale werden in dem oder
durch das Geschehen erkennbar? Welche Limitationen zeigen sich in
dieser Hinsicht unter Umständen?
• Auf andere AkteurInnen bezogen: In welcher Beziehung befinden sich
diese zu den Jugendlichen, in welcher zu den JugendarbeiterInnen? Was
ist ihre spezifische Rolle im Geschehen? Wie lässt sich die Interaktions-
dynamik zwischen ihnen, den Jugendlichen und den JugendarbeiterInnen
beschreiben?
• Ständig mitlaufende Reflexionsfrage: Welche Wirkungen zeigt die Inter-
aktion zwischen Jugendlichen und JugendarbeiterInnen?
back to the
book Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse"
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Title
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Subtitle
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Author
- Hemma Mayrhofer
- Publisher
- Verlag Barbara Budrich
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 378
- Keywords
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Category
- Geisteswissenschaften