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Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
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Page - 17 - in Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol

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Fragestellungen – Vorannahmen – Aufbau | 17 zutrifft, ist bisher nicht geprüft worden. In Bezug auf den Dialektgebrauch Ju- gendlicher in Wien kommt etwa Glauninger (2009) zu dem Schluss, dass Dialekt hier nicht (mehr) „als ‚unmarkierte‘ Varietät zur Bewältigung ‚alltäglicher‘ Kommunikationserfordernisse“ (Glauninger 2009: 95), sondern als spezifischer Funktiolekt im Rahmen expressiver Kommunikationsstrategien genutzt wird. Wir haben es somit aus dieser Perspektive in Wien weniger mit einem Dialektschwund als vielmehr mit einer Transformation der kommunikativen Funktion bzw. der Domänenprä- senz des Dialekts zu tun, zugespitzt: mit dem Phänomen, dass der (‚alltagssprachliche‘) Dialekt zum sehr spezifischen Funktiolekt geworden ist (Glauninger 2009: 95; Hervorhe- bungen im Original). Für Osttirol kann von einer solchermaßen vollzogenen Transformation des Dia- lekts nicht ausgegangen werden – dialektaler Sprachgebrauch stellt auch unter Jugendlichen in alltagssprachlichen Domänen die unmarkierte Varietät dar,34 während andere Varietäten (u.a. auch die Standardvarietät) für spezifische kommunikative Anforderungen (z.B. Parodien in Erzählpassagen) funktionali- siert werden.35 Fest steht also zunächst lediglich, dass für Österreich, und hier v.a. für ländlichere Gemeinden, das Zusammenspiel zwischen Jugendsprache und Dialekt wesentlich ist und daher der Einfluss dialektalen Sprachgebrauchs auf die Jugendkommunikation berücksichtigt werden muss. 1.2 Fazit: Fragestellungen – Vorannahmen – Aufbau der Arbeit Die Grundlage der Ausführungen in den nachfolgenden Kapiteln zum theoreti- schen Hintergrund der Erforschung mündlicher Kommunikation Jugendlicher mit Blick auf Phänomenbereiche syntaktischer Variation und ihrer empirisch basierten Analyse bilden sechs zentrale Forschungsfragen, die die Gesproche- ne-Sprache-Forschung (Fragen a., b. und d.), die Jugendsprachforschung (Fra- gen c.-f.), aber auch die Dialektsyntax betreffen (Fragen d. und e.): a. Welcher Kategorien bedarf es, um syntaktische Einheiten der gesprochenen Sprache adäquat zu beschreiben? b. Welcher theoretische Rahmen ist für die Auseinandersetzung mit syntakti- schen Phänomenen gesprochener Sprache geeignet? || 34 Das Variationsspektrum der Jugendkommunikation in Osttirol wird in Kapitel 3.1.3. aus- führlicher behandelt. 35 Vgl. dazu die Beispiele in Kapitel 4.4.3.
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Jugendkommunikation und Dialekt Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Title
Jugendkommunikation und Dialekt
Subtitle
Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Author
Melanie Lenzhofer
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Date
2017
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-050330-2
Size
14.8 x 22.0 cm
Pages
502
Category
Geographie, Land und Leute
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