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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
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147 aussah, so muss man sich den Alltag im Innsbrucker Zuchthaus, das auch baulich recht Ă€hnlich gestaltet war, vor Augen fĂŒhren:176 Das erste Diszipli- nierungsmittel war die Arbeit: „Die Freizeit und das einstige ‚Privatleben‘ der HĂ€ftlinge wurde damit den Prinzipien der Ordnung, MoralitĂ€t und Ar- beitsamkeit geopfert, der Versuch unternommen, den Gefangenen gleichsam ‚zu zĂ€hmen‘.“177 Und so wurden die in eine spezielle Anstaltskleidung gesteckten Gefangenen, die mĂ€nnlichen zumindest, zu Steinbrucharbeiten und zum Bau von Wegen und Uferschutz verwendet, und sollte dafĂŒr kein Bedarf sein, so mussten sie Holz hacken und tragen und das Zuchthaus oder auch die Gassen sĂ€ubern. Bei allen Arbeiten außerhalb der Anstalt wurde sie selbstverstĂ€ndlich von MilitĂ€rwachen oder sogenannten PrĂŒgelknechten strengstens bewacht. Auch das Raspeln von Horn und Farbholz gehörte zu den Aufgaben der MĂ€nner. Den Frauen oblag das Spinnen und Weben. Im frĂŒhen 19. Jahrhundert wurde die Palette der Arbeiten erweitert: „Die mĂ€nn- lichen und weiblichen StrĂ€flinge arbeiteten nunmehr in der Baumwoll-, Schafwoll- und Leinenmanufaktur. Daneben gab es jedoch auch die Schnei- derei, Schusterei, Tischlerei, Spenglerei etc. Es wurden sogar Uhren, Fern- rohre und Schatullen verfertigt.“178 Gewiss, der MĂŒĂŸiggang ist aller Laster Anfang, und so musste man die StrĂ€flinge zum Behufe ihrer Veredelung stets auf Trab halten. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts aber war der Staat zusehends weniger auf Erziehung und Besserung der Delinquenten ausgerichtet, nun versuchte man in zunehmend kapitalistischer Manier wenn schon keinen Gewinn aus der Arbeit der StrĂ€flinge zu schlagen, so doch wenigstens die durch ihre Unterbringung entstehenden Kosten zu minimie- ren: „Um die Arbeitsleistung der Inhaftierten maximal auszubeuten und den staatlichen Zuschuss auf ein Minimum zu reduzieren, wurde spĂ€testens in den 1840er Jahren die Arbeitskraft der Arrestanten per öffentlicher Verstei- gerung verpachtet.“179 Minimieren konnte man die Kosten aber auch, indem man bei dem den StrĂ€flingen gereichten Essen sparte. Die Kost war recht eintönig; im 19. Jahrhundert „gab es dreimal wöchentlich HĂŒlsenfrĂŒchte und 176 Eine Schilderung von Architektur, Geschichte und Betrieb des Innsbrucker GefĂ€ng- nisses bieten: Gerhard Ammerer, Alfred Stefan Weiß, „Jede Besserung 
 ist dem Staate nĂŒtzlich“. Das Innsbrucker Zucht-, Arbeits- und Strafhaus 1725-1859, in: Gerhard Am- merer, Alfred Stefan Weiß (Hrsg.), Strafe, Disziplin und Besserung. Österreichische Zucht- und ArbeitshĂ€user von 1750 bis 1850 (Frankfurt/Main u.a. 2006), S. 97-129. 177 Ammerer, Weiß, „Jede Besserung 
 ist dem Staate nĂŒtzlich“, S. 109. 178 Ammerer, Weiß, „Jede Besserung 
 ist dem Staate nĂŒtzlich“, S. 114. 179 Ammerer, Weiß, „Jede Besserung 
 ist dem Staate nĂŒtzlich“, S. 114.
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Title
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Subtitle
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Author
Christian Bachhiesl
Publisher
LIT VERLAG
Location
Wien
Date
2008
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
242
Category
Medizin
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