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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
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43 Fischer Kunst nach Ordnung, Auswahl und System gende Raumaufteilung in eine Innere und eine Äußere Galerie legte eine Zweiteilung in der Anordnung der Gemälde nahe; hinsichtlich der topographischen Schwerpunkte ent- schied man sich in Dresden für die Präsentation nach südalpinen (italienischen) in der Inneren und cisalpinen (holländisch-flämischen und deutschen) Malerschulen in der Äußeren Galerie. Landschaften und Stillleben wurden größtenteils aus der Inneren Galerie entfernt, lediglich die hoch geschätzten (italienischen) Historienbilder und Portraits ver- blieben in der Inneren Galerie. Die Dresdner Galerie in den Hängungen von Pietro Maria Guarienti von 1747 und 1750 galt gemeinhin unter Zeitgenossen nicht nur als eine der schönsten, sondern auch als eine der am besten geordneten. Das fein ausdifferenzierte Be- ziehungsgeflecht der Gemälde an den Wänden, das kunstwissenschaftliche Fragestellun- gen wie den Nord-Süd-Paragone, die Schulbildung, Lehrer-Schüler-Verhältnisse, Authen- tizität und Echtheit etc. thematisierte, veranschaulichte das Wissen über die Malerei mit ei- ner Virtuosität, die alle anderen Galerieaufstellungen der Zeit übertraf.69 (Abb. 22) Es ist zu vermuten, dass Rosa sich bei seiner Hängung an jener der Dresdner Galerie ori- entiert hat, als es bei der Neuaufstellung der kaiserlichen Galerie im Belvedere darum ging – im Rückbezug auf den tradierten Kunstbesitz Erzherzog Leopold Wilhelms – den Konti- nuitätsgedanken des habsburgischen Kaiserhauses mit einer modernen Sammlungsstruk- turierung zu verbinden. Jedoch blieb die erste Aufstellung der kaiserlichen Galerie im Belvedere ein Fragment: Joseph Rosa durfte – nach der Einrichtung der Stallburg – auch diese nicht vollenden, weil ihm der Basler Kupferstecher, Graphikhändler und Verleger Christian Mechel vorgezogen wurde. Obwohl dem ersten Vernehmen nach Joseph Rosa die Aufgabe, die Galerie neu einzurichten, zur vollkommenen Zufriedenheit des Hofes gelöst zu haben scheint, ihm mittels Dekret mitgeteilt wurde, dass ihm Kaiserin Maria Theresia in Anbetracht „seiner bei der neuen prächtigen und kunstreichen einrichtung dero bildergallerie erprobten beson- deren geschicklichkeit und ächten käntniß auch richtigen beurtheilung der mahlereien zu denen bishero genoßenen 1200 fl. besoldung noch eine zulage von 800 fl., mithin zusam- men jährlich zweitausend gulden besoldung“ bewilligt habe,70 ist doch aufgrund der Abb. 21 Holzmodell der Bildergalerie im alten Stallgebäude in Dresden, Einblick in die Gemäldegalerie 1765 Abb. 22 Karl Heinrich von Heineken, Recueil d’estampes d’après les plus célèbres tableaux de la Galerie Royale de Dresde, Bd. I, Dresden 1753, Grundriss der kurfürstlichen Galerie zu Dresden
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Subtitle
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Volume
1
Author
Gudrun Swoboda
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
312
Category
Kunst und Kultur
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums