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Grabner Vom „malenden“ zum
„wissenschaftlichen“ Galeriedirektor
Schloßhauptmannschaft Befehle ertheilt würden darüber zu wachen, damit nichts an der
Architektur des Gebäudes geändert und dieselbe bei den vorkommenden Ausbesserungen
genau wie sie vorher war hergestellt werde, indem sonst zu befürchten steht, daß dieses
schöne Gebäude mit der Zeit, wenn jeder sich erlaubt zu verbessern und nach seinen in-
dividuellen Geschmack zu verändern, ganz die Einheit des Styles verlieren möchte, durch
welchen es so sehr ausgezeichnet und berühmt ist“.106
Diesen ausgeprägten Sinn für das Bewahren dehnte Krafft dann auch auf die Gestal-
tung des Belvedere-Gartens aus, der wiederhergestellt werden musste, nachdem im Revo-
lutionsjahr 1848 hier und im Schwarzenbergpark 15 000 Soldaten ihr Lager aufgeschla-
gen hatten.107 Krafft plädierte für eine Rückführung in den ursprünglichen Zustand, wie er
auf den Stichen von Salomon Kleiner überliefert worden ist.108 Ansonsten führten die Wir-
ren von 1848 im Oberen Belvedere zu keinen Schäden, da das Gebäude dank des diplo-
matischen Verhandlungsgeschicks des Galeriedirektors unangetastet blieb.109 Die adminis-
trativen und organisatorischen Veränderungen aber, die auf die Revolution folgten, sollten
Abb. 15
Jacques-Louis David (1748–1825),
Napoleon am Großen St. Bernhard, 1801,
Öl auf Leinwand, 305 x 264 cm.
Wien, Belvedere, Inv.-Nr. 2089
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Europäische Museumskultur um 1800, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
- Subtitle
- Europäische Museumskultur um 1800
- Volume
- 2
- Author
- Gudrun Swoboda
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79534-6
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 264
- Category
- Kunst und Kultur