Page - 193 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Image of the Page - 193 -
Text of the Page - 193 -
193
Bukovništvo
Bezjak, Rokopisni zbornik,
KOK Ravne na Koroškem
gilt nach Mitrović (2001) der protestantische Pastor
Štefan Küzmič (1723–1799), der in seinem regiona-
len Dialekt schrieb. Weitere wichtige Vertreter des B.
in diesem Gebiet sind der Autor und Dichter Miloš
Küzmič (1737–1804) und der Kulturschaffende Jožef
Košič (1788–1867), der von 1829 bis zu seinem Tode
in Gornji Senik (heute in Ungarn) wirkte. In der zwei-
ten Hälfte des 18. Jh.s sind die ersten volksmedizini-
schen Texte weltlicher Natur zu verzeichnen, wie z. B.
das volksmedizinische Büchlein Arcniske bukve (1765)
von Andreas Goritschnig aus dem Rosental/Rož, u. a.
In der Blütezeit des klassischen Bukovništvo treten
auch selbstständige und freie Formen literarischen
Schaffens auf. Zu den bedeutendsten Vertretern dieser
Zeit zählen der Bauer, Volksdramatiker und Volkspoet
Andreas Schuster – Drabosnjak (1768–1825)
aus Drabosenig/Drabosinje bei Köstenberg/Kostanje
und der Weber, Autodidakt und Volkspoet Miha
→
Andreaš (1762–1821) aus St. Jakob im Rosental/
Št. Jakob v Rožu. Weitere Volksdichter und Schreiber
aus der Region, die an der Tradition des B. im Rosen-
tal/Rož festhielten, waren Janez → Dobernik (1795–
1865), Franc → Treiber (1809–1878), Janez Kajžnik (1837–1914) u. a. Im → Gailtal/Zilja wirkte Jožef
→ Kattnik (Katnik) (1862–1942) aus Feistritz an
der Gail/Bistica na Zilji und im → Jauntal/Podjuna
der originelle Volkstroubadour und Volksdichter Franc
→ Leder-Lesičjak (1833–1908) aus Globasnitz/
Globasnica, dessen oft spontan entstandene Volkslie-
der ins volkstümliche Kulturgut übergingen. Diese Art
der Volksdichtung setzte sich auch in der → Mežiška
dolina (Mießtal) sowie im Pohorje (Bachergebirge) in
der Dravska dolina (slowenisches Drautal) fort. Beson-
ders bekannt war hier der Weber und Volkspoet Jurij
Vodovnik (1791–1858) aus Skomarje am Pohorje. In
späterer Zeit machte sich in Tržič der Volksdichter und
Stellmacher Vojteh → Kurnik (1826–1886) einen
Namen.
Von Matija Žegar (1734–1798) aus Augsdorf/Loga
vas stammt der → Antikrist (1767), der die erste Über-
setzung des apokryphen Buches »Leben Antichristi«
von Dionysius von Lüztenburg bietet und als ein
herausragendes Werk dieser Zeit gilt. Handschriftli-
che Abschriften und Varianten kursierten in Kärnten/
Koroška, Krain/Kranjska, in der Dravska dolina und in
der Mežiška dolina. Eine Abschrift der slowenischen
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 1: A – I
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 542
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55