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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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Page - 577 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl

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577 Jugoslovenski Korotan pflichten musste. Die Umsetzung dieser Verpflichtun- gen wurde in den Folgejahren zum Zankapfel, der die Beziehungen zwischen den Ländern trotz gemeinsamer Interessen auf dem Gebiet der Aufrechterhaltung des politischen Gleichgewichts in Europa schwächte. Selbst wenn Tito die Grenzen von J. öffnete und seinen Bewohnern entschieden mehr Freiheiten gab als sonst im sozialistischen Lager üblich, blieb J. dennoch in einer Ideologie verhaftet, die zur Marktwirtschaft und zur politischen Pluralität im Widerspruch stand. Die Krise, die sich schon lange ankündigte, trat nach Titos Tod im Mai 1980 mit großer Heftigkeit zutage. Das folgende Jahrzehnt erlebte den Ausbruch der wirt- schaftlichen, sozialen, nationalen und zivilisatorischen Kontraste zwischen den Republiken der Föderation, die sich mit ihrem Zerfall im Juni 1991 auflösten. Lit.: EJ, ES. – D. Lončarevič : Jugoslawiens Entstehung. Zürich [e. a.] 1929 ; Istorija Jugoslavii, Ed. Akademija nauki SSSR, 2. Bde. Moskva 1963 ; F. J. Bister : »Majestät, es ist zu spät  …« Anton Korošec und die slovenische Politik im Wiener Reichsrat bis 1918. Wien [e. a.] 1995 ; J. Pirjevec : Jugoslavija 1918–1992 : Nastanek, razvoj in razpad Karadjordjevićeve in Titove Jugoslavije. Koper 1995 ; A. Suppan : Jugo- slawien und Österreich, 1918–1938 – bilaterale Außenpolitik im europä- ischen Umfeld. Wien, München 1996 ; F. M. Dolinar [e. a.] : Slovenski zgodovinski atlas. Ljubljana 2011, 180. Jože Pirjevec ; Üb.: Maja Francé Jugoslovanska matica (JM), eine jugoslawische, den Staat verteidigende Institution, die am 25. Februar 1920 in Beograd gegründet worden war ; sie hatte den Zweck, das Interesse für die außerhalb der Grenzen Jugoslawi- ens lebenden →  Minderheiten zu wecken, mit ihnen Kontakt zu halten und Mittel zur Unterstützung ihrer kulturellen und wirtschaftlichen Anliegen zu sammeln. Sie war zur Zeit ihres Bestehens (1920–1930) vor allem auf slowenischem und kroatischem Territorium inner- halb →  Jugoslawiens tätig. Erster Vorsitzender der JM war Božidar Marković, serbischer Politiker und Jurist. Als Vizevorsitzender wurden der aus →  Gorizia/Gorica/Görz stammende Slowene Dinko Puc, liberaler Politiker und Abgeord- neter, sowie der kroatische Abgeordnete aus Istrien Dinko Trinajstić eingesetzt. Auf dem gesamten ju- goslawischen Staatsgebiet wurden etwa 200 Regional- ausschüsse und Filialen gegründet. In Kärnten/Koroška bestanden sie bis zur Entscheidung durch die →  Volks- abstimmung. Vladimir →  Ravnikar leitete den Re- gionalausschuss in Ljubljana. Die Informationen und das dokumentarische Material zur Lage der Slowe- nen in Italien und Österreich wurden im Obrambni inštitut [Verteidigungs- oder Wehrinstitut] (ab 1925 →  Manjšinski inštitut [Minderheiteninstitut], spä- ter Inštitut za narodnostna vprašanja) in →  Ljubljana gesammelt. Die JM stellte Räume und Geld zur Ver- fügung. Gemeinsam veröffentlichten die beiden Ins- titute Berichte zur Minderheitenproblematik (bilten Manjšinski presbiro ; Bulletin des Minoritės yougoslaves) [Bulletin Minderheiten-Pressebüro ; Bulletin der jugo- slawischen Minderheiten]. Die JM betreute die Flücht- linge aus dem Küstenland/Primorska und aus Kärnten/ Koroška (→  Vertreibung 1920, →  Emigration). We- gen des Verdachts, sie unterstütze die bewaffnete an- tifaschistische Tätigkeit in Italien (→  TIGR), wurden 1930 die Zentrale in Ljubljana und darauf alle sloweni- schen Regionalausschüsse von den staatlichen Behör- den aufgelöst. Die Aufgaben der JM übernahm 1932 der wiederbelebte Verein Branibor [Verteidigungs- kampf] und der 1928 gegründete →  Klub koroških Slo- vencev (KKS) für Kärnten/Koroška. Den dokumentari- schen, wissenschaftlichen und publizistischen Teil der Arbeit übernahm das →  Manjšinski inštitut. In der JM zählte Lavo Čermelj (1889–1980), selbst Flüchtling aus dem Küstenland/Primorje, ein international an- erkannter Spezialist für Minderheitenfragen, zu den wichtigsten Mitarbeitern. Lit.: ES. – L. Čermelj : Med prvim in drugim tržaškim procesom. Ljubljana 1972 ; J. Stergar : Sedem desetletij ljubljanskega Inštituta za narodnostna vprašanja. Ljubljana 1995. Andrej Vovko ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl Jugoslovanski klub [Südslawischer Klub], vgl. →  Kärnten/Koroška, →  Maideklaration 1917 (Maj- niška deklaracija) ; →  Militärgerichte im Ersten Welt- krieg ; →  Neoillyrismus sowie →  Korošec, Anton ; →  Ravnihar, Vladimir. Jugoslovenski Korotan [Jugoslawisches Kärnten], Zeitschrift, Erscheinungsort →  Völkermarkt/Veliko- vec, ab 28. Mai 1919 in Celje ; 22. Dezember 1918 – 7. Juni 1919, gedruckt bei M. Zmuegg, Völkermarkt/Ve- likovec, ab 28. Mai 1919 bei der Zvezna tiskarna, Celje. Erscheinungsweise überwiegend wöchentlich [Anga- ben im Blatt z. T. anderslautend]. Herausgeber Franjo →  Malgaj, ab 28. Mai 1919 Begunski odbor [Flücht- lingsausschuss] ; Redakteur Srečko →  Puncer ; ab 28. Mai 1919 Miodrag D. Stoilković, verantwortlicher Redakteur Zdravko Kovač.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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