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Karawanken/Karavanke
Deportationen 1942
DÖW, Erinnern
Erinnern.at, Peršman KKKK nicht nur als einzelne Siedlungsfunde, son-
dern vor allem als Grabbeigaben aufscheinen, mit dem
Gebiet mit slawischen Toponymen übereinstimmt
(→ Ortsnamen, → Toponyme, alpenslawische (slo-
wenische) in der Steiermark, → Toponyme slawischer
bzw. slowenischer Herkunft in Osttirol und Salzburg).
Gesondert davon ist das → Archäologische Bild von
Kärnten/Koroška im Frühmittelalter zu betrachten
(→ frühmittelalterliche Kirchen, Grabelsdorf/Grabalja
vas im Frühmittellalter, →
Molzbichl, → St. Peter am
Bichl/Šentpeter na Gori).
Lit.: ES (T. Knific : Karantansko-ketlaška kulturna skupina). – L. S.
Klejn : Arheološka tipologija. Ljubljana 1988 ; P. Gleirscher : Karanta-
nien. Das slawische Kärnten. Klagenfurt 2000 ; A. Pleterski : Staroslo-
vansko obdobje na vzhodnoalpskem ozemlju. Zgodovina raziskav do prve
svetovne vojne. In : Arheo 21 (2001) 73–77.
Andrej Pleterski ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl
Karastus, dux (Gorazd), → Duces Carantanorum.
Karawanken/Karavanke, ein etwa 100 km langer
und 20 bis 40 km breiter Gebirgszug der südlichen
Kalk- bzw. Voralpen zwischen dem Klagenfurter Be-
cken/Celovška kotlina und dem Becken von Ljubljana/
Ljubljanska kotlina bzw. zwischen den Flüssen Drau/
Drava im Norden und Sava im Süden. Die K./K. wei-
sen eine charakteristische West-Ost-Ausrichtung auf.
Geografisch umfassen die K./K. das Gebiet zwi-
schen den Flüssen Gailitz/Ziljica im Westen und der
Meža (Mieß) im Osten. Das Dreiländereck/Peč ist
die erste höhere Erhebung im Westen. Nach Osten
hin folgen der Mittagskogel/Jepa (in Slowenien : Kepa,
2.139 m), der Kahlkogel/Golica (1.835 m), der Hoch-
stuhl/Stol (2.236 m), die Begunščica (2.060 m) und
der Koschutnikturm/Košutnikov turn (2.136 m). Die
höchste Erhebung im östlichen Teil der K./K. bildet
das Bergmassiv der Petzen/Peca mit ihrem höchsten
Punkt, dem Kordeschkopf/Kordeževa glava (2.125 m).
Der geologische Aufbau der K./K. ist kompliziert, da
die K./K. zwei gebirgsbildende Phasen, die variszische
und alpidische, durchgemacht haben. Zum überwie-
genden Teil sind die K./K. aus karbonatischen Gestei-
nen marinen Ursprungs aufgebaut. Vor etwa 12 Mio.
Jahren begann die bis heute anhaltende Hebung der
K./K. Die Fauna und Flora ist durch mitteleuropäisch-
alpine und illyrisch-mediterrane Elemente gekenn-
zeichnet. In den K./K. liegt auch einer der wenigen
Urwälder Österreichs. Im äußersten Westen, zwischen der Gailitz/Zil-
jica und dem Dreiländereck/Peč (ital.: Monte Forno
1.508 m), bilden die K./K. heute die Staatsgrenze zwi-
schen Österreich und Italien (bzw. zwischen dem heu-
tigen Kärnten/Koroška und dem einst kärntnerischen
→ Val Canale/Kanaltal/Kanalska dolina). Vom Drei-
ländereck/Peč Richtung Osten bilden sie die Staats-
grenze zwischen Österreich und Slowenien (bzw. zwi-
schen den historischen Kronländern Kärnten/Koroška
und → Krain/Kranjska.
Reinhold Jannach
Kulturhistorisch waren die K./K. in der Folge der Be-
siedlung durch die Karantaner (→
Carantani) stets
im slowenischen Binnenland, so dass sprachhistorisch
das Verbindende überwog (→ Kulturgeschichte). So
sind auch die → Bergnamen sowie die → Flurnamen
im Wesentlichen slowenischen Ursprungs oder ha-
ben frühere Sprachschichten inkulturiert (→ Inkul-
turation). Der Name der K./K. selbst ist keltischen
Ursprungs. Sprachlich lehnen sich die einzelnen Ab-
schnitte der K./K. an die jeweiligen → Dialekte der
ihnen zu Füßen liegenden Talschaften an, von West
nach Ost : den → Gailtaler Dialekt (ziljsko narečje) bei-
derseits des Gebirgskamms, den →
Rosentaler Dialekt
(rožansko narečje), den → Obir-Dialekt (obirsko narečje)
im Gebirgsinneren um das namengebende Ebriach/
Obirsko und um → Eisenkappel/Železna Kapla) so-
wie den → Jauntaler Dialekt (podjunsko narečje), der
auch noch um Strojna und Šentanel herum in Slowe-
nien gesprochen wird. An der Südseite der K./K. bildet
die Mundart von Kransjka Gora (kranjskogorski govor)
eine Übergangsform zwischen dem Gailtaler Dialekt
(ziljsko narečje) und dem weiten Bereich des Dialektes
der Gorenjska (gorenjsko narečje). Die Mundart von
Solčava (solčavski govor) sowie der → Mießtaler Dia-
lekt (mežiško narečje) schließen den Kreis der sloweni-
schen → Dialektgruppen um die K./K.
Von zentraler Bedeutung für die Wirtschafts- und
Sozialgeschichte waren über Jahrhunderte die Erzvor-
kommen, die die Grundlage für die Entwicklung der
regionalen Zentralorte bildeten. Von großer Bedeutung
waren auch die Pässe und die Übergänge an Gailitz/Zil-
jica (ital. Slizza) und Meža (Mieß). Letztere kanalisier-
ten den überregionalen Handel und Verkehr ebenso wie
die Pässe von West nach Ost : Wurzenpass/Korensko
sedlo, Loiblpass/Ljubelj und Seebergsattel/Jezerski vrh.
Eine frühe Beschreibung einer Reise über den Loib-
lpass/Ljubelj lieferte 1486 Paolo → Santonino. Am
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur