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Ljubljana
Ljubljana in Valvasors Ehre
des Herzogtums Krain,
1689, Nachdruck 1877
gen der slowenischen Volksgruppe in Kärnten/Koroška
auch die Kärntner Abteilung bei der identitätsvertei-
digenden Vereinigung → Družba sv. Cirila in Met-
oda [Kyrill und Method-Verein] sowie die → Legija
koroških borcev [Legion der Kärntner Veteranen], in
der jene vereinigt waren, die sich an den Kämpfen für
die Nordgrenze in den Jahren 1918 und 1919 betei-
ligt hatten. Besondere Aufmerksamkeit wurde Kärnten/
Koroška auch durch die → Jugoslovanska matica [Ju-
goslawische (staatliche) Organisation zur Dokumen-
tation und Förderung der jugoslawischen Minderhei-
ten in den Nachbarstaaten] zuteil, die in Jugoslawien
von 1920 bis zum Beginn der 30er-Jahre des 20. Jh.s
tätig war. Der Regionalausschuss der Jugoslovanska ma-
tica in Lj. gab in den 20er-Jahren des 20. Jh.s mehrere
Broschüren über die Lage der Kärntner Slowenen in
Österreich heraus. Zudem sammelte die Jugoslovanska
matica Informationen und Dokumentationsmaterial
über die Verfolgungen, denen die Slowenen in Öster-
reich und in Italien ausgesetzt waren, und bewahrte
alles im Obrambni (manjšinski) muzej [Verteidigungs-
(Minderheiten-)Museum] auf.
Die Jugoslovanska matica wurde im Februar 1925
neben der Družba sv. Cirila in Metoda, dem → Go-
sposvetski zvon, der Jugoslovanska straža [Jugoslawi-
sche Wacht] und der → Slovenska straža [Slowenische
Wacht] eine der Mitbegründerinnen des → Manjšinski
inštitut [Minderheiteninstituts] in Lj. Dessen Auf-
gabe war die systematische und auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhende Verteidigung der slowenischen
und kroatischen → Minderheit in Italien, Österreich
und Ungarn sowie die Sammlung unterschiedlichen
Materials für wissenschaftliche und informative Zwe-
cke. Das Institut gab zahlreiche Publikationen zur Lage
der slowenischen Volksgruppen in den Nachbarstaaten
heraus, daneben noch das Wochenblatt Manjšinski Pre-
sebiro [Minderheiten Pressebüro] und das Bulletin des
Minorités yougoslaves, mit denen es die Öffentlichkeit
über die Minderheitenproblematik sowie über die Si-
tuation der jugoslawischen Minderheiten in den Nach-
barstaaten informierte.
Zu erwähnen ist auch, dass in Lj. ein Konsulat der
Republik Österreich eingerichtet worden war, das die
Tätigkeit der slowenischen Exilanten wachsam verfolgte
und das seiner Regierung über deren »irredentistische«
Aktivitäten berichtete. Trotzdem war es ein Verdienst
dieses Konsulats, dass zum Beginn der 30er-Jahre des
20. Jh.s die Mehrzahl der Sukzessionsfragen und die ös-
terreichisch-jugoslawische Grenze gut geregelt worden
waren, ebenso wie die Regelungen zum legalen Grenz-
übertritt der Grundeigentümer beiderseits der Grenze,
jener, die Waren transportierten, der Kulturarbeiter,
Wallfahrer, Touristen, Bergsteiger, Sportler, Feuerwehr-
leute usw. (→
Wallfahrten). Das trug seinerseits auch zu
besseren Kontakten von Slowenen aus Slowenien mit
der slowenischen Volksgruppe in Kärnten/Koroška und
in der Steiermark/Štajerska sowie der Österreicher mit
den deutschsprachigen in Slowenien bei.
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur