Page - 1008 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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Pak, Andrej
gen Dora [Dora] (1885) und Domačija nad vse [Heimat
über alles] (1889). Sie veröffentlichte 1886 und 1903
auch im →
Koledar Mohorjeve družbe.
P.s Erzählungen und Romane waren ausgesprochen
populär. Sie gehören zur Familienliteratur und sind
voller unglaublicher und romantischer Zufälle. Gegen
Angriffe durch die slowenischen Naturalisten, die ihren
sentimentalen Idealismus kritisierten und sie als »slo-
wenische Marlitt« bezeichneten, wurde P. von Josip
→ Stritar in Schutz genommen.
Werke : Poezija : Pesni Pavline Pajkove. Maribor 1878 ; Dora. Celovec
1885 ; Domačija nad vse. Celovec 1889. Zbrani spisi Pavline Pajkove. 2
Bd. Celje 1893–1895 ; Slučaji usode. Gorica 1897 ; Dora. Gorizia 1938.
Lit.: SBL ; EJ ; ES ; OVSBL. – K. Glaser : Zgodovina slovenskega
slovstva. 4. [Ljubljana] 1898, 131 ; M. Kušej : Prve učiteljice, prve pi-
sateljice – Kdo jih še pozna. Celovec/Klagenfurt 1996 ; B. Pešec Mikec :
Pavlina Pajk : Zagovornica ženske emancipacije. In : N. Budna Kodrič
[e. a.] : Splošno žensko društvo 1901–1945. Ljubljana 2003, 63–72 ;
M. Verginella : Pavlina Pajk (Born Doljak) (1854–1901). In : F. de
Haan (Hg.) : A Biographical Dictionary of Women’s Movements
and Feminisms. Central, Eastern, and South Eastern Europe, 19th
and 20th Centuries. Budapest [e. a.] 2006 ; M. Hladnik : Pavlina Pajk
(1854–1901), Prva dama slovenskega ženskega romana in povesti. In : A.
Šelih [e. a.] (Hg) : Pozabljena polovica. Ljubljana 2007 ; K. Mihurko
Poniž : Trivialno in/ali sentimentalno ? – Arabela Pavline Pajk : študija
primera. In : Slavistična revija, Jg. 59/1 (jan.–mar. 2011) 65–82, www.
srl.si/sql_pdf/SRL_2011_1_06.pdf.
Katja Mihurko Poniž
Pak, Andrej (Vereinsobmann, Kulturaktivist), → Kočna,
Slovensko krščansko izobraževalno društvo [Slowenischer
christlicher Bildungsverein Kočna].
Pak, Gregor, vulgo Tesnar (Vereinsobmann, Kulturak-
tivist), → Kočna, Slovensko krščansko izobraževalno dru-
štvo [Slowenischer christlicher Bildungsverein Kočna].
Pak, Rezi, vulgo Krznar (Bibliothekarin, Kulturaktivis-
tin), → Kočna, Slovensko krščansko izobraževalno društvo
[Slowenischer christlicher Bildungsverein Kočna].
Pakanje. Im slowenischen dialektalen Sprachgebrauch
wird beim Pakanje statt dem slowenischen Bindewort
in [und] das Wort pa [aber] verwendet (→
Dialekt,
→ Terminologie).
Lit.: A. Benko : Teoretični model za izdelavo strokovnega narečnega sli-
kovnega slovarja (na primeru koroškega podjunskega narečja). (Phil. Diss).
Maribor 2013, http://dkum.uni-mb.si/Dokument.php?id=55578 ; A.
Benko : http://narecna-bera.si/ (7. 11. 2013).
Bojan-Ilija Schnabl Palacký, František (* 14. Juni 1798 Hodslavice [Nový
Jičín, Mähren], † 26. Mai 1876 Prag), tschechischer Po-
litiker, Historiker.
P. war der Sohn einer lutherischen Familie, sein Va-
ter war Prediger und Lehrer. In Trenčín und Bratislava
besuchte er die evangelischen Schulen und studierte
danach an der Universität in → Prag Geschichte. Seine
Materialsammlung Staří letopisové čeští [Alte tschechi-
sche Jahresschriften] gab er 1829 heraus. 1831 wurde P.
zum Landeshistoriografen ernannt und beauftragt, die
Geschichte des Königreichs Böhmen zu schreiben. An
der Gründung der Matice česká [Tschechische Gesell-
schaft für Literatur und Kultur] im Jahr 1831 war er
maßgeblich beteiligt. Die Arbeit an seinem Lebens-
werk begann er 1832. Dieses, die zweiteilige Geschichte
des tschechischen Volkes in Böhmen und Mähren (ab 1836
in deutscher und ab 1848 in tschechischer Sprache
Dějiny národu českého v Čechách a v Moravě erschienen),
beschreibt die tschechische Geschichte von den Anfän-
gen bis 1526. Seine Behauptung, die altslawische Ge-
meinschaft sei ihrem Wesen nach demokratisch gewe-
sen, das Deutschtum aber usurpiere seit Jahrhunderten
Privilegien, war für die weiteren Forschungen bedeu-
tungsvoll. Politischen Radikalismus lehnte P. ab und
vertrat deshalb 1848 wegen des steigenden deutschen
Drucks einen rein österreichischen Standpunkt. Sein
Brief an das Frankfurter Parlament vom 11. April 1848
wurde zum Ausgangspunkt späterer Diskurse über das
Slawentum sowie die Rolle und den Stellenwert der
Slawen in der Habsburgermonarchie.
Eine Passage daraus, von der meist nur der erste Satz
zitiert wird, der aber ohne P.s folgende vertiefende Er-
läuterung in ihrer komplexen Aussage oft falsch ver-
standen wird, lautet in extensu :
»Wahrlich, existierte der österreichische Kaiserstaat
nicht schon längst, man müsste im Interesse Europas,
im Interesse der Humanität selbst sich beeilen, ihn zu
schaffen. Warum sahen wir aber diesen Staat, der von
der Natur und Geschichte berufen ist, Europas Schild
und Hort gegen asiatische Elemente aller Art zu bil-
den, – warum sahen wir ihn im kritischen Momente,
jedem stürmischen Anlauf preisgegeben, haltungslos
und beinahe ratlos ? – Weil er, in unseliger Verblendung,
so lange her die eigentliche, rechtliche und sittliche
Grundlage seiner Existenz selbst verkannt und ver-
leugnet hat : den Grundsatz der vollständigen Gleich-
berechtigung und Gleichbeachtung aller unter seinem
Zepter vereinigten Nationalitäten und Konfessionen.
Das Völkerrecht ist ein wahres Naturrecht : kein Volk
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur