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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1064 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1064 Prelokar, Thomas/Tomaž lysierte slawische Grammatiken und Wörterbücher, darunter auch slowenische, von U. →  Jarnik, Matija →  Murko und Franz Serafin →  Metelko, las Werke J. Dobrovskijs und Jernej →  Kopitars, von denen er die allerbeste Meinung gewann. In seinen Arbeitsno- tizen unterstrich P., dass die Arbeiten Dobrovskijs und die Rezensionen Kopitars ihm bei seiner Be- schäftigung mit den slawischen Sprachen die entschei- dende Richtung gewiesen hätten. In den Jahren 1839 bis 1842 hielt sich P. als Stipendiat des Ministeriums für Volksaufklärung in den slawischen Ländern auf. Er besuchte Königsberg, Danzig, Berlin, Poznan, Gnezno, Prag, Wien, Zagreb, Novi Sad, er bereiste Istrien, Dal- matien, Montenegro und Serbien. Auf der Durchreise gelangte er auch in slowenische Gebiete, wo er sich mit Metelko und Davorin →  Trstenjak traf. Das von ihm geplante Treffen mit Jarnik, dem er »so viel ver- dankte«, kam nicht zustande. Nach seiner Rückkehr in die Heimat hatte er von 1842 bis 1846 die Professur der Lehrkanzel für Geschichte und Literatur der sla- wischen Dialekte inne. Trotz seines frühen Ablebens leistete P. viel für die Bestimmung der Herkunft des glagolitischen Schrifttums (→  Glagolica) und der nä- heren Bestimmung der gegenseitigen Beziehungen der altslawischen, der altbulgarischen und der altrussischen Sprache (→  Altkirchenslawisch). In seinem hand- schriftlichen Nachlass sind Aufzeichnungen sloweni- scher →  Volkslieder erhalten. Lit.: I. I. Sreznevskij : Na pamjat’ o Bodjanskom. Grigoroviče i Prejse, Sbornik Otdelenja russkogo jazyka i slovesnosti (ORJAS). T. 18. 1878. pril. № 7 ; Pis’ma P.I. Prejsa M.S. Kutore, I.I. Sreznevskomy, P.O. Šafariku, Kuršatu i dr. (1836–1846) SPb. 1892 ; M. Petrovsij, Grigorovič i Prejs. In : Izvestija ORJAZ. T. 2. kn.3. 1897. Iskra Vasiljevna Čurkina ; Üb.: Nieves Čavić-Podgornik Prelokar, Thomas/Tomaž (Thomas de Cilia, Thomas Berlower oder Thomas Prelager, * um 1430 bei Celje, † 25. April 1496), slowenischer Humanist und Bischof, →  Wien. Preporod, kulturelle Wiedergeburtsbewegung bei den Slowenen. Der P. ist vor allem eine literarische Bewe- gung mit dem Ziel, ein einheitliches slowenisches Na- tionalbewusstsein und eine einheitliche slowenische Schriftsprache durchzusetzen (→  Standardsprache). Die kulturelle Wiedergeburt lässt sich etwa auf die Zeit zwischen 1750 und dem →  Revolutionsjahr 1848 eingrenzen. Nach 1848 wurde die Wiedergeburtsbe- wegung immer mehr zu einer politischen Bewegung. Als Wegbereiter der slowenischen Wiedergeburt gel- ten Janez Ž. →  Popowitsch (Popovič) (1705–1774), der Kärntner Slowene Ožbald →  Gutsman (1727– 1790), Feliks Dev (1732–1786) und Marko →  Poh- lin (1735–1801). Sie legten die Grundlagen für die anschließende eigentliche Wiedergeburtsbewegung, deren Vertreter unter dem Einfluss der französischen →  Aufklärung und des →  Jansenismus standen, die beide den Stellenwert der →  Muttersprache hervorho- ben. Eine bedeutende Rolle für die slowenische Wie- dergeburt spielte zudem der →  Josephinismus. Die Einführung einer deutschsprachigen Verwaltung unter Joseph II. (1741–1790) verlieh der slowenischen Wie- dergeburt und der Förderung der slowenischen Mut- tersprache auf allen Gebieten ein besonderes Gewicht. Der jansenistische Bischof Karel J. →  Herberstein (1719–1787) beauftragte 1773 seinen Sekretär Jurij →  Japelj (1744–1807) mit einer slowenischen katho- lischen Bibelübersetzung. Außerdem förderte Her- berstein die Übersetzung französischer jansenisti- scher Bücher ins Slowenische, deren Korrektor Matevž →  Ravnikar (1776–1845) war. Weltlicher Haupt- agitator der slowenischen Wiedergeburt war Baron Žiga →  Zois (1747–1819). Zois wollte die Slowenen zu einem aufgeklärten Volk machen. Dazu musste er das sprachliche Niveau der slowenischen literarischen Produktion heben. Gleichzeitig musste die Sprache allgemein, also auch für die einfachen Bevölkerungs- schichten, verständlich bleiben. Als Mäzen versam- melte Zois die begabtesten Slowenen seiner Zeit in einem Kreis (krožek) um sich. Die wichtigsten Mitglie- der dieses Kreises waren : Blaž →  Kumerdej (1738– 1805), Jurij Japelj (1744–1807), Valentin →  Vodnik (1758–1819), Matevž →  Ravnikar (1776–1845) und Jernej →  Kopitar 1780–1844). Blaž Kumerdej ver- trat schon unter Kaiserin Maria Theresia (1717– 1780) die Ansicht, dass Schulunterricht nur dann von Erfolg gekrönt ist, wenn er in der Muttersprache erteilt wird. Anton T. →  Linharts (1756–1795) Komödie Matiček se ženi ist ein Resultat des regen Kulturaus- tausches mit Westeuropa (vor allem mit Frankreich). Valentin Vodnik rief die erste slowenische Zeitung, Ljubljanske novice, ins Leben. Die Zeitung erschien von 1797–1800. Sie sollte Bildung und Aufklärung in verständlichem Slowenisch unter das Volk bringen. Ein ähnliches volksbildnerisches Ziel verfolgte Vod- nik mit seinen →  Schulbüchern und seinem sloweni- schen Šolski katehizem [Schulkatechismus]. Den Šolski
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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