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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1166 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1166 Sattnitz/Gure Köttmannsdorf/Kotmara vas, Pfarrkirche, Slideshow Zdravko Švikaršič, Horjančce so dro lape (1914) wenischen Umfeld ebenfalls auf Inkulturationsprozesse hin, da die Pfarren der S./G. bis zur Ersten Repub- lik fast ausnahmslos (bis auf die bereits zweisprachig geführten Pfarren Viktring/Vetrinj und Maria Rain/ Žihpolje) slowenisch waren (→  Pfarrkarte der Diözese Gurk/Krška škofija 1924). Auch Augsdorf/Loga vas besitzt wertvolle Bildstöcke mit Malereien von Peter →  Markovič mit Darstellungen der symbolbeladenen hll. Kyrill und Method (→  Methodvita). Dialektal zählt die S./G. zum Dialektbereich des slowenischen →  Ro- sentaler Dialektes (rožansko narečje), wobei der östliche Bereich um Radsberg/Radiše und Mieger/Medgorje, der vom →  Klagenfurter Feld/Celovško polje aus er- schlossen wird und dem Dekanat →  Tainach/Tinje un- tersteht, dem Mundartbereich ebendieses Klagenfurter Feldes zugezählt wird. Mit →  Johann von Viktring finden wir Belege für die staatsrechtliche Funktion des Slowenischen im Rahmen der Herzogs- bzw. →  Fürs- teneinsetzung (→  Adelssprache), während wir in zahlreichen Orten der S./G. neuzeitliche organisierte Träger der reichen Volkskultur antreffen. Das sind die slowenischen →  Kulturvereine mit einer über hundert- jährigen Tradition in Keutschach/Hodiše (→  Zvezda), in Köttmannsdorf/Kotmara vas (→  Gorjanci), in Lud- mannsdorf/Bilčovs (→  Bilka), am/in Radsberg/Radiše (→  Radiše) und in Scheifling/Škofiče (→  Edinost), ebenso wie weitere Vereine und Genossenschaften. Das sind etwa die Zweigvereine des →  Društvo sv. Cirila in Metoda [Kyrill und Method-Verein] in Gaber bei Mieger/Haber pri Medgorjah (gegründet 1888) und für Köttmannsdorf und Umgebung/Kotmara vas in oko- lica (gegründet 1890) oder die 1907 in Köttmannsdorf/ Kotmara vas gegründete slowenische Spar- und Darle- henskasse und jene, die 1910 in Ludmannsdorf/Bilčovs gegründet wurde, die den westlichen Teil der S./G. ab- deckten. Mit dem Übersetzungswerk →  Antikrist des Volkspoeten Matija Žegar aus dem Jahr 1767 verfügt Keutschach/Hodiše über ein bedeutendes und vielfach rezipiertes Zeugnis der slowenischen Literaturtradition des →  Bukovništvo. Kurz nach Žegar tritt der slowe- nische Dichter und Aufklärer Matthias →  Schneider (Matija Šnajder) (1784–1831) aus St.  Egyden/Šentilj ob Dravi in Erscheinung, der Professor für Moraltheo- logie war und sich sprachwissenschaftlich, ethnolo- gisch und literarisch engagierte. In der Tradition der Bukovniki bzw. des Bukovništvo steht der berühmte Musiker und Musikorganisator Pavle →  Kernjak aus St.  Egyden/Šentilj ob Dravi oder der Volksaufklärer und Volksbildner Jožef →  Peterman, der viele Jahre in Maria Wörth/Otok wirkte. Der Slowene Jakob Pe- regrin →  Paulitsch, geboren in Maria Rain/Žihpolje, war zu kurz Bischof der Diözese →  Gutk/Krška škofija (von 1824–1827), um einen bleibenden Stempel hin- terlassen zu haben. Aus Mieger/Medgorje schließlich stammt der spätbiedermeierliche Landschaftsmaler Markus/Marko →  Pernhart. Mit der Ermordung des slowenischen Kulturakti- visten Miha →  Habih aus Keutschach/Hodiše, der aufgrund seiner slowenischen Herkunft und seines kul- turellen und identitätspolitischen Engagements 1936 dieses Schicksal erlitt, wird nach einer langen Periode der systematischen Diskriminierungen die menschen- verachtende Gewaltherrschaft eingeläutet, deren Kul- minationspunkt das Verbot der slowenischen Sprache, die Auflösung aller slowenischen Kulturvereine und Wirtschaftsvereinigungen bzw. Genossenschaften (→  Genossenschaftswesen) sowie die →  Deportation zahlreicher slowenischer Familien aus dem Gebiet der S./G. 1942 war (→  »ethnische Säuberung«). Hani Weiss (1917–1943) aus Dobein/Dobajna bei Keut- schach/Hodiše war seinerseits ein vielversprechen-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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