Page - 1168 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Saualpe/Svinška planina
Obergreutschach/Zgornje
Krčanje, Odlomki slovenskih
pesmi
turgeschichte, wobei die politisch-administrativen
und kirchlichen Grenzen zwischen den heutigen Be-
zirken → Völkermarkt/Velikovec, St. Veit an der Glan
(Šentvid ob Glini) und Wolfsberg (Volšperk) zur Dy-
namik des → Sprachwechsels in den letzten 100–150
Jahren beigetragen haben, zumal die einzelnen Orte
und deren Bewohner zu Zentralorten tendier(t)en, die
eine unterschiedliche umgangssprachliche Dynamik
aufwiesen (→ Wahlkreiseinteilung).
Amtliche historische slowenische Ortsnamen
auf der Saualpe/Svinška planina und am Kräh-
wald/Hrebelja (od. skupina Hrebelja). Die amtlichen
→ Ortsverzeichnisse von 1860 bis 1918 weisen im po-
litischen Bezirk St.
Veit an der Glan (Šentvid ob Glini)
eine Reihe von Orten zweinamig also zweisprachig aus,
die Zdovc nicht mehr repertoriert, wobei in manchen
Fällen Personen mit Slowenisch als →
Umgangsspra-
che ausgewiesen sind, in anderen wiederum wird der
slowenische Ortsname nicht angeführt, obschon Perso-
nen mit Slowenisch als Umgangssprache ausgewiesen
sind. Diese Orte gravitieren im Wesentlichen zu den
Industrieorten Eberstein/Svinec und Brückl/Mostič.
Eberstein/Svinec liegt im Görtschitztal/dolina Krčice
am Fuße des Westabhanges der Saualpe/Svinška pla-
nina, Brückl/Mostič etwas südlicher am Zusammen-
fluss von Gurk/Krka und Görtschitz/Krčica am Fuße
der Saualpe/Svinška planina und des westlich gelege-
nen Krähwalds/Hrebelja, dessen Südlagen sich steil
über dem östlichen → Klagenfurter Feld/Celovško
polje erheben. Die slowenische Bezeichnung Hrebelja
oder skupina Hrebelja (skupina = Gruppe, also Kräh-
wald-Gruppe) verwendet Melik 1954 (S. 495), ebenso
scheint sie bei Šašel Kos auf (S. 200) und bezeichnet
den gesamten Bereich einschließlich des Magdalens-
berges/Štalenska gora. (Die amtlichen zweisprachigen
Ortsnamen und im Slowenischen historisch dialektal
gefärbten Ortsnamen der namengebenden Orte sind
Oberkrähwald/Zgorne Hreble, heute hamonisiert bzw.
standardisiert Zgornje Hreblje und Unterkrähwald/
Spodnje Hreble, heute standardisiert Spodnje Hreblje.)
Im → Ortsverzeichnis von 1860 sind es in Eberstein
(Svinec) (in [eckigen Klammern] historische Namens-
formen, wie sie im Ortsverzeichnis angeführt sind) :
Gutschen/Kuča, Hochfeistritz/[visoka Bistrica, Bis-
trica] Visoka Bistrica, Mirnig/Mirnik.
Auf den östlichen Abhängen der Saualpe/Svinja, hin
zum Lavanttal/Labotska dolina, sind folgende Orte
zweinamig angeführt : Hirschenau (Gut)/[Selenik] Je-
lenik (Stift Griffen/Grebinjski Klošter), Prebl/Prebelj und St. Marein/Šmarno (beide Wolfsberg/Volšperk),
Streitberg/Na Štriti (Gemeinde St. Andrä im Lavant-
tal/Šentandraž), Tschrietes/Čritesa* nach Kranz-
mayer slowenisch mundartlich Čretež (Gemeinde
Griffen/Grebinj) und Zuepoth/Zupot (Völkermarkt/
Velikovec).
Im → Ortsverzeichnis von 1880 werden ausdrücklich
als »ortsüblich« insbesondere folgende Orte dieses Ge-
bietes mit einer slowenischen Namensform angeführt :
In der Altgemeinde Eberstein (Svinec) : Eberstein/
[Svinc] Svinec, Gutschen/[Kuca] Kuča, Hochfeistritz/
[Bistrica] Visoka Bistrica ; in der Altgemeinde St. Jo-
hann am Brückl/Šentjanž na Mostiču (heute Brückl/
Mostič) beiderseits der Gurk/Krka : Johannserberg/[Sv.
Janižkagora] Šentjanška gora, Krobathen [Krabaten]/
[Gravace] Hrovače, Oberkrähwald/[Hreble] Hreb-
lje, Ochsendorf [Öxendorf]/[Dižinc] Dešinje, Sankt
Gregorn [St. Gregoren]/Baren, Salchendorf/[Zavnja
ves] Žalha vas, Sankt Johann am Brückl/[Sv. Janiž]
Šentjanž na Mostiču, Selesen/[Železno] Železe (nach
Kranzmayer slowenisch Zelezno, slowenisch mund-
artlich Zeleze o. Železe, wobei dies aufgrund dialekta-
ler Kontinuität zur Mundart von → Klagenfurter Feld/
Celovško der dialektalen Form Želiǝze entspricht)
(→ Kranzmayer, Ortsnamen).
Im → Ortsverzeichnis von 1883 werden insbe-
sondere teilweise Orte zweinamig, teilweise nur auf
deutsch angeführt – ohne dass dort Personen mit Slo-
wenisch als → Umgangssprache ausgewiesen wurden
(in Klammer die Zahl der Einwohner mit Deutsch/
Slowenisch als Umgangssprache). Mit * gekennzeich-
net sind jene Orte, bei denen eine moderne sloweni-
sche Schreibweise nicht nachgewiesen ist und/oder die
Schreibweise heute unüblich erscheint :
Eberstein/[Svinc] Svinec (643/0), Gutschen/
Kuča (184/0), Hochfeistritz/[Bistrica] (Visoka) Bis-
trica (286 ?/0), Kulm/Hulm* (333/0), St. Oswald/[Sv.
Ožbald] Šentožbold (287/0). In Sankt Johann am
Brückl/Šentjanž na Mostiču (heute Brückl/Mostič)
(1790/792) : Brückl (Mostič) (309/31), Christof-
berg [Kristofberg]/[Kristofovagora] Krištofova Gora
(16/32), Eppersdorf (der slowenische Ortsname nach
Kranzmayer Šentpetrov grad wird nicht angeführt)
(49/42), Hausdorf (ebenso einnamig angeführt. Bei
Šašel Kos findet sich der dialektal gefärbte Eintrag
Vuha ves, demnach slowenisch Uha vas oder Vuha vas)
(26/7), Johannserberg/[Sv. Janižkagora] Šentjanška gora
(135/16), Krobathen [Krabathen]/[Gravace] Hrovače
(9/44), Michaelerberg/[Mihelskagora] Šmihelska
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 3 : PO - Ž
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 566
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602