Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Page - 1177 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 1177 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

Image of the Page - 1177 -

Image of the Page - 1177 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

Text of the Page - 1177 -

1177 Schloissnigg, Johann Nepomuk, Baron Freiherr von Schloissnig/Šlojsnik – Landesgesetzblatt, 10. Ok- tober 1859 in slowenischer Sprache der Grundlage des Gemeindegesetzes vom 17. März 1849 neu errichteten Gemeinden (unterzeichnet Der Statthalter von Kärnten : Schloißnigg/Deželni poglavar na Koroškem : Šlojsnik). 1852 wird Sch. Präsident des provisorischen Landtagsausschusses und der ständi- gen Verordnetenstelle. Mit seiner Amtszeit ist auch das zweisprachige deutsch-slowenische Erscheinen des →  Landesgesetzblattes/deželni zakonik 1850 bis 1859 verbunden. Darin unterzeichnete Sch. ebenfalls seine slowenischen Gesetzestexte in der slowenischen Or- thografie Šlojsnik. Dank seiner guten slowenischen Sprachkenntnisse setzte sich Sch. für qualitativ hoch- wertige Übersetzungen der Gesetzestexte ein und in- tervenierte etwa beim Redaktionsbüro des →  Reichs- gesetzblattes wegen der Mängel bei der Übersetzung des provisorischen Gemeindegesetzes (→  Slovenski pravnik). Aufgrund des durchaus nachvollziehbaren Unbehagens angesichts der damals neu geschaffenen und ungebräuchlichen slowenischen →  Terminologie und Rechtssprache, wie dies der →  Landtagsabgeord- nete Johann →  Millonig und Andrej →  Einspieler 1849 respektive 1851 zum Ausdruck brachten, führte Statthalter Sch. seinerseits eine amtliche Enquete durch, kommt zur gleichen soziolinguistischen Fest- stellung, wie sie ebenfalls der Dechant von Kappel an der Drau/Kapla ob Dravi Johann →  Rabitsch zum Ausdruck bringt. Sch. kommt zum Schluss : »Diesem Umstande kann nur durch das rastlose Bestreben eine allgemeine Bildung zu verbreiten, abgeholfen werden, die Auflage der Gesetze im Volksdialekte aber dürfte in allen Sprachen ein schwieriges und kaum erfolgreiches Auskunftsmittel seyn« (nach Domej, 443). Insgesamt stellt Apih fest, dass Sch. oft auf den Wi- derstand einer deutschgesinnten Beamtenschaft und politischen Elite stieß. Nachdem Ende 1860 trotz sei- ner Proteste Kärnten/Koroška administrativ der Statt- halterei Graz unterstellt worden war, trat Sch. zurück. Im Ministerratsprotokoll Nr. 264 vom 1. Oktober 1862 findet sich die Einschätzung von Anton Graf Schmerlings (1805–1893) – dem Verfasser der nach ihm benannten Februarverfassung bzw. des Februarpa- tentes von 1861 – über Sch., der zu diesem Zeitpunkt erst als Landespräsident von Krain/Kranjska vorgese- hen war : »Für den Posten eines Landeschefs in Krain habe er [Staatsminister Schmerling] sich seit dem Tode des →  Ullepitsch um einen geeigneten Nachfolger umgesehen, aber weder unter den dort Eingeborenen noch unter den disponiblen höheren Beamten einen gefunden, der wegen hervorragender Leistungsgabe und nach Abstammung und Sprachkenntnissen gerade vorzugsweise für diesen Posten geeignet wäre. Da üb- rigens das Herzogtum Krain kein so großes Land und die slowenische Bewegung nicht so bedeutend sei, üb- rigens auch einer Berechtigung entbehre, gedenke er für diese Stelle den disponiblen Statthalter Freiherrn v. Schloissnigg vorzuschlagen. Derselbe sei zwar keine besondere Kapazität und auch nicht sehr energisch, es werde ihm aber gut zustatten kommen, daß er früher Gubernialrat in Laibach war und daher die dortigen Verhältnisse bereits kenne, und da auch die Verhältnisse in Klagenfurt, wo er zuletzt Statthalter war, mit jenen in Laibach ziemlich analog seien, so sei mit Grund zu erwarten, daß er den ihm zugedachten Platz zur Zu- friedenheit ausfüllen werde. Derselbe verstehe es auch, die gehörige Repräsentation auszuüben, und es werde durch seine Ernennung zum Landeschef in Krain des- sen Ruhegehalt von 6.000  fl. in Ersparung kommen.« Gegen dieses Vorhaben des Staatsministers wurde von keiner Seite Einwendung gemacht. In der Anmerkung heißt es weiters : »Mit Ah. E. v. 10. 10. 1862 genehmigte der Kaiser den Vorschlag
back to the  book Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž"
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška