Page - 1187 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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1187
Schrift
Handschriftlicher Eintrag in
einem Evangelium aus 1780,
Ex libris Aloysii Malle 1811,
Nachlass Lisca Watzko
Geistliches Lesebuch 1814,
Nachlass Lisca Watzko
Kehlkopf-h, , = velares h, , = lj, Ŋ, , = nj) bzw.
betonte und unbetonte Laute (E, e = betontes offenes
ê oder unbetontes e, Є, є, = betontes geschlossenes é, Ƨ,
ƨ = Halblaut e [ǝ], O, o = betontes geschlossenes ó oder
unbetontes o, , = betontes offenes ô). Die Metelčica
fand jedoch laut Jože Toporišič kaum bedeutende An-
wender, vor allem aber lehnten sie der Kärntner Urban
→ Jarnik, die Steirer Anton Murko und Anton Mar-
tin → Slomšek ab, in → Krain/Kranjska die Heraus-
geber der Kranjska čebelica und höhere kirchliche Kreise,
so dass sie nach dem Abc-Krieg für den Schulgebrauch
sogar verboten wurde.
Die Dajnčica, die zwischen 1824 und 1839 vor allem
in der slowenischen östlichen Steiermark/Štajerska (vz-
hodna Štajerska) in Gebrauch war, beschränkte die Son-
derzeichen auf die Zischlaute (C, c = c, Ч, ч = č, S, s = s,
, , = š [später als dargestellt], Z, z = z, X, x = ž) sowie
die von Dajnko bis 1829 Sonderzeichen für nj (Ŋ, ŋ) und
das regional gebräuchliche ü (Y, y). Nach Jakob Rigler
wurden ca. 50.000 Buchexemplare in dieser Schrift her-
ausgegeben, doch widersetzte sich dieser Schrift Anton
Murko, der den Weg für die Gajica öffnete. Durchsetzen konnte sich schließlich die Gajica, die
1830 vom kroatischen Sprachwissenschafter Ljude-
vit → Gaj von der tschechischen hussitischen Schrift
übernommen worden war (→ Hus, Jan). In ihrer slowe-
nischen Version enthält sie die bis heute üblichen Son-
derzeichen für tsch = č, sch = š und das französische j in
journal = ž. Zudem verwendet Gaj die Doppelbuchsta-
ben lj un nj sowie je nach Bedarf zur Unterscheidung
Akut-, Kurz- und Zirkumflex-Zeichen. Der Halblaut
[ǝ] wird nicht gesondert wiedergegeben.
Stanko → Vraz publizierte erstmals 1839 seine Na-
rodne pesmi … und damit ein slowenisches Buch in die-
ser Schrift. Ihm folgten Jovan Vesel Koseski, France
→ Prešeren, Janez → Bleiweis und Anton Martin
→ Slomšek. Franz → Miklosich verwendete die
Gajica in seinen Lesebüchern für Mittelschulen. Diese
trugen wesentlich zur Popularisierung der Gajica bei,
die bis heute in Gebrauch ist.
Aus rechtshistorischer Sicht wird zeitgleich auf der
Grundlage der Verfassungsbemühungen von 1848/49
(→ Oktroyierte Märzverfassung) die von Franz Mik-
losich maßgeblich beeinflusste und im Zuge der
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 3 : PO - Ž
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 566
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602