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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1194 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1194 Schulwesen Šola v Velikovcu, šola na Muti (1900/1901), KOK Ravne na Koroškem dungszentrum. Von den Kärntner Landständen wurde in den 1540er-Jahren die Landschaftsschule gegründet. Unter protestantischer Führung entwickelte sich die als »Collegium sapientiae et pietatis« benannte Schule zur höchsten Bildungsanstalt des Landes, an der Prediger, Lehrer und Beamte herangebildet werden sollten. Die konkrete Berücksichtigung des Slowenischen in den protestantischen Schulen Kärntens ist nicht mit Schulordnungen oder anderen Quellen belegt. Aber aus dem Umstand, dass Kärnten/Koroška eines der Zielge- biete der slowenischen Reformation war, ist zu schlie- ßen, dass Bestrebungen um die slowenische Schriftkul- tur auch hier einsetzten. Slowenisch wurde jedenfalls Sakralsprache der Protestanten (→  Liturgiesprache). Daher musste auch Vorsorge getroffen werden, dass die protestantischen Geistlichen, Kirchendiener und Gläu- bigen slowenische Bücher gebrauchen konnten. Ein weiteres Indiz liefert der Kryptoprotestantismus in ei- nem Teil des Unteren →  Gailtales/Spodnja Zilja. Dort erhielten sich zahlreiche slowenische protestantische Drucke, und aus Mangel an gedruckten slowenischen evangelischen Büchern wurden einige wortgetreue Ab- schriften angefertigt. Nach dem Ende der Reformationsbewegung um 1600 wurde die Verantwortung für das Bildungswesen der katholischen Kirche übertragen (→  Gegenrefor- mation). Der Elementarbildung breiter Bevölkerungs- schichten widmete diese jedoch keine besondere Auf- merksamkeit. Für die höhere Bildung erwarb sich der Jesuitenorden Verdienste. In Klagenfurt/Celovec leitete er das Jesuitenkollegium (1604–1773), die höchste Bildungsanstalt im Land. Im ländlichen Gebiet des slowenischen Landesteils gab es nur wenige Elemen- tarschulen, sie beschränkten sich fast ausschließlich auf Märkte und Städte. Speziell für die Sicherung des Priesternachwuchses wurden von begüterten Geist- lichen Stipendien gestiftet. In Eberndorf/Dobrla vas, wo sich eine Jesuitenresidenz befand, entstand die für den Nachwuchs an slowenischen Geistlichen wich- tigste Vorbereitungsschule. Unter den breiten Bevöl- kerungsschichten war die Illiterarität der Regelfall, die erdrückende Mehrheit der slowenischen Bevölkerung konnte weder lesen noch schreiben. Um die Mitte des 18. Jh.s setzten – ausgehend von den →  Jesuiten in Kla- genfurt/Celovec – Bemühungen um eine slowenische Schriftkultur ein. Sie entstanden im zeitlichen Zusam- menhang mit den Reformen des aufgeklärten Absolu- tismus. Die eigentliche Phase des Elementarschulwesens für breite Bevölkerungsschichten mit slowenischer Erst- sprache begann mit der Umsetzung der 1774 erlas- senen »Allgemeinen Schulordnung für die deutschen Normal-, Haupt- und Trivialschulen in sämtlichen Kaiserl. Königl. Erbländern« (→  Josephinismus). Im slowenischen Landesteil Kärntens kamen zunächst nur wenige Kinder in den Genuss der Schulbildung. Zu- dem verlief die Entwicklung des Schulwesens selbst im slowenischen Landesteil nicht synchron. Es gab ein Gefälle von Westen nach Osten und innerhalb dieses Gebietes von den Subzentren zur Peripherie. Mit dem verordneten Schulsystem wurde in Kärnten/Koroška die Vermittlung der deutschen Sprache assoziiert und verbunden. Nicht zu Unrecht, denn der Staat wollte im Einklang mit seiner Sprachenpolitik der deut- schen Sprache als →  Lingua franca zum Durchbruch verhelfen. Sowohl bei vielen Schulorganisatoren und Lehrern als auch in großen Teilen der slowenischen Bevölkerung entstand und verfestigte sich die An- schauung, dass es erste Aufgabe der Elementarschule
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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