Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Page - 1195 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 1195 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

Image of the Page - 1195 -

Image of the Page - 1195 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

Text of the Page - 1195 -

1195 Schulwesen Buchcover, Drava Verlag sei, den Kindern die deutsche Sprache näherzubringen. Das führte neben den dort zum Teil schlechteren öko- nomischen Bedingungen dazu, dass im Landesteil, in dem die slowenische Bevölkerung beheimatet war, das Elementarschulwesen schlechter entwickelt war als im übrigen Kärnten/Koroška. Was die →  Schulbücher und die Lehrerbildung für den Unterricht in slowenischer Sprache betrifft, war die Lage nicht zufriedenstellend. Es fehlte sowohl an slowenischen als auch an deutsch-slowenischen Schul- büchern. Während der für Trivialschullehrer vorgese- henen kurzen Ausbildungsphase fand die slowenische Sprache keine Beachtung. Trotz aller Missstände und Verzögerungen bei der Einführung des Pflichtschulwe- sens vergrößerte sich jedoch der Anwendungsbereich der slowenischen Sprache ganz erheblich. Die unum- gängliche Berücksichtigung der slowenischen Sprache in der Schule leistete auch einen Beitrag zur Länder und Mundartgebiete übergreifenden Vereinheitlichung ihrer schriftlichen Norm. Bis zur Mitte des 19. Jh.s stellten die Schulbücher neben den für die kirchliche Sphäre bestimmten Druckwerken die wichtigsten Trä- ger der slowenischen Schriftsprache dar. Von besonde- rer Bedeutung war das Klagenfurter →  Priesterseminar, von 1811 bis 1859 gemeinsame Institution der Diö- zesen →  Gurk/Krška škofija und →  Lavant/Lavan- tinska škofija. Dort begannen 1821 auf Initiative des Theologiestudenten Anton →  Slomšek fakultative Slowenischkurse. Daraus entwickelte sich allmählich eine wichtige Pflegestätte der slowenischen →  Stan- dardsprache. 1806 kam es zu einer teilweisen Schulreform. Mit der »Politischen Verfassung der deutschen Schulen in k. auch k. k. deutschen Erbstaaten« wurde die Schul- aufsicht der Kirche übertragen. Einige Geistliche (als Religionslehrer, Ortsschul- oder Schuldistriktsauf- seher) setzten sich für eine größere Berücksichtigung der slowenischen Sprache in den Schulen ein. Einige Beispiele : – 1807 setzte sich der Propst Adam →  Melchior als Schuldistriktsaufseher in einer Stellungnahme an das Konsistorium der Diözese Lavant/Lavantinska škofija dafür ein, dem Unterricht in der slowenischen Sprache Aufmerksamkeit zu widmen und dafür Sorge zu tragen, dass Schulbücher in slowenischer Sprache aufgelegt werden. – Mathias Mayr (Matija →  Majar), damals Kaplan in Camporosso/Saifnitz/Žabnice im →  Val Canale/ Kanaltal/Kanalska dolina, richtete 1843 an das Konsis- torium der Diözese Gurk/Krška škofija einen Antrag, den »Schulunterricht auf slowenischen Orten« zu re- formieren. Er setzte sich für den Elementarunterricht in der slowenischen →  Muttersprache der Kinder ein und schlug die Einführung von Schulbüchern vor, wie sie in →  Krain/Kranjska vorgeschrieben waren. – 1845 brachte Anton Slomšek, als damaliger Diö- zesanschulaufseher der Diözese Lavant/Lavantinska škofija, im Zusatz zu einer Verordnung der Wiener Studienhofkommission seine Einstellung zum Aus- druck, dass die slowenische Sprache als völlig gleich- rangig mit der deutschen zu betrachten sei. Die Frage der Unterrichtssprache wurde immer mehr in Zusammenhang mit Sprachenrechten diskutiert. 1848, als eine Welle von Revolutionen Europa ergriff, brach die Zeit der nationalpolitischen Forderungen an (→  Revolutionsjahr 1848). Die slowenische Na- tionalbewegung begehrte die volle Gleichstellung der slowenischen Sprache mit der deutschen. »Die slo- wenische Sprache muss in slowenischen Gegenden
back to the  book Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž"
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška