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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1212 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1212 Schwabegg/Žvabek, Neuhaus/Suha und Leifling/Libeliče : Kulturarbeit seit 1882 endl, Anton Pistotnik, Franz Sokol und Blasius Srebotnik. Im ersten Jahre seiner Tätigkeit entfaltete der Krščansko-slovensko izobraževalno društvo za Žvabek ein reges Kulturleben. Im März des Jahres 1911 lesen wir von einem Vortrag mit Bildern im Gasthaus Lukner und jeden Monat wurden weitere Veranstaltungen durchgeführt. Auf der Veranstaltung am 26. November 1911 traten als Lektoren Sofia Lutnik und Aleš/Alex/ Aleks →  Zechner, vulgo Jug, auf und man hat auf den Gesang nicht vergessen, denn »besonderen Lob« ver- diente sich der gemischte Chor aus Schwabegg/Žvabek. »In ihm wirken außerordentlich schöne Stimmen !« Anlässlich der Visitation durch Bischof →  Kaltner im Mai 1912 bereiteten ihm dieselben Sänger einen gut vorbereiteten Empfang. Der Liedervortrag gefiel ihm so sehr, »dass er sich einige Lieder davon in der Lie- dersammlung zeigen ließ«. Die →  Kirchtage wurden immer wieder mit Kulturveranstaltungen verbunden. So wurde im August 1912 nach dem Nachmittagsgot- tesdienst vom Krščansko-slovensko izobraževalno društvo za Žvabek im Gasthaus Steharnik (Lukner) eine Veran- staltung abgehalten, auf der Karolina Zechner, vulgo Jugova, und Milka Srebotnik das Gedicht Najlepši kinč deklamierten. Aleks Zechner, vulgo Jug, ein sechsjähriger Knabe, brachte in schönen Worten die Erzählung Kralj in njegovi trije sinovi [Der König und seine drei Söhne] vor. Danach haben die wackeren hei- mischen Sänger »schöne Darbietungen an Volks- und Kunstliedern gegeben«. Im August 1912 wird z. B. von einer gut besuchten Theatervorführung des Stückes Divji lovec (Der Wild- schütz) berichtet. Unter diesen Vorzeichen konnte der Vorsitzende des Krščansko-slovensko izobraževalno dru- štvo za Žvabek, der Pfarrer Franz Uranšek, auf der Jahreshauptversammlung am 20. Oktober 1912 von »einer erfolgreichen Tätigkeit des Vereines im ersten Vereinsjahr berichten«. Insbesondere wurde die Vergrö- ßerung der Bücherei vorangetrieben (→  Lesekultur). Der Pfarrer Uranšek wurde in seiner Funktion für ein weiteres Jahr bestätigt. Die heimischen Mädchen brachten das Stück Najdena hči (Die wiedergefundene Tochter) zur Aufführung. Dazwischen gab es Unter- haltung durch den Gesang der anwesenden Sänger des gemischten wie des Männerchores. Der Erste Weltkrieg. Der Erste Weltkrieg brachte eine plötzliche Unterbrechung der Kulturarbeit. Mit der Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 wurde die südliche Gemeindegrenze von Schwabegg/Žvabek und Neuhaus/Suha zur Staatsgrenze Deutsch-Österreichs gegenüber dem SHS-Staat bzw. dem späteren →  Jugo- slawien. Durch das Einrücken der Männer zum Hee- resdienst und das Versammlungsverbot in dieser Zeit waren keine Veranstaltungen möglich. Bald kamen die ersten Meldungen über »Am Felde der Ehre für das Vaterland gefallene  …«. Im Jänner 1916 schrieb Franz Uranšek, dass man in den Herbst- und Wintermona- ten »deutlich das Dröhnen der Kanonen von der Gör- zer Front, einige Male so heftig, dass Fenster und Türen klirrten«, hören konnte. Die Kriegsereignisse brachten besondere »Prob- leme« mit sich, wie ein Bericht aus Schwabegg/Žvabek Ende 1916 aufzeigt : »Mit der Zeit zeigte sich beim weiblichen Geschlechte eine nicht leicht zu erklärende Hinneigung zu den kriegsgefangenen Russen. Alles Warnen mit gutem und strengem schien vergebens. Es zeigten sich auch bald traurige moralische Folgen ! Doch ließ diese Begeisterung allmählich wieder nach.« Der Abwehrkampf und die → Grenzfrage in Schwabegg/Žvabek, Neuhaus/Suha und Leifling/ Libeliče. Ende Oktober 1918 löste sich die österrei- chische Front an der Piave in Italien auf. Es herrschte allgemeine Verwirrung. Am 1. November fuhren [flo- gen] über Schwabegg/Žvabek 13 Luftschiffe in Rich- tung Graz. Nach Bekanntwerden des Zusammenbruchs kam unter den Bewohnern die Losung svoboda ! (Freiheit !) auf, die mit Živijo- und Zdravo-Rufen begrüßt wurde. Einige meinten, weil es nun keinen Kaiser gebe, gebe es auch kein Gesetz und jeder könne nach seinem freien Ermessen handeln, wie es ihm beliebe. Um Ordnung zu schaffen, riefen Geistliche und Slowenen am 19. November 1918 slowenische Ein- heiten aus der slowenischen Štajerska (Steiermark) ins Land. Verstärkt durch die einheimischen Anhän- ger besetzten diese das Gebiet, allerdings nur mit einer kleinen Anzahl von Soldaten. Ein Feldwebel namens Rajko Kotnik aus Fettengupf/Tolsti Vrh versuchte in der Gemeinde Leifling/Libeliče die Ordnung wie- derherzustellen. Er inspizierte die Schulen und befahl die Einführung der slowenischen Unterrichtssprache, noch bevor ein jugoslawischer Schulkommissär einge- setzt worden wäre, was der bekannt deutschnationale Lehrer Petschnig in Neuhaus/Suha ablehnte. Daher übernahm Karel →  Doberšek den Unterricht. Florian Pičko und Gregor Lipnik standen in Neuhaus/Suha an der Spitze des provisorischen Verwaltungssystems der Gemeindeverwaltung. Pičko war Schuster, der eng
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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