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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1234 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1234 Slomšek, Anton Martin Anton Martin Slomšek, von Peter Markovič, Öl auf Lein- wand 1928 Zupančič (1785–1833), ein persönlicher Freund Va- lentin →  Vodniks, der seine Schüler dazu ermunterte, slowenisch zu schreiben. Auf S. hatte Zupančičs Un- terricht der Literatur und Rhetorik einen bedeutenden Einfluss, da er beides mit der Praxis des slowenischen nationalen Erwachens verband (→  Preporod). Nach Abschluss des Gymnasiums mit ausgezeichnetem Er- folg inskribierte er einen zweijährigen Lehrgang der Philosophie am Lyzeum in Ljubljana. Zu dieser Zeit waren seine Mitschüler France →  Prešeren, Jožef Burgar, Jurij Grabrijan und zu seinen Bekannten zählten Ignazij Holzapfel, Jožef Poklukar u. a. Da S. so rasch wie möglich Priester werden wollte, ging er nach dem ersten Semester 1920 für einige Monate nach Senj in der Kvarner-Bucht, weil es dort möglich war, in einem Jahr zwei philosophische Kurse zu absolvieren. Nachdem er am Klagenfurter →  Priesterseminar auf- genommen worden war, wurden ihm die zwei Semester in Senj vom Illyrischen Gubernium in Ljubljana nicht anerkannt, weshalb er dies am Lyzeum in Klagenfurt/ Celovec nachholen musste. Hier war sein Mathemati- klehrer Matija →  Ahacel, mit dem ihn in der Folge eine enge Freundschaft verband. Das Gymnasium schloss er im September 1821 ab. Im November 1821 trat er in das Klagenfurter Priesterseminar als bereits reife Persönlichkeit ein, er war tiefgläubig, ernsthaft und schätzte Arbeit und Ordnung. Von Prašnikar hatte er seinen Eifer für die schulische Erziehung und die Liebe für die Jugend, Zupančič hatte in ihm die Liebe für das Slowenische und für die slowenische Kul- tur erweckt. Unmittelbar nach Beginn seines Priesteramtsstudi- ums setzte er sich mit Engagement für das Sloweni- sche ein und organisierte mit Zuspruch der Leitung des Priesterseminars auf eigene Initiative alljährliche slowenische Sprachkurse für zukünftige Seelsorger. Be- reits 1821 formulierte er in seiner Eröffnungsrede die Idee eines vereinten Sloweniens (→  Zedinjena Slove- nija) mit den Worten : O srečni čas, kateri prideš, de bode v jeziku Slovenstva ena hiša, eden rod, eno Slovenstvo, en govor ! [Oh glückliche Zeit, die du da kommst, möge in der Sprache des Slowenentums ein Haus, ein Stamm, ein Slowenentum, eine Sprache sein !«] Seine Mit- schüler animierte er slowenische literarische Texte zu schreiben und machte sich daran, eine slowenische →  Grammatik unter dem Titel Inbegriff der sloweni- schen Sprache zu verfassen. Ein Vorhaben, das jedoch unveröffentlicht blieb, da ihm Fran S. →  Metelko die ersten Fahnen seiner eigenen Grammatik zukommen ließ, wobei er wahrscheinlich seine eigene Grammatik als Unterrichtsbehelf am Klagenfurter Priesterseminar verwendete. S. nahm so in Klagenfurt/Celovec freiwillig eine ähnliche Rolle ein, wie sie Metelko am Lehr- stuhl am Lyzeum in Ljubljana innehatte, zumal 1822 das Ansuchen, einen ebensolchen Lehrstuhl in Klagen- furt/Celovec einzurichten, abgewiesen worden war. In diesen Jahren schrieb S. einige seiner stilistisch voll- endetsten Gedichte (Slovenstvo ; Drava, slovenska reka ; Zgodna Denica ; Slovenski raj u. a.). Aufgrund seiner Ausbildung, seines religiösen Ei- fers, seiner Strebsamkeit und Initiative zählte S. zu den herausragendsten Priesterseminaristen, weshalb die Leitung beschloss, ihm bereits nach Abschluss des 3. Jahrgangs am 8. September 1824 die Priesterweihe angedeihen zu lassen. Diese verband er mit dem festen Vorsatz, Sorge für seine →  Muttersprache zu tragen und slowenische Texte zu lesen und zu schreiben. Am 27. August 1825 wurde S. zum Kaplan in Bi- zeljsko ernannt und am 3. April 1827 in Nova Cerkev bei Vojnik, wo er mit großem Engagement sein pas- torales Amt ausübte, sich der Jugend annahm und für den geselligen Gesang sorgte, der als »Gabe Gottes« der moralischen Stärkung dienen sollte. In dieser Zeit schrieb er eigene Lieder (Zvezda Svetih Treh Kraljev [Der Stern der hl. drei Könige]), schrieb →  Volkslie- der nieder oder redigierte sie (Veseli hribček, Ognjovar) und übersetzte und adaptierte mehrere Lieder aus dem Deutschen (Večernica [Die Abendglocke], Postna pesm od terplenja Jezusoviga [Lass mich deine Leiden sin- gen !]). Am 26. Oktober 1829 wurde S. zum Spiritual des Klagenfurter Priesterseminars bestellt, was er bis zum 26. Oktober 1838 blieb. Er lehrte Katechese, Pädago- gik, Liturgie und Kirchengesang (1830 kaufte er auf eigene Kosten ein Klavier und heuerte einen Klavier- lehrer an). Sonntags und donnerstags versammelte er seine Schüler zum Slowenischunterricht und erreichte, dass das Gurker Ordinariat diese Übungen für seine Studenten als verpflichtend betrachtete, während das Lavanter Ordinariat keinen entsprechenden Beschluss fasste und die Übungen für dessen Studenten unver- bindlich blieben. Auf dem Programm standen Lesen, Schreiben, Grammatik und Rhetorik. S. animierte auch die literarische Tätigkeit. 1832–1835 und 1838 wurde im Kreis der Priesterseminaristen unter S.s Mentor- schaft das handschriftlich erscheinende Jahrbuch Pesme za pokušno [Gedichte zur Kostprobe] mit Gedichten in verschiedenen Formen bis hin zum Sonett herausge-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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