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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1251 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1251 Slovenska straža Slovenska prosvetna zveza (SPZ) ßer. Slowenische Veranstaltungen wurden zunehmend verboten, der Leseverein in Glainach/Glinje aufgelöst und einer der wichtigsten Aktivisten, der Obmann der Slowenischen Kulturverbandes, Dr. Joško →  Tisch- ler, wurde nach Vorarlberg versetzt. Als schließlich im April 1941 →  Jugoslawien angegriffen wurde, begann die Zeit der offenen Repression. Der Slowenische Kul- turverband wurde aufgelöst, sein Vermögen beschlag- nahmt, seine führenden Mitglieder verhaftet. Vorerst bedeutete dies das Ende slowenischer Kulturpolitik in Kärnten/Koroška. Nach dem Krieg nahm die Slovenska prosvetna zveza [Slowenischer Kulturverband] ihre Tätigkeit wieder auf. Ihr wichtigstes Anliegen sind die Erhaltung und Weiterentwicklung der sprachlichen und kulturellen →  Identität sowie die Förderung interkultureller Bezie- hungen im In- und Ausland. Aufgrund der politischen Spaltung der Slowenen entstand 1953 die Krščanska kulturna zveza [Christlicher Kulturverband] mit einer ebenso der slowenischen Kultur und Sprache verschrie- benen Mission und versteht sich als Nachfolgeorgani- sation der Slovenska krščansko-socialna zveza [Sloweni- scher christlich-sozialer Verband]. Lit.: F. Zwitter : Grundzüge und Entwicklung der slowenischen Kultur- politik in Kärnten in den Jahren von 1900 bis 1941 unter besonderer Be- rücksichtigung des slowenischen Laienspielwesens. Phil. Diss. Wien 1983. Web : www.slo.at/spz, www.kkz.at (6. 11. 2012). Janko Malle Slovenska straža (SST) [Slowenische Wacht] (1910– 1930, 1935–1941), national-verteidigender Verein für die Slowenen in den angrenzenden Ländern, mit dem Ziel deren nationale Identität und Kultur zu verteidi- gen. Er wurde am 11. Mai 1910 in Ljubljana gegründet. Nachdem die Bruderschaft →  Družba sv. Cirila in Me- toda (CMD) unter die Führung von Liberalen gekom- men war, sammelten sich in der SST die katholisch ein- gestellten Slowenen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Evgen Jarc gewählt. Die erste Generalversammlung wurde am 1. Oktober 1911 in →  Klagenfurt/Celovec abgehalten. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein 201 Filialen und zirka 11.000 Mitglieder. Seine Haupttä- tigkeit galt den national bedrohten Teilen des slowe- nischen ethnischen Territoriums, vor allem in Kärn- ten/Koroška. In Santa Croce/Križ bei →  Trieste/Trst/ Triest und in →  Gorizia/Gorica/Görz gründete der Verein daneben auch zwei Kindergärten, die unter sei- ner Leitung blieben. Im Bereich der Volksbildung wurden vom Verein Studienreisen, Versammlungen, Theateraufführun- gen, Ausflüge, Ausstellungen und Museumsbesuche organisiert. Außerdem wurden Büchereien, Schulen und Schulvereine unterstützt und gegründet. Auch die slowenischen nicht politischen Organisationen, Ver- eine, Zeitungen und Publikationen wurden unterstützt. Nach dem Muster →  deutschnationaler Vereine kaufte die SST Grundbesitz, um diesen ohne Gewinn an Slowenen zu verkaufen oder zu verpachten. Die SST hatte vier Mitgliedskategorien : Gründungsmitglieder, diese hatten den jährlichen Mitgliedsbeitrag im Gan- zen oder in höchstens vier Raten zu je 200 Kronen zu bezahlen, sowie ordentliche Mitglieder, die eine Krone pro Jahr zahlten, schließlich Rechtspersonen, die min- destens zehn Kronen, und unterstützende Mitglieder, die mindestens fünfzig Heller pro Jahr zahlten. Der Vorsitzende, der Vorstand und das Schiedsgericht wur- den auf der jährlichen Mitgliederversammlung gewählt. Die Finanzmittel für seine Tätigkeit bezog der Verein aus den Mitgliedsbeiträgen der Filialen, aus Geschen- ken, Hinterlassenschaften, freiwilligen Beiträgen, Ein- künften aus diversen Veranstaltungen, aus dem Verkauf von Streichhölzern, Kaffeezusatz, Sauerteig u. Ä. Im Vergleich zum CMD wirkte die SST außer im schu- lischen Bereich auch auf wirtschaftlichem Gebiet. Die Gründung und Existenz der →  Jugoslovanska matica erschwerte der SST nach 1920 das Leben. Der Verein wurde 1930 so wie viele andere slowenische katholische Organisationen von den jugoslawischen Staatsbehör- den aufgelöst. 1935, nachdem Anton →  Korošec in die Regierung Stojadinović eingetreten war, wurde die SST in →  Maribor für beide slowenischen Diö- zesen (→  Lavant/Lavantinska škofija in Maribor und →  Ljubljana) wiederbelebt. Neue Filialen wurden ge- gründet, neue Publikationen herausgegeben, Hilfe für die slowenischen →  Minderheiten in den angrenzen- den Ländern (hauptsächlich in Österreich und Ita- lien) organisiert. Der Verein blieb bis zur Okkupation →  Jugoslawiens durch Hitlerdeutschland im April 1941 aktiv. Lit.: M. Križan : Slovenska straža od ustanovitve do začetka prve sve- tovne vojne. In : ČZN 76/41 (2005) ; A. Vidovič – Miklavčič : Društvo Slovenska straža. In : Hartmanov zbornik, 439–476 ; A. Vovko : Mal položi dar, domu na altar – portret slovenske narodnoobrambne šolske organizacije Družbe sv. Cirila in Metoda 1885–1918. Ljubljana 1994. Andrej Vovko ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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