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Smole, Lovro
wurde er Senator des Königreiches Jugoslawien. In
Belgrad gehörte er zu den leitenden Angestellten der
staatlichen Presseagentur. Während der Okkupation
(1941–1945) leitete er bis zu seiner Inhaftierung durch
die Gestapo 1942 die Slovenska socialna pisarna [Slo-
wenisches Sozialbüro]. Nach dem Krieg wirkte er als
Priester in Zemun bei Belgrad.
Lit.: SBL ; OVSBL. – † Franc Smodej : In : KK V/1949, Nr. 42, 3 ; Novi
duhovniški grobovi. In : KMD 1951. Celje 1950, 60–61 ; J. Stergar :
Smodej, Franz. In : S. Karner (Hg.) : Kärnten und die nationale Frage =
S. Karner, A. Moritsch (Hg.) : Aussiedlung – Verschleppung – nationaler
Kampf, Band 1. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 2005, 318.
Avguštin Malle
Smole, Lovro (Kulturaktivist), → Borovlje. Slovensko
prosvetno društvo »Borovlje« [Slowenischer Kulturverein
»Borovlje« (Ferlach)].
Smounig, Franz (* 2. Juli 1912 Mallestig/Malošče,
† 27. September 1941 Brandenburg-Görden), NS-Ver-
folgungsopfer, → Zeugen Jehovas.
Socialist za plebiscitno ozemlje [Sozialist für das
Volksabstimmungsgebiet], Velikovec (→ Völkermarkt),
19. September 1920–6. Oktober 1920, gedruckt bei
Ljudska tiskarna, → Maribor. Erscheinungsweise un-
regelmäßig [laut Aufdruck »einmal pro Woche«],
vier Nummern erschienen. Herausgeber Eksekutiva
socialno-demokratičnega razredno zavednega delavstva na
Koroškem [Exekutive der sozial-demokratischen klas-
senbewussten Arbeiterschaft in Kärnten], verantwort-
licher Redakteur J. Macarol. Beiträge u. a. von Ignacij
Mihevc. Sozialdemokratisch orientiertes Blatt mit
slowenischem Hintergrund. Wirbt bei der → Volks-
abstimmung mit klassenkämpferischen und nationa-
len Argumenten für eine Stimmabgabe zugunsten des
SHS-Staates : Dessen Wirtschaftslage und sozioöko-
nomische Perspektiven seien günstig, während es in
Deutsch-Österreich Armut und Arbeitslosigkeit gäbe.
Deutsch-Österreich sei keine sozialistische, sondern
eine bürgerliche Republik, in der bald wieder die Habs-
burger herrschen würden, während über die Staatsform
in → Jugoslawien noch nicht entschieden sei. Stellt die
jugoslawische Sozialdemokratie als internationale Par-
tei dar, die für die nationale Freiheit aller Völker und
gegen nationale Unterdrückung der Slowenen in Kärn-
ten/Koroška, aber auch der Deutschen in Jugoslawien
auftrete. Laut S. waren die slowenischen Arbeiter und Bauern jahrhundertelang Untertanen von deutschen
Kapitalisten, Grafen und Baronen, von denen sie sich
bei der Volksabstimmung befreien könnten. S. wendete
sich gegen bürgerliche Parteien sowie Personen, Publi-
kationen und Veranstaltungen der österreichischen und
Kärntner Sozialdemokratie, die zugunsten Deutsch-
Österreichs agitierten. Die Deutschtümelei als negative
Erscheinung im sozialen Umfeld der Arbeiterschaft
wurde kritisiert (→ Deutschtümler).
Lit.: Š. Bulovec, M. Malle, A. Malle : Časniki in časopisi koroških Slo-
vencev v Avstriji 1849–1983. In : J. Liska [e. a.] (Hg.) : Koroški Slo-
venci v Avstriji včeraj in danes. Ljubljana, Celovec 1984, 284–299.
Tina Bahovec
Sodalitas (Katholisches Bildungshaus/Katoliški dom
prosvete), → Sodaliteta presvetega Srca Jezusovega.
Sodaliteta presvetega Srca Jezusovega, lat. So-
dalitas … wurde 1906 als slowenische Priestervereini-
gung im Dienste der christlichsozialen Aufbruchsbe-
wegung für das slowenischsprachige → Südkärnten/
Južna Koroška eingerichtet. Ihr Initiator war Lambert
→ Ehrlich, erster Präsident Dr. Andrej Wieser. Der
statutarische Name war Sodalitas sacerdotum dioceseos
Gurcensis in honorem Ssmi Cordis Jesu ad conservandum
et promovendum spiritum sacerdotam, slow. Duhovniška
sodaliteta krške škofije v čast presvetemu Srcu Jezusovemu
z namenom ohranjanja in krepitve duhovniškega duha
und geht auf das Vorbild der Sodaliteta presvetega Srca
jezusovega (gegründet von Bischof Jakob Missia) in
Ljubljana zurück, die selbst eine Zweigstelle der Wie-
ner Associatio pereverantiae sacerdotalis (gegründet 1868
von Rudolf Koller) war. Diese folgte wiederum einem
französischen Vorbild.
Die Sodalitas war als Gegenpol zu den gesellschafts-
politischen Strömungen der Zeit, dem liberalen An-
tiklerikalismus, dem Sozialismus und dem Kärntner
Deutschnationalismus konzipiert worden, wobei zu-
nächst noch die ältere Generation von slowenischen
Priestern Befürchtungen gegenüber den jüngeren, en-
gagierten slowenischen Priestern hegte. Mit Unter-
stützung von Bischof → Kahn konnten am 11. Juni
1906 Valentin → Podgorc und Matija →
Randl im
Namen mehrerer Priester einen Satzungsentwurf vorle-
gen, so dass die Satzungen am 1. Juli 1906 im Kirch-
lichen Verordnungsblatt veröffentlicht wurden. Die
Gründungsversammlung fand im Dezember 1906 in
Eberndorf/Dobrla vas statt, wo Andrej Wieser, Propst
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 3 : PO - Ž
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 566
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602