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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1322 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1322 Štajerc Štajerc, 1915, Jg. 1, Nr. 1Štajerc [Der Steirer], slowenische Zeitung in der Un- tersteiermark/Spodnja Štajerska ; erschien in Ptuj zwi- schen 1900 und 1918 mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren, ab 1907 mit einer Auflage von 15.000 Ex- emplaren. Anfangs vierzehntäglich, danach wöchentlich ; Druck : W. Blanke ; Herausgeber und verantwortlicher Redakteur war bis 1907 Maks Heller, danach bis 1918 Karl Linhart (* 20. Mai 1882, † 3. Juni 1918 Ptuj). Der Š. beinhaltete folgende Rubriken : Zuschriften aus der Steiermark/Štajerska und aus Kärnten/Koroška, neueste politische Nachrichten, Verschiedenes, Wirt- schaft, Werbung, Redaktionsagenden, Inserate. Der Š. galt als Blatt der deutschfreundlichen Slowenen, die zwar slowenisch sprachen, politisch aber ein Nahe- verhältnis zu deutschliberalen bzw. deutschnationalen Parteien hatten. Betont wurde, dass das Blatt die Inte- ressen der Bauern, Handwerker und Arbeiter vertrete. Bestimmt trat es gegen die slowenische katholische Priesterschaft auf, mit dem Argument, in ihr wirkten fanatische Kapläne gegen den Š. Mit Nachdruck wi- dersetzte sich das Blatt gegen die slowenische nationale Politik, gegen die jugoslawische Orientierung sowie ge- gen die jugoslawische Staatsidee (→  Jugoslawien). Er sprach sich gegen die Teilung der Steiermark/Štajerska aus und betonte die Treue zu Staat und Dynastie. Die →  Maideklaration betrachtete das Blatt von Anfang an als Zerstörung Österreichs und als Verwirklichung des »jugoslawischen« Staates auf dessen Ruinen. Haupttätigkeitsgebiet des Š. war die slowenische Steiermark/Štajerska, reichte aber auch nach Kärnten/ Koroška, von wo zahlreiche Zuschriften publiziert wur- den und wo das Blatt auch politisch wirken wollte, dies jedoch erfolglos. Am 27. Jänner 1907 wurde die Štajerčeva stranka [Štajerc-Partei] gegründet, die sich die Beinamen Nap- redna zveza bzw. Fortschrittspartei gab. Als Wirkungs- bereich erklärte sie die Steiermark/Štajerska, Kärnten/ Koroška und →  Krain/Kranjska. Im Programm wurde an erster Stelle die Notwendigkeit eines Einverneh- mens zwischen den Deutschen und den Slowenen be- tont sowie der Kampf gegen den →  Panslawismus, der mit den Klerikalismus gleichgesetzt wurde. Systema- tisch wurde die Einführung von Schulen mit Deutsch als Unterrichtssprache und des Deutschunterrichts in Schulen mit Slowenisch als Unterrichtssprache gefor- dert. Ein Großteil der Deutschen in der Untersteier- mark/Spodnja Štajerska unterstützte die Tätigkeit der Partei. Die Partei unterstützte ihrerseits die Tätigkeit beider deutschnationaler Organisationen in der Unter- steiermark/Spodnja Štajerska, den »Deutschen Schul- verein«, der seine Schulen in gänzlich slowenischen Orten gründete, sowie den Verein »Südmark«, der nach 1906 den Schwerpunkt auf die Kolonisierung des Grenzgebietes in den Slovenske gorice/Windische Bü- hel und teilweise in der Dravska dolina (Drautal) legte, mit dem Ziel, →  Maribor in das geschlossenn deutsch- sprachige Siedlungsgebiet einzubinden (→  Deutsch- nationale Vereine ; →  Germanisierung). Obwohl sich die Štajerčeva stranka als liberale Partei betrachtete, war sie gegen die slowenischen Liberalen und gegen die Gründung einer eigenständigen libera- len Partei in Kärnten/Koroška, die mit Ljubljana ver- bunden wäre. Die Partei vertrat die Überzeugung, dass in der Untersteiermark/Spodnja Štajerska und in Kärn- ten/Koroška unter den Slowenen einzig sie und das von ihr vertretene Deutschtum die Träger des Fortschritts- gedankens sei. Der Š. veröffentlichte von Beginn an Artikel aus Kärnten/Koroška. 1903 wurde eine eigene Rubrik Iz Koroškega [Aus Kärnten] geführt. Der Kärntner Anteil war beachtlich. Das Blatt war gegen die slowenische na- tionale Politik in Kärnten/Koroška. Das Blatt war auch gegen die slowenische Zeitung →  Mir gerichtet, die es als Kämpferin für einen jugoslawischen Staat darstellte. Sehr aufmerksam verfolgte es die Bewegung zur Mai-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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