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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1339 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1339 Tavčar, Janez Ivan Tavčar, um 1919 Tavčar, Ivan (* 28. August 1851 Poljane nad Škofjo Loko [Gorenja vas–Poljane, Gorenjska), † 19. Februar 1923 Ljubljana), Schriftsteller, liberaler Landtags- und Reichsratsabgeordneter, Bürgermeister von Ljubljana. T. maturierte in Ljubljana und studierte 1871–1875 Rechtswissenschaften in Wien, arbeitete danach als Rechtsanwaltsanwärter, ab 1884 als Anwalt und war politisch tätig. Von 1889 bis 1918 wurde er wiederholt in den Krainer Landtag gewählt, 1901–1907 war er Reichsratsabgeordneter und von 1912 bis 1921 Bürger- meister von Ljubljana. Literarisch betätigte er sich seit der Schulzeit. Der Lehre gilt er mehrheitlich als Realist, obwohl er sich selbst als romantischen Autor definierte, der in der idealistischen Liebe den einzigen Sinn des Lebens sah. Solch eine Liebe war in der Regel verwoben mit Tra- gik und Tod, wie sie in seinen bekanntesten Erzählun- gen behandelt wird : Cvetje v jeseni [Blüten im Herbst] (1917) und Visoška kronika [Die Chronik von Visoko] (1919). T. schrieb Erzählungen, die bürgerliches Ge- dankengut transportieren und sich dem Realismus nä- hern. Bisweilen sind sie in einen historischen Kontext gebettet (Vitae vitae meae, 1883 ; Izza kongresa [Um den Kongress], 1905–08) oder sogar in die Fantastik (4000, 1891). In seinen Kurzgeschichten thematisiert er die gesellschaftlichen Einschränkungen, denen die Frau ausgeliefert ist, und die Ausbeutung von Wai- senkindern. In Klagenfurt/Celovec publizierte T. bei der →  Mohorjeva zwischen 1883 und 1887 juristische Handbücher u.  d.  T. Slovenski pravnik [Der slowe- nische Jurist], die in der Folge in einem gebundenen Band herausgegeben wurden. Werke : Zbrano delo I–VIII, Ljubljana 1951–1959. Üb.: Herbstblüte, Üb. J.  F. Perkonig. Klagenfurt 1947 ; Herbstblüte, Üb. J.  F. Perkonig und H. Kralj. Wien, Stuttgart 1953 ; Die Chronik von Visoko, Üb. W. Engel. Würzburg, 1996, ²1998. Lit.: SBL ; ES ; OVSBL. – B. Paternu : Slovenska proza do moderne. Koper 1957 ; M. Kramberger : Visoška kronika. Literarnozgodovinska interpretacija. Ljubljana 1964 ; M. Kmecl : Rojstva slovenskega romana. Ljubljana 1981 ; G. Kocijan : Kratka pripovedna proza od Trdine do Levstika. Ljubljana 1983 ; F. Bohanec : Ivan Tavčar. Ljubljana 1985 ; M. Kmecl : Babji mlin slovenske literature. Ljubljana 1996 ; J. Kos : Pri- merjalna zgodovina slovenske literature. Ljubljana 2001 ; M. Mitrović : Geschichte der slowenischen Literatur. Von den Anfängen bis zur Gegen- wart. Aus dem Serbokroatischen übersetzt, redaktionell bearbeitet und mit ausgewählten Lemmata und Anmerkungen ergänzt von Katja Sturm- Schnabl. Klagenfurt/Celovec 2001, 283  ff.; M. Kmecl : Ivan Tavčar med literaturo in povzetništvom, Kranj 2005. David Bandelj ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl Tavčar, Janez (Tautscher, Joannes, * 1544 Štanjel [Ko- men, Primorska], † 1597 Graz), Bischof der Diözese Ljubljana (1580–1597). T. stammte aus dem slowenischen Karst. Sein Stu- dium in Wien beendete er 1569 mit dem Doktorat aus den »freien Künsten«. Er begann seine geistliche Lauf- bahn als Pfarrer in Komen (1571), →  Gorizia/Gorica/ Görz (1575), wurde dann Archidiakon und Reforma- tionskommissar für Gorizia/Gorica/Görz (1577) und das Land →  Krain/Kranjska (1578) sowie Domkano- nikus in →  Ljubljana (1579). Am Abschluss des Reli- gionsfriedens in Bruck an der Mur (1578) hatte er als Mitglied der Görzer Delegation mitgewirkt. Erzherzog Karl ernannte ihn 1580 zum Bischof und Papst Gre- gor XIII. bestätigte ihn. Als Bischof von Ljubljana war er bemüht, den Protestantismus auszumerzen und eine geistliche Erneuerung der Priesterschaft zu erreichen. T. visitierte 1581–1583 die Diözesen →  Ljubljana und die Grafschaft Görz (Goriška grofija), die kirchenrechtlich dem Patriarchat von →  Aquileia (friul. Aquilee, slow. Oglej) unterstand. Die Visitation der letzteren erfolgte auf Wunsch von Erzherzog Karl. Auf T.s Wunsch hin erlaubte die Erzherzogin Maria die gleichzeiti- gen Visitationen im Patriarchat Aquileia auf habsbur- gischem Gebiet durch den Generalvikar von Aquileia Paolo Bisanzio und den aquileischen Bischof Koadju- tor Francesco Barbaro (1581–1583 bzw. 1593–1594). Zu seinem Berater und Landes-Stellvertreter in Graz wurde T. 1584 durch den Erzherzog Karl ernannt, 1591 zum Administrator der Propstei der Augustiner- chorherren in Eberndorf/Dobrla vas und 1591 zum Verwalter des Klosters des St.  Georg-Ritterordens in →  Millstatt (Milštat/Milje). Es war T.s Verdienst, dass 1584 das Grazer Jesuitenkollegium zur Universität für die innerösterreichischen Länder erhoben (1584) und in Ljubljana ein Jesuitenkollegium gegründet (1597) (→  Innerösterreich) wurde. Zur geistlichen Erneuerung der Priesterschaft und der Gläubigen wurden jährliche Synoden in Ljubljana und Gornji Grad einberufen. T. starb in Graz und wurde in Gornji Grad begraben. Quellen : NŠAL, Škofje, fasc. 2 ; ŠAL, spisi I. Lit.: SBL ; ES ; OVSBL ; PSBL. – C. Morelli : Istoria della contea di Gorizia. 3. Bd. Gorizia 1855, 354–355 ; Die Bischöfe des Heiligen Römi- schen Reiches 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon. (Hg. E. Gatz). Berlin 1996, 688–689 ; F. M. Dolinar : Ljubljanski škofje. Ljubljana 2007, 97–106 ; Upodobitve ljubljanskih škofov (Katalog razstave v Na- rodni galeriji). Ljubljana 2007, 126–128, 265–266. France M. Dolinar ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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