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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1341 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1341 Terminologie Benko, Koletnik, vrt in sadovnjak Union Inter-Active Terminology for Europe (IATE) die mehrsprachige Referenzquelle dar. Historischer Überblick über die Entwicklung der slowenischen Terminologie. Im Rahmen der slowenischen →  Kulturgeschichte bildet in histo- rischer Perspektive die Übernahme der christlichen →  Terminologie eine frühe Phase der Rezeption und →  Inkulturation neuer religiöser und gesellschaftli- cher Konzepte. Der →  Protestantismus und die da- mit einhergehende übersetzerische und publizistische Tätigkeit etwa von P. →  Trubar und J. →  Dalma- tin erforderten die Schaffung einer kohärenten T., um nicht zuletzt in der →  Dalmatinbibel einheitlich verwendet werden zu können. Wie erfolgreich die- ses sprachlich-terminologische Wirken war, beweist die Tatsache, dass die so geschaffene Schriftsprache maßgebend für die Ausformung der slowenischen Standardsprache des slowenischen Sprachraums war. Die Berücksichtigung des Slowenischen in vierspra- chigen Wörterbuch Dictionarium quatuor linguarum von H. →  Megiser 1592 und 1608 spiegelt insbeson- dere dessen damalige gesellschaftliche Stellung wider, wie sie auch in der →  Windischen Ideologie jener Zeit zum Ausdruck kommt (vgl. dazu auch →  Adelsspra- che). Im Rahmen der →  Aufklärung und der mit ihr einhergehenden Wiedergeburtsbewegung →  prepo- rod erfährt die Lexikografie und mit ihr die T. einen neuen Aufschwung. So sammelte S. →  Zois die be- deutendsten slowenischen Wissenschaftler und Den- ker im sog. Zoisov krog [Zois-Kreis] um sich. Die von einzelnen Autoren erarbeiteten Termini werden in den allgemeinen Lexika von →  Pohlin, →  Gutsmann und im Manuskript von →  Vodnik berücksichtigt. In diesen wurde einerseits bestehendes Wortgut reperto- riert, andererseits neues geschaffen bzw. definiert. Das Wirken von Vodnik ist auch als Ausdruck der neuen staatlichen Funktion des Slowenischen im Rahmen der →  Illyrischen Provinzen. Einen wichtigen Beitrag zur Festigung und Vulgarisierung einer einheitlichen slowenischen T. leistete auch die Zeitung Kmetijske in rokodelske novice (kurz Novice) von Janez →  Bleiweis, die zwischen 1843 und 1902 erschien. Mit der verfas- sungsrechtlichen Neuordnung des Staates durch die →  Oktroyierte Märzverfassung, der darin verbrieften Gleichberechtigung der konstitutiven Völker und der damit einhergehenden mehrsprachigen Herausgabe des →  Reichsgesetzblattes und der →  Landesgesetz- blätter in 10 →  Landessprachen wurde die rechtliche Grundlage geschaffen, die Rechtsterminologie und die Rechtssprache zu entwickeln und teilweise neu zu schaffen. Unter der Leitung von Pavel →  šáfárik von und für die südslawische Sprachgengruppe Franz →  Miklosich/Miklošič wurde diese Aufgabe 1853 in der Juridisch-politischen Terminologie für die slavi- schen Sprachen Österreichs verwirklicht. Damit erhiel- ten verstärkt fachsprachliche Aspekte Eingang in die slowenische Lexikografie, so in →  Cigales Deutsch- slowenischem Wörterbuch 1860 oder in den Wörterbü- chern des Kärntners Anton →  Janežič. Unter den Übersetzern des Kärntner Landesgesetzblattes findet sich der Kärntner Karel →  Robida. Mit der Grün- dung der Slovenska Matica [Slowenische Gesellschaft für Wissenschaft und Kultur] 1864 wurde ein zumin- dest privatrechtlicher Rahmen für eine strukturierte Terminologiewissenschaft geschaffen, da sie als Verein Funktionen der erst 1919 im Ersten →  Jugoslawien gegründeten slowenischen Universität in →  Ljubljana und der 1938 gegründeten Slovenska akademija zna- nosti in umetnosti (SAZU) [Slowenische Akademie der Wissenschaften] vorwegnahm. Die Bemühungen für die Erstellung einer umfassenden slowenischen wis- senschaftlichen T. gipfelte zunächst 1880 in der Her- ausgabe der Znanstvena terminologija s posebnim ozirom na srednja učilišča [Wissenschaftliche Terminologie mit besonderer Berücksichtigung der Mittelschulen]. Cigale vertrat dabei die Ansicht, dass die sloweni- sche T. einerseits internationale (griechisch/lateini- sche) Begriffe übernehmen sollte und dass andererseits Neuschöpfungen in Anlehnung an andere slawische Sprachen geschaffen werden sollten. Für die Zeit der ausklingenden Monarchie ist insgesamt die Bedeu- tung der →  Publizistik charakteristisch (etwa der →  Ljubljanski zvon) sowie andererseits die Tatsache, dass sich die T. noch stark bzw. fast ausschließlich am Deutschen orientierte. 1884 entstand so die Nemško- slovenska pravna terminologija [Deutsch-slowenische Rechtsterminologie]. Terminologie im kärntnerslowenischen Kontext. Im Hinblick auf die T. im →  Slowenischen in Kärnten/ Koroška ist relevant, dass die grundlegenden gesell- schaftspolitischen Unterschiede nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen Österreich und →  Jugoslawien (ebenso wie in Italien) Auswirkungen auf die Sprache und den terminologischen Sprachgebrauch hatten und dabei insbesondere auf die Rechts- und Wirtschafts- sprache, aber auch auf andere Fachsprachen wie jene der staatlichen Verwaltung, des Schulwesens, des Mi- litärwesens u. a.  m. Die spezifische slowenische Rechts-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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