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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1378 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1378 Tschabuschnigg, Adolf Ignatz Ritter von Lit.: Fr. Trunk Notes Golden Jubilee, Was Great Leader in Europe. In : Denver Catholic Register, 16. 7. 1945 ; M. Drnovšek : Odmevnost Trunkove knjige Amerika in Amerikanci v letih 1912–1913. In : ZČ 43–4 (1990) 606–609 ; M. Klemenčič : Jurij Trunk med Koroško in Združenimi državami Amerike ter zgodovina slovenskih naselbin v Leadvillu, Kolorado, in v San Franciscu, Kalifornija. Celovec [e. a.] 1999 ; M. Klemenčič : Trunk, Rev. George (Jurij). In : E. R. Barkan (Hg.) : Making It in America. A Sourcebook on Eminent Ethnic Americans. Santa Barbara, Denver, Oxford 2001, 380–381. Matjaž Klemenčič ; Üb.: Maja Francé Tschabuschnigg, Adolf Ignatz Ritter von (Ps. A.  T.  V. Süd, * 20. Juli 1809 Klagenfurt/Celovec, † 1. November 1877 Wien), Erzähler, Lyriker, Politiker, Landtagsab- geordneter. T., der einer Ende des 17. Jh.s in den Adelsstand er- hobenen Familie entstammte, absolvierte 1819–1826 das Gymnasium und das Lyzeum in →  Klagenfurt/ Celovec und studierte anschließend Jus in Wien (Ab- schluss 1830). Seine Gerichtspraxis legte er in Klagen- furt/Celovec ab. 1835 nahm T. privat Slowenischunter- richt, um sich auf eine in Aussicht stehende Anstellung in →  Gorizia/Gorica/Görz vorzubereiten. Im März 1836 wurde er auf die vakante Stelle eines »adjutier- ten Auskultanten« an das Stadt- und Landrecht in →  Trieste/Trst/Triest mit einem bescheidenen Gehalt von 400 Gulden berufen. Ab 1837 unternahm T. ausge- dehnte Reisen durch die Schweiz, Süddeutschland und Italien. 1841 heiratete er die Tochter einer vermögen- den Tiroler Familie, 1844 kehrte er als Rat beim Stadt- und Landrecht nach Klagenfurt/Celovec zurück. 1848 nahm er aktiv am politischen Leben teil, trat in die städtische Nationalgarde ein, ging jedoch auf Distanz zum demokratischen Flügel rund um den Kärntner Volksverein und konzentrierte sich als gewählter Man- datar des Provisorischen Landtagsausschusses auf Ver- fassungsfragen (→  Abgeordnete). Zudem wurde er als Vertreter der Provinzialstände nach Wien entsandt, um am konstitutionellen Verfassungsentwurf mitzuarbei- ten. Aus dieser Periode datiert auch die Bekanntschaft mit Vinzenz →  Rizzi. 1849–1850 folgten Reisen nach Belgien, Frankreich, Holland und England, auf denen Tschabuschnigg v. a. Aspekte der Rechtspre- chung und des Strafvollzugs studierte. 1854 wurde er an das Oberlandesgericht in Graz berufen. 1859 wurde er Hofrat am Obersten Gerichtshof in Wien, 1861 in den neu konstituierten Reichsrat als Abgeordneter des Kärntner Landtages angelobt, um rasch in meh- rere Ausschüsse gewählt zu werden. In dieser Funktion wirkte T. bis 1869 an der Ausarbeitung zentraler Ge- setzesvorhaben (Staatsgrundgesetz, Strafprozessord- nung, Finanzgesetzgebung) mit und wurde 1870–71 im Kabinett Potocki Justizminister. Nach der gescheiter- ten Wiederwahl als Reichsratsabgeordneter wurde T. in das Herrenhaus berufen, dem er bis zu seinem Tod angehörte und wo er schon 1872 für die Einführung direkter allgemeiner Wahlen plädierte. Zwischen 1869 und 1872 unternahm er weitere Reisen, die ihn nach Skandinavien, Ungarn und Polen und zuletzt bis nach Ägypten führten. T. verstarb nach seiner Rückkehr von einem Kuraufenthalt in Karlsbad. Literarisch trat T. 1832–1833 mit ersten Veröffent- lichungen, einem Roman sowie einem Band Gedichte, an die Öffentlichkeit. Mit einem 1835 veröffentlichten Novellenband stieß er erstmals auf breitere, auch po- sitive Resonanz. In Trieste/Trst/Triest machte T. 1837 die Bekanntschaft mit Francesco Dall’Ongaro, der in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift La Favilla für den Dialog der lokalen Kulturen eintrat und sich insge- samt für die zeitgenössische europäische Literatur und deren Vermittlung nach Trieste/Trst/Triest einsetzte. Ferner trat T. mit Leopold Kordesch, dem Herausge- ber der in Ljubljana erscheinenden Zeitschrift Carniola, in Kontakt, in der zwischen 1838 und 1844 Gedichte und Reiseskizzen von T. zum Abdruck gelangten. Ein direkter Kontakt mit der slowenischen Kultur ist trotz Präsenz in der Carniola allerdings nicht nachweisbar. Die Thematisierung des Slawischen war ihm dennoch ein Anliegen und kam erstmals, wenn auch nicht unpro- blematisch in seinem Roman Der moderne Eulenspiegel (1846) zum Vorschein, der bereits die Grundthesen des späteren Aufsatzes Zur Frage der Nationalitäten (1848) enthält, der in L.  A. Frankls Zeitschrift Wiener Sonn- tagsblätter erschien. Obwohl T. kulturelle und sprachli- che Autonomie und Entwicklung als Rechtsanspruch verstand, lehnte er weitergehende Forderungen ab, v. a. jene nach politischer Partizipation oder gar Autonomie, weil diese den österreichischen Vielvölkerstaat infrage stellen würden. Dabei hob T. die stärker gesamtstaat- lich ausgerichteten Südslawen positiv von den auto- nomieorientierten Tschechen ab und skizzierte einen drohenden slawischen Staatenbund nicht nur als Ge- fahr für Österreich, sondern gar als »territoriales Un- gethüm«. Nach längerer Unterbrechung trat T. 1854 mit der Veröffentlichung des ungewöhnlichen Romans Die Industriellen wieder als Schriftsteller hervor, aller- dings mit mäßiger, ihn enttäuschender Resonanz. In der Diskussion über die Frage der Unterrichtssprache in mehrheitlich slowenisch- bzw. in zweisprachigen
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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