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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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1420 Villach/Beljak Moderne Filiale der Posojilni- ca-Bank Zila in Villach/Beljak, Kaiser-Josef-Platz, Foto Bojan-Ilja Schnabl Mir, 26.1.1905 Slowenen insbesondere bis zum Ersten Weltkrieg eines wichtiges urbanes Zentrum dar. Am dortigen Gymna- sium erhielt eine große Zahl von Slowenen ihre Aus- bildung (zu den bekanntesten zählte der Geistliche Jurij →  Trunk). In der Villacher Vorstadt Perau/Pe- rava wurden die Messen in der Pfarr- und Wallfahrts- kirche Heiligenkreuz/Sv. Križ auf Slowenisch gelesen (→  Pfarrkarte der Diözese Gurk/Krška škofija 1924). Die Kirche war zwischen 1726 und 1738 nach Plänen von Hans Edler mit einem Kleeblattgrundriss, Kuppel und Westtürmen errichtet worden. Vor dem Ersten Weltkrieg gründeten identitätsbewusste Slowenen das →  Beljaško omizje [Villacher Kreis], das als Debattier- klub fungierte, sich wöchentlich traf, den slowenischen Gesang pflegte und unterschiedliche Vorträge in slo- wenischer Sprache organisierte. Dieser Kreis hatte seine Hymne u.  d.  T. »Omizje je naša trdnjava na meji« [Der Kreis ist unsere Festung an der Grenze], die von Ivan Frole geschrieben wurde und für die die Musik Karl Rožanc komponierte. Beide waren Bahnbeamte in V./B. Das Beljaško omizje leiteten bis 1904 Prof. Ja- kob →  Wang, danach bis 1906 →  Trunk. Ihnen folgten der Psychologe Mihajlo Rostohar und der Professor am Villacher Gymnasium Josip Skrbinšek. Als dieser kurz vor Kriegsausbruch an die Prager Uni- versität wechselte, leitete Professor Štefan Podboj den Kreis. Er wurde bereits am ersten Tag mobilisiert und fiel in einer der ersten Kampfhandlungen. Mitglie- der des Beljaško omizje waren auch einige Tschechen und Kroaten sowie der Lehrer Fran →  Eller aus →  Maria Gail/Marija na Zilji und der Militärkap- lan R. Potočnik. Aus dem Beljaško omizje ging auch der Wohltätigkeitsverein Drava [Drau] hervor, dessen Ziel es war, junge Kärntner Slowenen bei ihrer Aus- bildung zu unterstützen. Zu den aktivsten Mitgliedern des Kreises zählte Ivan →  Hochmüller, der ab 1900 in der Direktion der staatlichen Eisenbahnen in V./B. beschäftigt war. Hochmüller half bei der Gründung des Dijaški tamburaški zbor [Tamburizzachor für Schü- ler], 1905 unterstützte er finanziell die Gründung der Schülerzeitung Dijaški odmevi [Schülerecho]. Sehr viel trug er auch zur Gründung der Bildungs- und Tam- burizza-Vereine Dobrač in Fürnitz/Brnca und Lipa in Föderlach/Podravlje bei (→  Kulturvereine, →  Tam- burizzamusik). Besonders das Beljaško omizje und der Wohltätigkeitsverein Drava waren vielfach Ziele von Angriffen von Deutschnationalen. Laut amtlicher Volkszählung 1910 (→  Sprachen- zählung) hatte V./B. 19.298 Einwohner, davon waren 17.549 Deutsche (90,9 %) und 304 Slowenen (1,6 %), 77 »Andere« (0,4 %) sowie 1.368 »Fremde« (7,1 %). Zu den ethnischen Verhältnissen schreibt allerdings Trunk : »…  Eine slowenische Stadt war es keinesfalls, auch nicht vollkommen deutsch, nach außen hin aber durchwegs deutsch. Nach der ethnischen Zugehörig- keit leben fünf bis sechstausend Slowenen in der Stadt. Bei der Volkszählung 1910 waren wir nur etwas über 30 Slowenen und jeder wurde einzeln vor die Kommis- sion zitiert und uns mit Knast gedroht, weil wir den Schwindel aufgezeigt haben ! Die Kategorie ›→  Um- gangssprache‹ ist ein satanischer Schachzug … Fünf bis sechs Slowenen waren in der Eisenbahndirektion be- schäftigt, einige waren niedrigere Beamte  …« (→  Ger- manisierung, statistische). Nach dem Ersten Weltkrieg ging die wirtschaftli- che Bedeutung der Stadt zwar zurück, doch wegen der Nähe zur Staatsgrenze mit →  Jugoslawien und Italien
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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