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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1461 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1461 Volkslied Oktet Suha, Nmav čez izaro Zeitungen hat sich das 1872 publizierte Lied Domo- vina mili kraj [Heimat, du mein lieber Ort] verbreitet. In den Jahren 1876 und 1877 erschienen zwei Hefte in der Harmonisierung für Chor von Josip Kocijančič (1849–1878). Radivoj Poznik (1850–1891) hat 1868 in Kropa den Verein Narodna ušesa [Die Ohren des Vol- kes] zur Sammlung von Volksgut gegründet ; mehr und mehr haben auch Mittelschüler, meist angeregt von ih- ren Lehrern, Volksgut gesammelt, so zum Beispiel Josip →  Jurčič (1844–1881), in der Umgebung von Begunje in der Gorenjska (Oberkrain), der spätere Bischof An- ton Jeglič (1850–1930) in der Umgebung von Ribnica in der Dolenjska (Unterkrain) Anton Zobec (1860– ?), in Ihan um 1890 Anton Breznik (1881–1944) und noch etliche weitere, die dem späteren Aufruf von Ka- rel →  Štrekelj zum Sammeln gefolgt sind. Etwa 60 Volkslieder mit Melodien aus Kärnten/Koroška findet man in den Ausgaben von Franjo Kuhačs Južno- slovjenske narodne popievke (Zagreb 1878–1881), wel- che meist auf die Aufzeichnungen von Matija Majar zurückgehen. In etlichen Zeitschriften dieser Zeit, z. B. in →  Mir, sind einzelne Volksliedaufzeichnungen ver- schiedener Sammler und Berichte über den sloweni- schen Gesang erschienen. Von Janez →  Scheinigg (1851–1919) erschienen 1889 die Narodne pesni koroških Slovencev [Volkslieder der Kärntner Slowenen], wobei er auch theoretische Schriften über das Volkslied der (Kärntner) Slowenen beisteuerte (Kres II, 1882, V, 1885). Weiters hat er in der im Jahre 1891 veröffentlichten Anthologie : Die Österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild (Kärnten und Krain, Wien 1891, 156) im Aufsatz : »Mythen, Sagen und Volkslieder der Slowenen« die bemerkenswerte Feststellung zum deutschen Volkslied in Kärnten/Koroška gemacht : »…  manche Melodie ist dem slowenischen Volkslied entnommen und deut- schem Text angepasst, so dass nach einer und derselben Weise deutsche und slowenische Volkslieder durch das Land klingen und die Herzen erfreuen.« Von Ludovik Kuba erschienen 1890 im Band 7 Pisne slovinske [Slowenische Lieder] samt Melodien und ih- ren tschechischen Übersetzungen. Große Verbreitung fanden die in Klagenfurt/Celovec gedruckten Lieder- bücher von Jakob Aljaž (1845–1927) : Slovenska pes- marica I (1896), II (1900) und darin etwa das volkstüm- liche Lied : Oj Triglav moj dom. Karel →  Štrekelj (1859–1912) hat in seinen Slo- venske narodne pesmi I–IV (Ljubljana 1895–1923) die bereits publizierten Lieder, insbesondere von Schei- nigg, berücksichtigt, jedoch auch weitere Belege aus Kärnten/Koroška einbezogen (z. B. die Sammlung J. Lulek). Es sind dies 8.686 Lieder mit rund 300 Me- lodien und Anmerkungen ; eine Qualität der Samm- lung, die zu der Zeit nicht einmal große Völker gehabt haben. Zu den bedeutendsten Aufzeichnern, welche meist mehrere Hundert Lieder eingeschickt hatten, zählte Oskar →  Dev für Kärnten/Koroška. Der be- deutendste Sammler dieser Zeit war der Organist aus einfachen bäuerlichen Verhältnissen, Franc Kramar, der selbst 4.000 Aufzeichnungen beisteuerte und seine Sammeltätigkeit in der Zeitschrift Cerkveni glasbenik (1922–1929) beschrieben hat. Als zu Beginn des 20. Jh.s eine Sammlung Das Volkslied in Österreich angeregt wurde und dafür in Wien ein eigener Ausschuss zu- sammentrat, hat den slowenischen Teil Karel Štrekelj beigetragen, die Fragebögen zusammengestellt und die Sammlung organisiert. In dem im Jahre 2004 er- schienenen COMPA-Sonderband erfährt man nun, die Slowenen wären »ein ungemein sangesfrohes Volk mit starker lyrischer Begabung« (S. 174). Als Beispiel dient u. a. das fünfstimmig notierte Lied Oj te mlinar in der Aufzeichnung aus Abtei/Apače na Koroškem aus dem Jahre 1909 (S. 175). Trotz der großen Zahl von Volksliedsammlern kann man, so meint Zmaga Kumer, bis zum Ende des 19. Jh.s von keiner systematischen Volksliedsammlung im gesamten slowenischen Sprachraum sprechen. Es gab auch kaum Interesse für die Aufzeichnung von Melodien, da man die Volkslieder hauptsächlich als literarische Kostbarkeiten, als Vorläufer der schrift- sprachlichen Poesie ansah. Eine Ausnahme bildeten Janko Žirovniks Volkslieder aus Krain/Kranjska in Chorbearbeitungen, die sich in Kärnten/Koroška stark verbreiteten. Im 20. Jh. gelang der Durchbruch zur Epoche der Klangaufzeichnung. Im Jahre 1898 hat Bela Vikar auf 6 Wachswalzen 13 slowenische Volkslieder gepresst. Etwa 100 Lieder hat um 1910 J.  E. Lineva in der Bela krajina (Weißkrain) und in der Gorenjska (Oberkrain) aufgenommen. Diese Aufnahmen werden in Moskau aufbewahrt und sind insbesondere interessant, als sie z. T. fünfstimmig sind, also dem kärntnerischen Volks- gesang ähneln. Auf Polydor-Schellackplatten hat sich 1931 das Brnški sekstet [Fürnitzer Sextett] verewigt (Izobraževalno društvo →  »Jepa«) (als CD mit Begleit- heft neu erschienen im Jahre 1998 : Brnški moški sekstet/ Männersextett aus Fürnitz – 1931 : SPD →  »Dobrač«, 1998, 1 CD [47 Min. 9 Sek.]). Es gab erste Radio-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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