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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Page - 1507 -
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1507 Wien Mir, 16.3.1905 Knafel-Stiftung, Slovenec, 10.2.1866 Drago Medved, Slovenski Dunaj, Radio Agora Rolle der Alma Mater Rudolphina gibt es noch andere wichtige Beiträge der Slowenen in Wien. So berief Maria Theresia 1766 Anton →  Janša aus der Go- renjska (Oberkrain) als Lehrer moderner Bienenzucht nach Wien, der die österreichische Imkerei revolutio- nierte. Ähnlich berühmt wurde auch sein untersteiri- scher Landsmann Georg (Jurij) Vega (1756–1802) als Mathematiker, der die Logarithmentafeln entwickelte und als Offizier Ballistik unterrichtete. Er erhielt die höchste militärische Auszeichnung, den Mariatheresi- enorden und wurde geadelt. In Wien und Umgebung wirkte neben dem Polyhistor J.  S.  V. →  Popowitsch 31 Jahre lang auch der slowenische Augustinermönch und Universalgelehrte Marko →  Pohlin (1735–1801), dessen Opus 60 bibliografische Einheiten umfasst. Es folgen die beiden Sprachwissenschaftler Bartho- lomäus (Jernej) →  Kopitar (1780–1844) und Franz (Fran) →  Miklosich/Miklošič, die den wissen- schaftlichen Parnass der Slowenen in Wien darstel- len und als Begründer der modernen Slawistik gelten. Dazu gesellt sich als Kärntner Slowene der Universi- tätsprofessor für Physik Josef →  Stefan. In der Na- tionalbibliothek wirkte später als Referent für Slawis- tik (1952–1964) der aus Kärnten/Koroška stammende Stanko (Stanislaus) →  Hafner, der danach Ordina- rius in Graz wurde. In Wien lebten während des Studi- ums oder auch länger eine Reihe von Dichtern : France →  Prešeren, Ivan →  Cankar, Josip →  Stritar, Josip →  Jurčič, Fran →  Levstik, Slavko Grum und viele andere. Es erschienen etliche slowenische Zeitschriften als Einzelnummern oder als Periodika : von 1870 Zvon [Die Glocke] bis 1986 Glas Korotana [Stimme Korotans] zusammen über 30 Blätter (→  Pu- blizistik). Bleibende bauliche Spuren hinterließen in W. des 20. Jh.s zwei berühmte slowenische Architekten : Josef (Jože) Plečnik (Zacherlhaus, Hl.-Geist-Kirche) und Max (Maks) Fabiani (Urania, Artariahaus). In politischer Hinsicht ist die Veröffentlichung der Forderung einer Generalversammlung von Wiener Slowenen (Slovenski zbor) nach Vereinigung des gesam- ten slowenischen Volkes aus Krain/Kranjska, der Stei- ermark/Štajerska, dem Küstenland/Litorale/Primorje und Kärnten/Koroška in ein einheitliches Königreich mit dem Namen »Slovenija« vom 20. April 1848 der Beginn einer ununterbrochenen politischen Präsenz in Wien, vor allem in den verschiedenen zentralen Ein- richtungen und Körperschaften. An erster Stelle stand der Reichsrat als Parlament Cisleithaniens. Etwa 90 →  Abgeordnete wurden mit Unterbrechungen in 70 Jahren in dieses höchste Vertretungsorgan gewählt, zwei von ihnen (Andrej Ferjančič und Josip Pogačnik) bekleideten auch das Amt des Vizepräsidenten. Seit 1897 verfolgte man im Hohen Haus eine selbstständi- gere Politik, die nach der Wahlreform 1907 noch stärker hervortrat. Die parlamentarische Arbeit der Slowenen erreichte ihren Höhepunkt unter Anton →  Korošec, der dem 1917 neu geschaffenen Südslawischen Klub vorstand und am 30. Mai 1917 in Koordination mit den Tschechen im Plenum die staatsrechtliche Erklärung verlas, bekannt unter →  »Maideklaration«, womit man die Vereinigung aller von Slowenen, Kroaten und Ser- ben bewohnten Länder unter habsburgischem Szepter forderte. In die Zeit des Ersten Weltkriegs fiel auch die Bestellung des Verfassungsjuristen Ivan →  Žolger (1867–1925) zum Minister ohne Portefeuille. Er blieb der einzige Slowene in dieser Funktion im alten Ös- terreich. Neun Slowenen gehörten dem Herrenhaus an, dessen Mitglieder der Kaiser ernannte, darunter war auch Fran Miklošič.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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