Page - 1511 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Wiery, Valentin
Quellen : Commission für slavische juristisch-politische Termino-
logie : Juristisch-politische Terminologie für die slavischen Sprachen Ös-
terreichs. Deutsch-kroatische, serbische und slovenische Separat-Ausgabe.
Wien, kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei 1853 (= Ter-
minologie 1853).
Lit./Web : H. Slapnicka : Die Sprache des österreichischen Reichsgesetz-
blattes. In : Zeitschrift für Ostforschung 23 (1974) 440–454 ; Europarat :
Europäische Charta der kommunalen/lokalen Selbstverwaltung, Straß-
burg/Strasbourg, 15. X. 1985 (Amtliche Übersetzung Deutschlands),
vgl. [16. 5. 2010] : http://conventions.coe.int/Treaty/ger/Treaties/
Html/122.htm ; österreichische Ausgabe aus dem Bundesgesetzblatt
für die Republik Österreich vom 8. 7. 1988, S. 2569–2581 mit eng-
lisch/französisch/deutscher Fassung : www.ris.bka.gv.at/Dokumente/
BgblPdf/1988_357_0/1988_357_0.pdf ; K. Sturm-Schnabl : Der
Briefwechsel Franz Mikosich's mit den Südslaven – Korespondenca Frana
Miklošiča z Južnimi Slovani, Maribor 1991 ; M. Okuka : Eine Sprache
– viele Erben, Sprachpolitik als Nationalisierungsinstrument in Exjugo-
slawien, Klagenfurt/Celovec 1998 ; O. Kronsteiner : Serben und Kro-
aten. Eine ungewollte Schicksalsgemeinschaft. In : O. Kronsteiner : No-
tizen aus der Steinzeit. Unzeitgemäße Gedanken zur europäischen
Kulturwissenschaft. Saint Petersburg, European Editions 2002 ;
M. Okuka (Hg.) : Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens. In :
Wieser-Enzyklopädie des europäischen Ostens 10, Klagenfurt/Ce-
lovec 2002 ; B. Gröschel : Das Serbokroatische zwischen Linguistik und
Politik, mit einer Bibliographie zum postjugoslavischen Sprachenstreit.
München 2009 ; S. Kordić : Jezik i nacionlizam. Zagreb 2010 ; B.-I.
Schnabl : Innovationen für eine integrierte gesellschaftliche Dynamik in
Bosnien und Herzegowina – Eine interdisziplinäre Good Practice-Studie
zu strategischer Gemeindeplanung 2002–2010 (unveröffentlichtes MS
[Wien, Juni 2011]) ; V. Požgaj Hadži, T. Balažič Bulc : Jezik in moč v
spremenjenih družbenopolitičnih okoliščinah. In : Obdobja 32. Ljubljana
2013, 335–341 ; W. Brauneder : Der Grundrechtskatalog im Landessta-
tut für Bosnien-Herzegowina 1910. In : I. Czeguhn (Hg.) : Recht im
Wandel – Wandel des Rechts, Festschrift für Jürgen Weitzel zum 70.
Geburtstag. Köln/Weimar/Wien 2014, 591–596.
Bojan-Ilija Schnabl
Wiery, Valentin (* 12. Februar 1813 St. Marein im
Lavanttal, † 29. Dezember 1880 Klagenfurt/Celovec),
Bischof der Diözese Gurk/Krška škofija 1858–1880.
W. stammte aus dem Lavanttal/Labotska dolina.
In → St. Andrä im Lavanttal (Šentandraž v Labotski
dolini), wo er die Schule besuchte, verrichtete er den
Dienst des Ministranten und des Mesners. Mit neun
Jahren übersiedelte er nach Klagenfurt/Celovec zu
seinem Onkel, der vier Jahre später zum Vorstand des
Landesgerichtes in → Gorizia/Gorica/Görz beför-
dert wurde. In Gorizia/Gorica/Görz beendete W. das
in Klagenfurt/Celovec begonnene Gymnasialstudium
und vollendete das zweijährige philosophische Propä-
deutikum. Kurz vor dem Abschluss dieses Studiums
starb sein Onkel, und W. kehrte nach Klagenfurt/Ce-
lovec zurück. Hier trat er 1831 in das → Priestersemi-
nar ein, wo der damalige Spiritual und spätere Bischof von → Lavant Anton Martin → Slomšek besonderen
Einfluss auf ihn nahm, und er wurde nach Abschluss
der theologischen Studien vom Lavanter Fürstbischof
Ignaz Franz → Zimmermann am 4. August 1835
zum Priester geweiht. Von Oktober 1835 bis März
1838 war W. Mitglied des hohen Bildungsinstituts für
Weltpriester zum hl. Augustin in Wien, dem sogenann-
ten → Frintaneum. Nach der Promotion zum Doktor
der Theologie und seinem Austritt aus dem Frintaneum
wirkte er von März bis Oktober 1838 an einer Pfarre
in der Untersteiermark/Spodnja Štajerska als Kaplan
und wurde dann zum Spiritual des Priesterseminars
in Klagenfurt/Celovec bestellt. Das Jahr 1844 brachte
die Ernennung zum Konsistorialrat und die Aufnahme
in das Lavanter Domkapitel. 1851 berief ihn der Salz-
burger Erzbischof Maximilian Josef von Tarnoczy,
selbst ehemaliger Frintaneist, in das Salzburger Met-
ropolitan-Kapitel. Später fungierte W. als Priesterhaus-
Direktor in → Salzburg. Tarnoczy ernannte W. am
30. Oktober 1858 zum Bischof von Gurk (Krka) ; diese
Nomination wurde am 20. November 1858 bestätigt,
und am Tag darauf empfing W. die Bischofsweihe. Die
Inbesitznahme der Diözese Gurk/Krška škofija in der
Domkirche zu Klagenfurt/Celovec fand am 8. Dezem-
ber 1858 statt. Wenig später, am 1. Juni 1859, erfolgte
die Verlegung des Lavanter Bischofssitzes von St. An-
drä im Lavanttal (Šentandraž v Labotski dolini) nach
→ Maribor und die Zuweisung des Kärntner Anteils
von Lavant an die Diözese → Gurk/Krška škofija. In
der vergrößerten Diözese Gurk/Krška škofija gehen
die Gründung eines Knabenseminars in Klagenfurt/
Celovec im Jahre 1860, die Einrichtung von Dekanats-
bibliotheken im Jahre 1861, die Einführung der Pasto-
ralkonferenzen im Jahre 1864 sowie die Gründung des
Modestusvereins zur Unterstützung alter und kranker
Priester auf W. zurück. Außerdem gelang ihm die Be-
rufung zahlreicher Ordensgemeinschaften. Auch die
Einführung der Maiandacht 1859 in Kärnten/Koroška
geht auf Bischof W. zurück. Er trat mit Entschieden-
heit für die kirchlichen Freiheitsrechte ein und regte
die Gründung des katholisch-konstitutionellen Volks-
vereins als politische Vertretung der Kärntner Katholi-
ken im Jahr 1869 an. W., ein Schüler Slomšeks, hatte
sich bereits als Student die slowenische Sprache ange-
eignet. Als Bischof versuchte er, dem slowenischspra-
chigen Teil der Diözesanbevölkerung Rechnung zu tra-
gen, indem er die offiziellen Texte auch in slowenischer
Sprache veröffentlichen ließ. W. starb am 29. Dezember
1880 in Klagenfurt/Celovec. Die Trauerrede bei der fei-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 3 : PO - Ž
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 566
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602