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Zechner, Blaž
Nachkriegszeit, darin erwähnt er sowohl das Massaker
beim Peršman in Koprein Petzen/Podpeca am 25. Ap-
ril 1945, dessen Augenzeuge er beinahe geworden wäre
(die einzigen Bilder von der Ermordung der Peršman-
Familie stammen aus seinem Fotoapparat), und den auf
ihn ausgeübten Attentatsversuch nach dem Ostergot-
tesdienst in Ebriach/Obirsko 1944.
Quellen : ADG, Personalakt Zechner ; Liber memorabilium, Chronik
der Pfarre Eisenkappel.
Werke : Dušno pastirstvo med prvo in drugo svetovno vojno 1914–1938
po naših župnijah. In : KMD 1972. 51–52.
Lit.: J. Zerzer : Dobri pastirji, Naši rajni duhovniki 1968-2005. Celovec
[e. a.] 2006, 434–440. Josef/Jože Till : Bad Eisenkappel und seine Kir-
chen entdecken/Spoznavanje Železne Kaple in njenih cerkva. Klagenfurt/
Celovec [e. a] 2013.
Josef Till
Zechner, Blaž, vulgo Žvegar (Laiendarsteller, Kultur-
aktivist), → Schwabegg/Žvabek, Neuhaus/Suha und
Leifling/Libeliče : Kulturarbeit seit 1882.
Zechner, Johann Anton, 1704–1705 Bürgermeister
der Stadt Klagenfurt/Celovec, → Windisch, Chris-
toph.
Zechner, Josef, vulgo Hincman (Laiendarsteller, Kul-
turaktivist), → Schwabegg/Žvabek, Neuhaus/Suha
und Leifling/Libeliče : Kulturarbeit seit 1882.
Zechner, Karolina, vulgo Jugova (Kulturaktivistin),
→ Schwabegg/Žvabek, Neuhaus/Suha und Leifling/
Libeliče : Kulturarbeit seit 1882.
Zedinjena Slovenija [Vereinigtes Slowenien], admi-
nistrativ und politisch vereinigtes slowenisches ethni-
sches Gebiet, Grundidee der Mehrheit der sloweni-
schen politischen Programme. Kulturschaffende maßen
im Rahmen der slowenischen Wiedergeburtsbewegung
(→ Preporod) in der ersten Hälfte des 19. Jh.s der
Pflege und Entwicklung der Sprache als elementaren
Bindeglieds der Bevölkerung große Bedeutung zu. Die
Begriffe slovenski (slowenisch, slovenisch) und Slovenec
(Slowene, Slovene) wurden seit der Reformation immer
häufiger gebraucht, der Terminus Slovenja ist freilich
erst 1816 belegt (→ Ethnonym Slovenci im Sloweni-
schen ; → Ethnonym Slowene im Deutschen). In Kärn-
ten/Koroška waren in sprachlicher Hinsicht vor allem
Oswald → Gutsmann, Urban → Jarnik und Anton
M. → Slomšek aktiv. Letzterer leitete im Klagenfurter → Priesterseminar, das Alumnen der Diözesen Gurk/
Krška škofija und Lavant/Lavantinska škofija ausbil-
dete, slowenische Sprachkurse und deutete in einer
Rede 1821 die Zusammengehörigkeit aller Slowenen,
und seien es Krainer, Kärntner oder Steirer, an. Neben
der Sprache interessierten sich die Träger der »natio-
nalen Wiedergeburt« für Volkskunde und Geschichte.
Slomšek predigte 1834 in Moosburg/Možberk von
der Pflicht, seine Sprache zu achten (Dolžnost svoj jezik
spoštovati). Die Märzrevolution 1848 bot einzelnen Slo-
wenen und neu entstandenen slowenischen politischen
Vereinen die Möglichkeit, auf dem Bewusstsein der
sprachlichen Zugehörigkeit zur weiteren Entwicklung
der nationalen Identität beizutragen. Die Neuordnung
der Monarchie nährte bei den Slowenen die Hoffnung
und führte zur Forderung, die Slowenen unter einer
Verwaltungseinheit mit einem Vertretungskörper zu
vereinen. Matija → Majar erhob am 17. März 1848
mit seinem Beitrag in der Ljubljaner Zeitschrift Novice
(vom 29. März 1848) Slava Bogu na višavah in na zem-
lji mir ljudem dobrega serca [Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede den Menschen auf Erden mit guten Her-
zen] als Erster die Forderung nach einem vereinigten
Slowenien. In diesem Beitrag verlangte er, »dass es uns
freigestellt werden muss, dass wir in Slowenien, wann
und wie immer wir wollen, in Schulen und Kanzleien
unsere slowenische Sprache nach und nach einfüh-
ren, dass uns kein Volk zwingen und uns eine fremde
Sprache aufdrängen darf«. Eine bedeutende Initiative
in dieser Hinsicht starteten auch die in Wien ansässi-
gen Slowenen. Zunächst forderten sie die krainischen
Landstände auf, sich an die Spitze der slowenischen na-
tionalen Bewegung zu stellen und richteten am 6. April
1848 einen Appell an alle Slowenen, sich für ein Verei-
nigtes Slowenien, die Vereinigung aller Slowenen unter
einer Verwaltung mit Slowenisch als Amtssprache ein-
zusetzen. In einer handgeschriebenen Petition, welche
die Slowenen unterzeichnen und an den Kaiser richten
sollten, sprach Majar Anfang April 1848 seine Forde-
rung erneut offen aus und ergänzte sie mit einem am 5.
April 1848 gedruckten Flugblatt Kaj Slovenci tirjamo ?
[Was wir Slowenen fordern] : »Um unsere Nationalität
und Sprache zu schützen und zu entwickeln, müssen
wir wünschen und fordern«, schrieb er in der Einlei-
tung : »1. Dass sich alle Slowenen als die am nächsten
stehenden Brüder in einer Nationalität vereinigen : und
dass wir alle gemeinsam ein slowenisches Parlament
haben. […] 2. Die slowenische Sprache muss in den
slowenischen Gebieten dieselben Rechte haben, welche
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 3 : PO - Ž
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 566
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602