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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Page - 1544 -
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Page - 1544 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1544 Zollfeld/Gosposvetsko polje V. Klemenčič, Koroška/Kärn- ten (Detail Zollfeld/Gospos- vetsko polje) terlichen Systematik dualer Rechtssysteme und des →  Personalitätsprinzips) entstand in der Folge um 830 eine karolingerzeitliche Pfalz (→  karolingisch, →  Karantanerslowenisch). Das Z./G.  p. behielt seine zentralörtliche staatliche Funktion auch nach 976 bzw. nach der Errichtung des →  Herzogtums Kärnten/ Koroška. Mit der Festigung des fränkisch-feudalen Systems erhält der Inthronisierungsritus mit der Le- hensvergabe auf dem Herzogstuhl (vojvodski prestol) nächst Maria Saal/Gospa Sveta einen weiteren zent- ralen Ort am Z./G.  p. Mit der zweiten Hälfte des 12. Jh.s wird St.  Veit an der Glan (Šentvid ob Glini) Sitz des Kärntner Herzoghofes, der somit in der Nähe des weiterhin fungierenden staatsrechtlichen Zentrums bleibt. Nachdem 1335 das Herzogtum an die Habs- burger überging, verlor zwar St.  Veit (Šentvid) an Be- deutung, der Inthronisierungsritus in Karnburg/Krn- ski Grad und den übrigen Orten am Z./G.  p. wurde jedoch beibehalten und bis 1414 weiterhin auf Slowe- nisch abgehalten (→  Slowenisch in Kärnten/Koroška). Dieser zunehmend ritualisierte und vom hochmittel- alterlichen Feudalismus überlappte Akt behielt seine Funktion auch nach der Verlegung der Landeshaupt- stadt 1518 nach Klagenfurt/Celovec. Religionsgeschichtlich befinden sich seit der Zeit des keltischen Noricums auf den umgebenden Insel- oder Kegelbergen Magdalensberg/Štalenska gora, Ulrichs- berg/Šenturška gora (slowenisch auch Vrh, historisch Mons Carantanus), Veitsberg/Šentviška gora (slow. auch Kozji vrh) und Lorenziberg/Šentlovrenška gora Gipfelkultorte. Sie sind auch die Stationen einer sog. fliegenden Prozession bzw. →  Wallfahrt, dem Vierber- gelauf, der nach →  Šašel und Zablatnik zumindest in Aspekten auf einen vorchristlichen Vegetations- und Fruchtbarkeitskult zurückzuführen ist und der lange in slowenischer Sprache gepflogen wurde. (Šašel Kos weist etwa auf Gerndt hin, der den vorschristlicheh Charakter der Wallfahrt verneint. Der Brauch, wie wir ihn heute kennen, habe sich gegen Ende des Mittelal- ters herausgebildet, um das Leiden Christi darzustel- len.) Jedenfalls ist auch eine religiöse zentralörtliche Funktion (und Kontinuität) des Z./G.  p. gegeben, das mit vielfachen Prozessen der Inkulturation verbunden ist. Zu Prozessen der Inkulturation ist es notwendi- gerweise auch beim unter anderem der karantanisch- slowenischen Geschichte zuzuschreibenden Dreikopf- stein (triglav) vom Magdalensberg/Štalenska gora gekommen, womit neben der sprachlichen, siedlungs- geschichtlichen, rechtshistorischen und politischen Kontinuität der Karantaner hin zu den Slowenen auch eine religiöse zentralörtliche Kontinuität von heidni- schen Karantanern über christliche Karantaner/Slowe- nen bis hin zur späteren katholischen Doktrin in der lokalen Interpretation im politisch-geistlichen Zen- tralraum am Z./G.  p. dokumentiert wäre. Zahlreiche →  frühmittelalterliche Kirchen mit karolingerzeitlichen karantanischen Flechtwerksteinen um das Zollfeld unterstreichen die religiöse Bedeutung des Zentral- raumes, in dem Maria Saal/Gospa Sveta Bischofssitz ist. Eine weitere Wallfahrt verbindet am dritten Freitag nach Ostern den über dem Klagenfurter Feld/Celovško polje gelegenen Christofberg/Krištofova gora, den Magdalensberg/Štalenška gora und den Ulrichsberg/ Šenturška gora. Der lokalen slowenischen Sagenwelt zuzuschreiben ist die Sage um die Riesen (slowenisch mundartlich
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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