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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Volume 2
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200 Niederwald gleichzeitig auch Weide und stellt so eine ganz eigenthümliche Culturform dar, welche die Verhältnisse des Klimas und Bodens herausgebildet haben und die man nicht mit dem für ein anderes Florengebiet giltigen Maßstab messen und auch nicht voreilig verdammen darf. Neben dieser einen Culturform, welcher gleichzeitig die Bedeutung von Forst und Weide zukommt, findet sich als zweite Culturform das Feld. Beschattung des Bodens, welche in nördlicheren Gegenden den Feldbau beeinträchtigt, ist hier nicht nur nicht nachtheilig, sondern vom größten Vortheile, indem durch sie das Erdreich vor dem Sonnenbrande und übermäßiger Austrocknung am besten geschützt wird. Das Feld des mediterranen Florengebietes ist darum regelmäßig auch mit Bäumen und Weinreben bepflanzt. Der Grund des Feldes trägt Cerealien, Gemüse und Futterkräuter; die Ulmen, Eschen, Feldahorne und Maulbeerbäume, welche in regelmäßigen Reihen über das Feld vertheilt sind, liefern ihr Laub als Futter für die Hausthiere und für die Seidenraupen und die Rebengewinde, denen die Strünke der Bäume als Stützpfühle dienen, liefern Tranben und Wein. Das Feld ist hier gleichzeitig Acker, Gemüsebeet, Obstgarten und Weinberg, liefert zudem das Material für den Betrieb der Seideuzucht und muß gewisser- maßen auch noch die Wiese ersetzen, indem es Laubfutter für die Hausthiere abwirft. Auch dieser eigenthümliche Wirthschaftsbetrieb hat sich allmälig als der den klimatischen Verhältnissen am besten entsprechende herausgebildet und Meliorationen im Betriebe können sich naturgemäß nur innerhalb des Rahmens dieser Wirthschaftsmethode bewegen. Was die dem mediterranen Gebiete besonders zukommenden Cnlturpflauzeu anbelangt, so sind vor Allem die Pinien und Cypressen, die Feigen-, Carobeu-, Granatapfel-, Öl-, Citronen- und Orangenbäume uud auch die Dattelpalme hervorzuheben. Die letztere wird wohl nur vereinzelt als Zierde und Rarität in Gärten angetroffen und erreicht ungeschützt in einem Garten auf Lussin im Quaruero ihren nördlichsten Standort. Die Citronen- uud Orangenbäume werden nur in sehr günstigen Lagen mit Erfolg eultivirt und bedürfen an der Nordgrenze des Gebietes am Gardasee besonderer Schutzvorrichtungen gegen die Frostperioden des Winters. Der Johannisbrotbaum oder die Carobe (lüeratonia Liliqna) wird im südlichen Dalmatien häufig gezogen und findet den nördlichsten Standort bei Lovrana nächst Finme. Kleine Piniengruppen und Cypressenhaine finden sich allenthalben in den Gärten des südlichen Dalmatien; in vereinzelten Exemplaren trifft mau beide Coniferen ebenso wie die Feige, den Granatapfel und die aus Amerika eingeführte Agave und Opuntie bis an den Nordrand des mediterranen Gebietes, ja selbst noch darüber hinans im Etschthale bei Bozen. Der wichtigste der eultivirteu Bäume ist übrigens der Ölbaum. Die Gelände, auf welchen er eultivirt wird, stimmen in ihrer Anlage mit den oben beschriebenen gartenartigen Feldern überein; der Gnind des Ölberges wird nämlich geradeso wie in jenen Feldern mit Cerealien und dergleichen bebaut; doch fehlen hier die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Volume 2
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Volume
2
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1886
Language
German
License
PD
Size
15.77 x 26.41 cm
Pages
344
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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