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Weinreben, welche in jenen gartenartigen Feldern die Baumstämme umranken. Die Nord-
grenze der Ölberge fällt genau mit der Nordgrenze der immergrünen Eichen (Huereus
IIsx) und somit auch mit jener des mediterranen Gebietes zusammen und der Ölbaum
kann daher auch als die bezeichnendste Culturpflanze des mediterranen Gebietes angesehen
werden. In jüngster Zeit ist in Dalmatien anch noch eine dort ursprünglich einheimische
Pflanze zu einer wichtigen und ertragreichen Culturpflanze geworden, nämlich eine
Pyrethrumart (k^retlu-um einerariaekolium), welche dem kaukasischen k^retkrum roseum
verwandt ist nnd mit diesem auch darin übereinstimmt, daß seine Blütenköpfe zur Bereitung
eines sehr wirksamen insectentödtenden Pulvers verwendet werden.
Pontische Flora.
as Gebiet der pontischen Flora erstreckt sich von den Ufern des Pontns
westwärts bis in die Ebene des östlichen Galizien, bis an den Rand
der Karpathen und Alpen und bis nahe an den Küstensaum des
adriatischen Meeres. Wo sich mächtige Gebirgszüge ausböschen,
erscheint die Pontische Flora zurückgedrängt und unterbrochen, indem
sich an solchen Orten die baltische Flora znngensörmig vordrängt oder wohl auch größere
und kleinere vom Mutterlande losgelöste Bezirke bildet, welche sich wie Inseln im Bereiche
der pontischen Flora ausnehmen. Abgesehen von diesen Einschaltungen gehört das obere
Dniestergebiet und der größte Theil der von den Zuflüssen der Theiß und unteren Donau
durchströmten Landschaften der pontischen Flora an.
Im Küstengelände der Adria stößt die politische mit der mediterranen Flora zusammen.
Beide Floren berühren sich zuerst nahe dem Rande des Karstes bei Görz und es zieht
ihre Grenze von hier in südöstlicher Richtung uach Jstrien, wo sie die Berggruppen des
Slavnik und des Monte maggiore bogenförmig umrandet, erreicht bei Finme nahezu die
Küste uud zieht dann weiterhin in paralleler Richtung zum Saume des Meeres über die
unteren Stufeu des kroatischen und dalmatinischen Karstlandes in die montenegrinischen
Berge. Die Grenze, welche die Pontische Flora von der baltischen scheidet, hält vom
Jsonzothale angefangen eine nordöstliche Richtung ein, umrandet die östlichen Anslänser
der Alpeu in einer mehrfach ansgebuchteten Linie, biegt südlich vom Leithagebirge in das
Wiener Becken ein, folgt hier der Bergkette, welche sich von Baden angefangen bis zur
Donau als westlicher Saum dieses Beckens emporhebt, überquert die Donau, zieht dann
entlang dem Rande des Marchfeldes an die Berge bei Preßburg, verläuft weiterhin an
der Ostseite der kleinen Karpathen durch den nördlichen Theil des Preßbnrger Beckens in
das ungarische Erzgebirge, folgt dann dem Fuße der Waldkarpathen bis an die Marmaros
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Volume 2
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Volume
- 2
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.77 x 26.41 cm
- Pages
- 344
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch