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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Volume 2
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272 Viel charakteristischer sind für das Gebirge die giftigen Schlangen, deren die österreichisch-ungarische Monarchie drei Arten besitzt. Eine von ihnen, die Schildviper, auch Redische Viper (Vipern aspis) genannt, scheint sich vornehmlich ans Südtirol und das illyrische Küstenland zu beschränken uud nahezu die obere Grenze der Alpen- region zu erreichen, die zwei übrigen Formen finden sich in beiden Reichshälften theils neben einander, so in den südlicheren Theilen, vor. Die am weitesten verbreitete, in jedem Kronlande einheimische Art ist die Kreuzotter (Vipera auch ?elias berus) mit ihrer alpinen einfarbig schwarzen Varietät, der sogenannten Vipern Prester, die von Unkundigen oft genug mit schwarzen Exemplaren der unschuldigen Ringelnatter verwechselt wird und bis zu einer Höhe von 2.600 Meter vorkommt; die andere, die sogenannte Sandviper (Viperu ammoclxles), angeblich auch auf der Raxalpe bereits beobachtet, ist mehr auf den Süden des Alpengebietes beschränkt; sie ist stellenweise sehr gemein, scheint sich aber interessanterweise zum Unterschiede von Vipern aspis, die mehr das Sandsteingebirge liebt, in manchen Gegenden ausschließlich an das Kalkgebirge zn halten. Vipern »mmc»äz?les ist von Südtirol an, wo sie namentlich bei Bozen auftritt, durch ganz Kärnten, die südliche Steiermark, Krain, Jstrien, Dalmatien, Südungarn bis nach Siebenbürgen (Diva, Huuyader Comitat) und darüber hinaus verbreitet. In einigen Alpengebieten tritt diese gefährlichste europäische Giftschlange mit relativ enormer Jndividuenanzahl auf; so bewohnt sie nebst der typischen Form und der alpinen Varietät der Kreuzotter sämmtliche Vorberge der Sannthaler Alpen, diese selbst sowie das Nachbar- gebiet von der engen Thalsohle an bis zu 500 bis 600 Meter über dem Meere; man traf sie in den südlichen Kalkalpen noch in einer Höhe von über 1.300 Meter (4.000 Fuß). Sie scheut durchaus nicht die Gegenwart des Menschen, siedelt sich in manchen Örtlichkeiten geradezu in seiner Nähe an; fast inmitten mancher Ortschaften findet sich in Mistbeeten uud dergleichen die Vipern ainmoä^tes. Unweit von Diva (in Ungarn) wurden im December 1880 in einem kurz zuvor eröffneten Steinbruche (Labrador - Trachyt) auf einem etwa 30 Quadratmeter umfassenden Flächeuraum über 100 zwischen den Steinen Winterschlaf haltende Exemplare vorgefunden. Acht Lurchspecies bewohnen die Alpenregion, d. h. gehen von ihrem eigentlichen Heim, der Ebene, bis in diese Höhe hinauf; uur eine ist sehr charakteristisch: die Lalamancira atra, der schwarze Salamander, der in der Alpenkette zwischen 1.000 bis 2.300 Meter seine Hauptverbreitung findet, übrigens wenn auch selten an den Torflehnen des Altvaters, in den Sudeten und in den Karpathen (?) nachgewiesen werden konnte. Ein ungleich größeres Gebiet occnpirt der Alpenwassersalamander (Iriton alpestris), der. abgesehen von seiner größeren horizontalen Verbreitung, von der Thalsohle an (für Steiermark verbürgt) bis 2.100 Meter über dem Meere (Tirol) vorkommt. Mit Ausnahme
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Volume 2
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Volume
2
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1886
Language
German
License
PD
Size
15.77 x 26.41 cm
Pages
344
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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