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vor, Gruudel, Bitterling, Zobelpleiuze, Sichling, Laube, Schied, Nerfliug, Rothange
sind wie der gemeine Aitel, der vielfach variirende Hasel (Squalius leueiscu-z) und der
Näsling wohlbekannte, aber nicht bezeichnende Formen. Von den Barschen kommt neben
der Hauptform lwviatilis und dem Schiel (alt genannt) die Gattung
^spro L!uv. besonders in Betracht, welche zwei seltene, der Donan nnd deren größeren
Nebenflüssen eigenthümliche Arten, den „Zingel" und den „Streber" aufweist; das
Gleiche gilt für die dem gemeinen Kaulbarsche uächststeheude sür uns wichtige Form: den
Schrätzer, „Schrazen" (^cerina 8ekiaet?ei).
Die „Panzerwangen" sind nur durch die gemeine Koppe, die „Makrelen" auffallender-
weise gar nicht vertreten, indem der in Frage kommende Stichling (Kasleiostous
aeulealus) im ganzen Donangebiete fehlt.
Dasselbe Schicksal scheinen die Häringe und Aale zu theile»; sowohl der in die Elbe
nnd den Gardasee aufsteigende Maifisch (Klausa vulgaris) als auch der im Norden und
Süden der Monarchie stellenweise sehr häufige Flußaal dürfen bei ihrem mehr vereinzelt
beobachteten Auftreten (Budapest. Drau-Eck ^1886^ uud Mohäcs) nur als „verirrte
Fremdlinge" gelten. Ein Ersatz bietet sich in dem größten der einheimischen Salmoniden,
in dem Hnchen, der ausschließlich nur dem Donaugebiete eigen ist. Hecht, Wels und
Aalrutte, Repräsentanten ebensovieler Familien, sind ebensowenig als die drei Eobitis-
arten (Familie der Schmerlen) für die Donau von besonderer fannistischer Bedeutung,
wiewohl die beiden ersten Arten sowohl durch Zahl als Größe der Individuen imponiren.
Von den sieben Störarten, welche aus dem Schwarzen Meere donananswärts ziehen, darf
wenigstens für den oberen Stromlauf uur der Sterlet (^eipenser rutkenus) als regel-
mäßiger Gast gelten, die Mehrzahl der übrigen bleibt in Ungarn znrück; es sind die
immerhin seltenen Arten: Glattdick, Schirl oder „Donauforelle", „Stacheldick", „Dick"
oder „Tvk", Hauseu uud der in Ungarn nicht besonders benannte Kinelini.
Der gemeine Stör fehlt hier, ist aber häufig in der Adria und erscheint weiter in der
Elbe, Oder uud Weichsel. Vier adriatische Störarten gehören vornehmlich dem Po an.
Von den Lampreten finden wir in der Elbe alle drei Arten unserer Fanna (See-, Flnß-
nnd kleines Neunauge); ersteres fehlt dem Douaugebiete, ist aber wieder häufig iu
Dalmatien. Elbe und Weichsel bringen uns den Lachs, der Dniester machte uns zuerst
mit einer interessanten östlichen Spielart „Wolgaschiel" (^ueivperea volFensis) bekannt,
die man später auch iu der Theiß, March und im Altwasser der Donan bei Tnlln antraf;
ebenfalls im Dniester findet sich die südrussische k>erearma I)emi6vtlu, der languasige
Kaulbarsch (^cerina rossiea) und die marine Gattung Kobius (Grnndel) mit den drei
aus dem Schwarzen Meere aufsteigenden Arten Kobius melanoslomus, Lobius ^vinuo-
traekelus, Kodius lluviatilis (?all.). Unserem Faunengebiete eigen ist der bisher nnr
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Volume 2
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Volume
- 2
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.77 x 26.41 cm
- Pages
- 344
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch