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die Fauna mit der merkwürdigen Gattung ^ospeum, deren Arten für Krain, das
Küstenland und Südkroatien ganz besonders charakteristisch sind. Nicht gering ist ferner
der Antheil, den die Karstländer an der eigenartigen Gestaltung unserer Gliederthierwelt
nehmen, die in fast sämmtlichen höheren Ordnungen hier einzelne auffallende, auch
fubterrau, beziehungsweise in Grotten lebende* Elemente aufweist. Von letzteren unter-
scheidet man „1>oZI<zpbiIe-Arten" und „Troglobien"; erstere werden, wenn auch selten,
so doch gelegentlich außerhalb der Grotten beobachtet oder besitzen daselbst wenigstens
„Gattungsrepräsentanten", letztere sind aber e. x>. ausschließlich nur in unterirdischen
Höhlen lebende Thiere. Solcher Troglobien hat man namentlich unter den Käfern zahlreiche
auffinden können (siehe auch Einleitung), so aus der Familie der Laufkäfer die Gattungen
Spkvcirus und ^nopktkslmus (erstere mit drei, letztere mit neun und zwar augenlosen
Arten); die Kurzflügler sind in dem blinden Klzspwinerus cavicola, die Aaskäfer oder
Lilplüäae in den Gattungen ^delops (13 Arten), I^eptoclet'us (4), I^eptomastsx und
?kc»Ieuon mit je einer, Oryotus mit zwei Arten vertreten. Von Zwergkäfern finden wir
zwei Arten der Gattung Älaekaerites, von Federflüglern das ?temäium coeeum,
schließlich zwei Rüsselkäfer li-OAlork^nelius anopktkalmus und baläensis. Nebst diesen
Käsern wurden Grotten bewohnende Geradflügler (Iro^lopkilus negleelus, volickopoäa
palpata zc.), Zweiflügler der Gattung I^ctoridia, 14 Spinnenarten, zwei Tausendfüßer
und mehrere Krebsarten nachgewiesen.
auffallenden Verschiedenheit in der Gestaltung seines östlichen und westlichen Gestades,
des fjordartig eingeschnittenen, inselreichen, felsigen istro-dalmatinischen Litorales, des
verflachten, mehr einförmigen (oberen) italienischen Küstengebietes eine Trennung in
zwei Faunengebiete, deren differenter Charakter sich am auffälligsten beim Studium der
geographischen Verbreitung der Weichthiere nnd der Stachelhäuter offenbart, übrigens
unschwer auch für die Mehrzahl der übrigen hier in Frage kommenden Thiere nachweisbar
ist. — Sehr formenreich ist unsere Küste, relativ arm an charakteristischen Arten die
westliche. So leben unter den adriatischen Mollusken höchstens sechs Arten in den
IV. Die marine Thierwelt.
ie Fauna des adriatischeu Golfes verhält sich, wie naheliegend, im
Allgemeinen übereinstimmend mit jener des Mittelmeeres; gleichwohl
führt sie uns aus verschiedenen Thiergruppen eigenthümliche Formen
vor, mindestens gewiß solche, die bislang im Mittelmeere noch nicht
gefunden wurden. Der Golf selbst gestattet im Zusammenhange mit der
* Nach Ausschluß zufällig in die Höhlen gerathener Thiere und solcher, welche in ihnen geeignete Schlupfwinkel erblicken.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Volume 2
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Volume
- 2
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.77 x 26.41 cm
- Pages
- 344
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch