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Artenzahl überhaupt eine sehr bedeutende ist. Mau kennt 109 Fischarten der Ostsee;
circa 216 bewohnen die englischen, 180 die norwegischen Küsten, gegen 300 die Adria; die
Mehrzahl derselben hat indeß weniger nationalökonomisches als wissenschaftliches Interesse.
In ersterer Hinsicht sind die Makrelen (namentlich die gemeine Makrele und der Thunfisch),
sowie die Häringe von größter Wichtigkeit (leider fehlen letzteren der eigentliche Höring
und die Sprotte), ferner der Flußaal, die Meeräschen, Zahn- und Goldbrassen, Meer-
barben, Seebarsch, die Pleurouectideu oder Plattfische und die wenigen Repräsentanten
der Schellfische, Nerlan»us vulgaris, Kaclus merlueius, Ka6us minutus, von denen
die zwei letztgenannten als ,I^ov«z" und ,?esee mvllc»" eines der Haupterträguisse der
Grundfischerei mit dem Schleppnetze bilden. Mehrere Gobinsarten (Meergrundeln)
und Panzerwangen, der grünknochige Hornhecht und der Meeraal vervollständigen in
gedachtem Sinne die Liste. In der großen Masse der übrigen Arten fesselt eine Reihe
theils abenteuerlich gestalteter, theils seltener Formen zunächst aus der Ordnung der
Hartflosser die Aufmerksamkeit; so seien nur erwähnt die scharf bewehrten Drachenköpfe,
,8ec>rpaena" (poreus et scroka), der Schwertfisch (Xipliias Alaäius), der Petrusfisch
(?eus kaber), der seltene tüaprvs Aper und der imperialis, italienisch
bastai6a", der gemeine Sternseher (Ilranoseopus seaber), der Seeteufel (l^vpkius
piseatorius), der Schiffshalter (kekeneis remora), das mächtig gepanzerte ?eristeclion
catapkraolum, ,^n?c>letto 6e mar-, und der ihm nahe verwandte Flughahn (vaet^Io-
ptsrus voliwns), die 1'riZla lyra und ihre gemeineren Verwandten, der rothe Bandfisch
(Lepola rubeseens), die Meerschnepfe (Lentriseus soolopax), der Sensenfisch (l'rack^-
pterus taenia) und die zwar wenig geschätzten, aber prächtig gefärbten Lippfische Radius,
Oeniladrus, ^ulis, Learus, die Schleimfische und zahlreiche andere. Die .^rtkrvpteri«
führen uns nebst schon erwähnten Vertretern (den Schellfischen und den Plattfischen
skkombus, ?Ieurcmectes, Lvlea)) die merkwürdigen Schlangenfische: ^mmoclxtes
todianus, k'ierasker aeus, Opki6ium darbatum, sowie die „Makrelenhechte" (Zeomder-
eseiäae) vor, die anßer der schon genannten kelone rostrata (dem Hornhechte) den
fliegenden Fisch (kxoevews exiliens) aufweisen. Die „Haftkiefer" sind im Ortliaxoriseus
mala,?esee Iuna°, dem seltenen 0. ,?esce dalla- und Lalistes capriscus,
die Büschelkiemer in den Seepferdchen- und Seenadelarten, die Gauoideu im Haufeu, im
gemeinen, im Nardoifcheu und „adriatifchen" Störe vertreten. Haie und Rocheu sind
nicht gerade zum Vortheile der Fischerei überaus häufige Bewohner unseres Meeres;
erstere stellen ihr Hauptcontingeut im Katzenhai (Leyllium eanicula), im gemeinen und
im Dornhai (Nustelus vulgaris, ^eantluas vulgaris), diesen schließen sich an der seltenere
Glatthai des Aristoteles (klustelus laovi^), der Panther-, Blau-, Hunds-, Nasen- und
Menschenhai stellare, Larelrarias Alaucus, Kaleus eanis, Oxxrrkina
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Volume 2
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Volume
- 2
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.77 x 26.41 cm
- Pages
- 344
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch