Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
Page - 71 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 71 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5

Image of the Page - 71 -

Image of the Page - 71 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5

Text of the Page - 71 -

71 Diese grausame Handlung, welche übrigens nach damaligen, namentlich byzantinischen Anschauungen als Gnade im Falle von todeswürdigen Verbrechen galt, ist unleugbar ein dunkler Flecken auf dem Charakter Kolomans. Auch das Familienleben des Königs war sorgenvoll; früh verlor er seine erste Frau, seine zweite Ehe dagegen, mit einer russischen Prinzessin, war keine glückliche. Koloman verstieß die Unwürdige, welche auf russischem Boden einen Sohn gebar, Borics, der als Thronprätendent später so viele Unruhen hervorrief. Die Gesetze, welche Kolomau erließ, legen Zeugniß ab von seinem weit über die Vorurtheile des Zeitalters erhabenen Geist. Er beschränkte die Gottesurtheile auf die Bischofssitze uudGroßpropsteieu, verbot die Fahndung solcher Hexen, welche, in wildeThiere Auf Kolomau folgte sein Sohn S te fan II., der aber nicht zugleich den Geist seines Vaters erbte. Der leidenschaftliche Jüngling vergeudete die Kraft der Nation in fruchtlosen Kriegen, welche er mit den benachbarten Böhmen, Österreichern, Russen und Byzantinern führte. Stefan II., der die ausschweifende Lebensweise der von ihm begünstigten Knmanen befolgte, war oft kränklich und gedachte bekümmert der Zukunft, da er kinderlos war und das Geschlecht der Ärpädeu mit ihm auszusterbeu drohte. Er vernahm daher mit Freuden die Kunde, daß der todtgesagte Bila, Sohn des Älmos, im Pecsvärader Kloster verborgen lebe; er ließ den Jüngling an seinen Hof kommen, setzte ihn in sein Erbe ein und vermählte ihn mit der Tochter des serbischen Fürsten Uros. Der junge König starb bußfertig in einem Mönchsgewande, als er noch kanm 30 Jahre zählte (1131). Das Siegel König Stefans III. verwandelt, Menschen tödten, „weil es keine solchen Hexen gebe", revidirte die Gesetze der Könige Stefan und Ladislaus, milderte die drakonische Strenge der Decrete derselben, erlaubte den in legi- timer Ehe lebenden Geistlichen ihre Frauen zu behalten und untersagte nur für die Zukunft den zu Priestern Geweihten die Heirat, traf Anstalten, um die Jsmaeliteu, eingewanderte moham- medanische Bulgaren, zum Christeuthume zu bekehren, regelte die Verhältnisse der Juden durch eiu besonderes Gesetz, verbot ihnen jedoch, mit christlichen Sclaven zu handeln oder solche im Dienste zu halten.
back to the  book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Übersichtsband, Ungarn (1)
Volume
5
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
16.41 x 22.5 cm
Pages
532
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild