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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Volume 7
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24 Rauch aus Meilern steigt über dem blauenden Gewipfel auf uud die abgeholzten Flächen grünen bald wieder in jungaufsprossendem Lärchen- und Fichtenwald. Fast eingeschlossen von großen Waldungen in einer Einsattlung des Gebirges liegt überaus anmuthig das Dorf Fischbach. Die Bauernhäuser dieser Gemeinde sind weit und breit zerstreut und liegen größtentheils tiefer, als das Pfarrdorf und die Kirche steht. In Winter rütteln die Stürme herb an den Bretterdächern dieser Ausiedluug, klafterhoch staut sich auf dem Kirchhofe der Schuee und selbst innerhalb der Kirche weht von den Fenstern der trockene Schnee- staub auf die Häupter der Andächtigen nieder. Das verschlägt aber nichts, die Fischbacher sind frische uud muutere Leute und ihre Weltabgelegenheit bekommt ihnen nicht übel. Auf der Fischbacheralpe sieht man hier und da noch die Spnren eines Schanz- grabens, welcher vor Zeiten gegen die vom Ungarlande her anstürmenden Türken gezogen worden sein soll. Bis — so geht die Sage — von diesem Schanzgraben die letzten Tiefen verwachsen sein werden, dauu wird der Türk wiederum kommen. Heute duckt sich in den dort und da noch ziemlich bedeutenden Eiuseukuugen der Hase, und selbst dieser fürchtet sich heute vor dem „Türken" nicht mehr. Auf dem höchsten Punkte der Fischbacheralpe steht ein einzelner Felsblock aus der Erde, welcher dem Berge den Namen gibt. Es ist der Teufelstein (1.499 Meter). Dieser gegenwärtig stark in Verwittern begriffene Felsblock hat die Form mehrerer übereinander gelegter Steinklötze. Die Sage erzählt, daß hier der Teufel in einer Christnacht einen Thurm in den Himmel bauen wollte; er brachte es aber nicht weiter als bis zu dieser armseligen Grundfeste. Der wettergraue Fels ist etwa zehn Meter hoch, mit einer Treppe versehen uud hat auf der obersten Platte Raum für mehrere Perfoueu, die au schönen Sommertagen aus deu Thälern heraufsteigen, um sich der Aussicht zu erfreuen. Die Aussicht von diesem Berggipfel ist über Erwarten schön. Über den Wipfeln des nahen Waldes her bietet sich ein prachtvolles Hochgebirgsbild. Im Westen die fernen Rücken der Murthaler Alpen, die Zinnen des Reiting, des Reichenstein, der Vordern- berger Mauer; daran reihen sich im Norden die scharfen Zacken der Tragöfser Berge und vou diesen steigt die röthlich schimmernde Steinwildniß des Hochschwab an. Weiter rechts rnht der blauende Koloß der Hohen Veitsch, hinter welchem die Gipfel aus der Gegend der oberen Mürz ragen. Näher stehen die Schneealpe, die Rax, hinter derselben die schimmernde Spitze des Schneeberges. Im Osten liegen die hohen, freundlich gewellten Almen des Stnhleck uud des Wechsel. Gegen Süden fliegt der Blick über niedrigere Berge auf das in den Sonueuäther getauchte Hügel- und Flachland von Mittelsteiermark und über die ungarische Grenze hinans. Die Raabthaleralpen, das Felshorn des Lantsch und die Kuppe des Neunfeld schließen die weite uud mannigfaltige Bergkrone.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Volume 7
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Steiermark
Volume
7
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1890
Language
German
License
PD
Size
15.09 x 22.51 cm
Pages
432
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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