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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Volume 7
Page - 380 -
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380 Gut besetzte Rehjagden finden wir in den Vorbergen des Mnr- und Mürzthals und deren Seitenthälern und sporadisch am Bachern; übrigens kommt das Reh überall in Steiermark vor, wo es pfleglich behandelt wird und wo die Abneigung, welche zwischen Roth- uud Rehwild zu bestehen scheint, sich nicht geltend macht. Die niedere Jagd ist nur in Untersteiermark gnt vertreten, und zwar die Jagd auf Hasen, Rebhühner uud Wachteln auf deu Feldern und in den Weinbergen des unteren Mnr- und Dranthals, wo diese Wildarten gehegt und waidmännisch behandelt werden. In gleicher Gegend, aber mehr die Feldhölzer als Aufenthalt wählend treten Fasane in respektabler Menge auf, und sind in dieser Beziehung die Fasangärten des Herzogs de la Grazia in Brunnsee an erster Stelle zu nennen. In Obersteiermark kommen in den breiteren, der Landwirthschaft gewidmeten Theilen des Mürz-, Mur- und Ennsthals alljährlich einige Ketten Rebhühner nnd Wachteln vor und geben den dort heimischen Kugelschützen Gelegenheit, sich abwechslungsweise auch im Schrotschuß zu üben; von Belang ist die Niederjagd dort aber nicht. Haselwild finden wir in den Vorbergen der steirischen Gebirgsthäler fast überall; dasselbe steht an frischen, nebeligen Herbstmorgen auf den Ruf gerne zu und wird bei dieser Gelegenheit geschossen. Schnee- und Stein- hühner treten im steirischen Hochgebirge in und über der Baumvegetatiousgreuze auf, doch nie in großer Menge, finden daher auch nur local größere Beachtung und werden, wo sie vorkommen, vor dem Vorstehhund geschossen. Der weiße Hase hat das gleiche locale Vorkommen wie die letztgenannten Wildarten und wird von dem steirischen Jäger gleichfalls wenig beachtet, wohl aber ab und zu verwünscht, wenn er bei Gelegenheit seiner Liebesscherze den balzenden Schildhahn verscheucht. Der Jagd auf Wassergeflügel fehlen in Steiermark die Vorbedingungen, schilfreiche Jnnndationen, Seen, Teiche und Flüsse in entsprechenden Ausdehnungen. Nichtsdestoweniger werden an einigen Seen, Teichen und schilfigen Ufern der Flüsse im Sommer hier und da junge Enten erlegt. Im Frühjahr und Herbst ist die Jagd auf durchzieheudes Sumpf- und Wassergeflügel ergiebiger, doch hat auch dieser Sport keine große Verbreitung. Rücksichtlich der gebräuchlichen Jagdarten haben wir zu erwähnen, daß im Hoch- gebirge die Pirsche auf Hirsche, Gems- uud Rehböcke heute mehr geübt wird als in früheren Jahren; im Allgemeinen aber bleibt die Treibjagd unter eombinirter Verwendung von Treibern und Bracken bei allen Jagden auf Haarwild Regel, mit der einzigen Aus- nahme der Jagden auf Gemsen in pfleglich gehaltenen Revieren, bei welchen nur Treiber in Verwendung kommen. Auer- uud Birkhähne werden nur während der Balz, Rebhühner, Wachteln und Moosfchnepfen nur vor dem Vorstehhund geschossen. Das Gleiche gilt theilweise von den Schnepfen und Fasanen, da erstere Wildart seltener, letztere aber vorherrschend bei Treibjagden erlegt wird.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Volume 7
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Steiermark
Volume
7
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1890
Language
German
License
PD
Size
15.09 x 22.51 cm
Pages
432
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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